19.10.2022 08:23 Uhr

Cup bringt Rückkehr der Grazer Rivalität

Ein Foto vom bisher letzten großen Grazer Derby im Mai 2007
Ein Foto vom bisher letzten großen Grazer Derby im Mai 2007

Das große Grazer Derby im Achtelfinale des ÖFB-Cups am Mittwoch (18 Uhr) elektrisiert. Vor ausverkauftem Haus kommt es zum ersten Duell zwischen dem GAK und Sturm Graz seit 17. Mai 2007, die sportliche Ausgangslage ist klar: Sturm, etabliert in der heimischen Spitze, ist der eindeutige Favorit gegen den Zweitligisten. Der arbeitet sich nach dem Tiefpunkt 2012, der Schließung des Spielbetriebs, wieder zurück und träumt von einem Prestigeerfolg.

>> Zum Liveticker: GAK gegen Sturm

"Von allen Seiten wird über dieses Spiel geredet, es ist ein großes Fußballspiel für die Steiermark", betonte GAK-Coach Gernot Messner. Die Karten waren im Nu verkauft, die Merkur-Arena wird mit 15.300 Zuschauern bis auf den letzten Platz gefüllt sein. "Wir hätten auch 30.000 Karten verkaufen können" erklärte GAK-Manager Matthias Dielacher. Für Messner ist es ein Ausblick in die Zukunft. "Meine Spieler sollen diese Atmosphäre aufsaugen und daran arbeiten, dass sie in ein bis zwei Jahren öfters eine ähnliche Stimmung erleben dürfen", sagte Messner, dessen Klub die Rückkehr ins Oberhaus anstrebt, derzeit aber nur auf Platz neun der 2.-Liga-Tabelle liegt.

Ein Sieg und drei Remis standen zuletzt zu Buche, für GAK-Leithammel Michael Liendl Grund genug, ein Ende des "Derby-Wahnsinns" herbeizusehnen. "Es ist seit Wochen nur noch dieses eine Thema. Seit die Auslosung heraußen ist, haben wir in der Liga nicht mehr so performt, deswegen bin ich nicht so unglücklich, wenn das Thema wieder vom Tisch ist", erklärte der 36-jährige Mittelfeldmann am Montag bei "Sky". Der älteste in der Truppe ist zugleich der einzige, der in der laufenden Saison alle Spielminuten für die "roten Teufel" absolviert hat.

Sturm-Trainer Ilzer will "den Cup gewinnen"

Mit einem mit roter Farbe beschmierten toten Schwein, das von einer Autobahnbrücke baumelte, läuteten Anfang der Woche auch die Fans das Vorgeplänkel ein, am Sonntag waren Sturm-Anhänger mit Hassparolen gegen den GAK durch die Grazer Innenstadt gezogen. Behörden und Exekutive gehen mit "einem umfassenden Einsatzkonzept und einem Großaufgebot an Einsatzkräften" in die Partie, wie sie am Montag mitteilten. Ab etwa 14 Uhr ist mit temporären Straßensperren aufgrund von Fanmärschen zu rechnen. "Ich hoffe, dass der Fußball im Mittelpunkt steht", erklärte Messner.

Das hofft man auch aufseiten Sturms. "Es ist ein Spiel, in dem es gilt, das Rundherum auszublenden", gab Sportchef Andreas Schicker an. "Wenn wir unser Spiel, unsere Intensität auf den Platz bringen, dann bin ich überzeugt, dass wir eine Runde weiterkommen." Für Trainer Christian Ilzer, dessen Truppe in der Liga nur zwei Punkte hinter Salzburg liegt und in der Europa League aufzeigt, ist das das klare Ziel. Schließlich hat man vor, zum insgesamt sechsten, zum ersten Mal seit 2018, auch am Saisonende zu jubeln: "Wir wollen den Cup gewinnen."

Admira fordert Red Bull Salzburg

Das gilt auch für Titelverteidiger Red Bull Salzburg, der im Cup seit 26 Partien ohne Niederlage ist. Diese Serie soll auch auswärts gegen die Admira fortgesetzt werden. Die Südstädter sind in der Vorsaison aus der Bundesliga abgestiegen und belegen derzeit in der 2. Liga Rang fünf. Salzburg-Trainer Matthias Jaissle betonte, man werde die Niederösterreicher keinesfalls unterschätzen. "Für uns ist es ein absolute Topspiel, weil es eine K.o.-Runde ist. Wir müssen alles auf den Platz bringen, um weiterzukommen", sagte der Deutsche.

Nach dem Cupmatch wartet auf die "Bullen" das Liga-Spitzenspiel gegen Sturm Graz und das Champions-League-Duell mit Chelsea. "Unser Fokus liegt derzeit nur auf dem Admira-Match", beteuerte Jaissle, deutete aber auch an, dass es die eine oder andere Rotation geben wird. So dürften etwa die angeschlagenen Andreas Ulmer und Oumar Solet geschont werden, im Tor beginnt definitiv Nico Mantl.

Auch im dritten Mittwoch-Spiel kommt es zu einem Duell zwischen Zweit- und Erstligist - der FC Blau-Weiß Linz empfängt den Wolfsberger AC. Abgeschlossen wird das Cup-Achtelfinale am Donnerstag mit der Partie Wiener Sport-Club gegen die Wiener Austria.

apa

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