21.01.2024 17:28 Uhr

Sensation! Werder putzt den FC Bayern

Dayot Upamecano und der FC Bayern hatten wenig zu lachen
Dayot Upamecano und der FC Bayern hatten wenig zu lachen

Serienmeister Bayern München hat einen herben Rückschlag im Titelrennen kassiert. Nach einem 0:1 gegen Werder Bremen liegt die Mannschaft von Thomas Tuchel sieben Punkte hinter Leverkusen zurück.

Die tief enttäuschten Stars um Harry Kane und Leroy Sane standen mit ausdruckslosen Gesichtern vor ihren Fans, Trainer Thomas Tuchel schüttelte immer wieder den Kopf. Ein erschreckend schwacher FC Bayern hechelt Spitzenreiter Bayer Leverkusen nach einem ernüchternden 0:1 (0:0) gegen Werder Bremen bereits sieben Punkte hinterher - die stolze Serie von elf Meisterschaften droht zu reißen.

"Das war deutlich zu wenig. Ich habe 70 Minuten nicht das Gefühl gehabt, dass wir verbissen um den Sieg spielen. In der ersten Halbzeit haben wir uns gar nicht bewegt", schimpfte Tuchel bei "DAZN" und forderte mit Blick auf das Nachholspiel am Mittwoch (20:30 Uhr/Sky) gegen Union Berlin: "Wir müssen Lösungen finden, das ist nicht unser Anspruch. Wir haben gespielt, als ob wir in der Liga mit zehn Punkten führen würden und am Dienstag ein Champions-League-Spiel haben."

Thomas Müller redete ebenfalls Klartext. "Über die 90 Minuten hatten wir den Sieg nicht verdient. Wir waren viel zu träge, es war kein Leben drin", sagte Müller und ergänzte: "Es fehlte die Freude, um da unbedingt durchzukommen. Das war ein harter Schlag ins Gesicht."

Der starke Mitchell Weiser sorgte in der 59. Minute für den nicht unverdienten Erfolg der Gäste. Die Bayern drehten die Partie trotz einer verzweifelten Schlussoffensive nicht mehr und blieben erstmals seit vier Jahren in der heimischen Arena ohne Ligator. Dadurch riss nach 28 Spielen ohne Niederlage auch die Rekordserie gegen Werder. Die Bremer gewannen erstmals seit September 2008 wieder gegen den früheren Titelrivalen. Danach ließen sich die überglücklichen Bremer Spieler wild hüpfend von den mitgereisten Fans feiern.

"Das haben wir sehr genossen. Wir haben alles gezeigt, was man braucht, um hier zu gewinnen. Das tut uns gut", sagte Weiser. "Wahnsinn, dass wir hier gewonnen haben", fügte der gute Torhüter Michael Zetterer an.

Vom viel gepriesenen Esprit aus dem Kurz-Trainingslager in Portugal war über weite Strecken bei den Bayern nichts zu sehen. Die Münchner taten sich sichtlich schwer, das "extrem hohe Trainingsniveau" (Tuchel) ins Spiel zu bringen.

Bremen, das auf Leonardo Bittencourt und Marvin Ducksch (beide gelbgesperrt) verzichten musste, agierte von Beginn an entschlossener. So scheiterte Jens Stage (9.) freistehend an Manuel Neuer, kurz darauf musste Dayot Upamecano in höchster Not vor Nick Woltemade klären.

Frust und Enttäuschung beim FC Bayern

Neuer parierte zudem glänzend einen abgefälschten Schuss von Weiser. Glück hatten die Münchner auch, dass ein Treffer von Justin Njinmah nach Videobeweis wegen eines vorangegangenen Foulspiels zurückgenommen wurde (25.).

Und die Bayern? Die liefen sich immer wieder fest. Die Aktionen war zu langsam und viel zu durchsichtig. Die gut gestaffelten Bremer hatten abgesehen von einer Upamecano-Chance, die Zetterer (28.) entschärfte, keine Probleme, die schlecht vorgetragenen Angriffe der Münchner abzuwehren.

Auch nach der Pause blieb der Bayern-Vortrag zäh. Torjäger Harry Kane hing abgesehen von einem Schuss (50.) weitgehend in der Luft. Von Jamal Musiala, Sane und Co. kam kaum etwas. Die Strafe folgte prompt, als Weiser nach einem gewonnen Zweikampf gegen Alphonso Davies mit einem wuchtigen Schuss traf.

Tuchel reagierte und brachte Müller, Mathys Tel und Leon Goretzka. Zudem stellte er auf Dreierkette um. Der Druck wurde nun größer, doch Kanes Kopfball (72.) konnten die Bremer klären. Tel vergab am Ende eine Dreifachchance (87.,88.,90.+5) - danach herrschten Frust und Enttäuschung.

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