06.07.2015 14:30 Uhr

U19-EM: Aller guten Dinge sind drei

Gehören zum Favoritenkreis: Marcus Sorg (m.) und das DFB-Team
Gehören zum Favoritenkreis: Marcus Sorg (m.) und das DFB-Team

Die am Montag beginnende U19-EM in Griechenland ist bereits das dritte große Nachwuchsturnier des Sommers. Eine interessante Gruppenkonstellation und zahlreiche hochtalentierte Nachwuchstars versprechen ein spannendes Turnier, auf das die Euro-Krise wohl keinen Einfluss haben wird.

Acht Teams in zwei Gruppen, zwei Halbfinals und ein Endspiel binnen knapp zwei Wochen - die Endrunde des Jahrgangs 1996 und jünger ist eine kompakte Angelegenheit. Wie so häufig sind die Karten im Vergleich zur letzten Ausgabe in Ungarn aufgrund altersbedingter Personalfluktuation bei allen Verbänden fast komplett neu gemischt: Mit Österreich, der Ukraine und Titelverteidiger Deutschland sind nur drei Mannschaften aus dem Vorjahr erneut dabei.

Rekordsieger wieder zurück

Die von Marcus Sorg trainierte DFB-Auswahl bekommt es auf dem Weg zum möglichen dritten Titelgewinn ihrer Geschichte in der vermeintlich etwas stärker besetzten Gruppe B mit Spanien, den Niederlanden und Russland zu tun.

Während die Sbornaja und Oranje bei Europameisterschaften in dieser Altersklasse bislang noch nie über die Gruppenphase hinauskamen, sind die Iberer das absolute Schwergewicht des U19-Bereichs: 2002, 2004, 2006, 2007, 2011 und 2012 holten sie den Titel, so oft wie keine andere Nation. Nach dem Aus in der Eliterunde auf dem Weg zur letzten Endrunde zählt man - auch aufgrund der überzeugenden Leistungen in der Qualifikation - diesmal wieder zum Favoritenkreis.

Gute Chancen auf den Turniersieg räumen Experten zudem dem zweimaligen Europameister Frankreich ein. Zumindest wäre alles andere als das Erreichen der K.o.-Runde eine herbe Enttäuschung für die die junge Equipe Tricolore, die in der Gruppe A auf Gastgeber Griechenland, Österreich und die Ukraine trifft.

In den Fußstapfen von Alaba, Pogba und Griezmann

Doch nicht nur der Kampf der acht Mannschaften um den Titel sorgt beim Kräftemessen der Nachwuchselite für Spannung. Wie gewohnt steht auch die Frage im Blickpunkt, welche Einzelspieler dem Turnier ihren Stempel aufdrücken können.

Neben aus der Bundesliga bekannten DFB-Bubis wie Timo Werner (VfB Stuttgart), Leroy Sané (Schalke 04) und Jonathan Tah (Hamburger SV) gelten Akteure wie der Champions-League-erprobte Franzose Kingsley Coman (Juventus Turin) und Spaniens Offensivwirbler Marco Asensio (Real Madrid) als die "Players to watch".

Sie alle wollen in die großen Fußstapfen von heutigen Top-Stars wie David Alaba, Antoine Griezmann oder Paul Pogba treten, die vor Beginn ihrer großen Karriere einst auch bei U19-Europameisterschaften für Aufsehen sorgten.

Euro-Krise als Einflussfaktor?

Eine besondere Nuance erhält die Endrunde für alle Beteiligten durch die Wirtschaftskrise im Gastgeberland. "Natürlich verfolgen wir die politische Situation und sind gespannt auf die Erlebnisse vor Ort. Aber ich denke nicht, dass die politische Lage auf uns als Fußball-Mannschaft irgendwelche Einflüsse nehmen wird", gibt sich Marcus Sorg auf der DFB-Homepage allerdings optimistisch, dass sich zumindest seine jungen Schützlinge auf das Sportliche konzentrieren können.

Dass der sich durch das Nein-Votum der Griechen im Referendum am Sonntag zuspitzende Konflikt mit der EU in den drei Austragungsorten Larisa, Katerini und Veria eine größere Rolle spielt, scheint ebenfalls unwahrscheinlich. Für Demonstrationen oder Unmutsbekundungen aus dem Publikum dürfte die Bühne U19-EM zu klein sein.

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Tobias Knoop

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