31.12.2015 09:35 Uhr

Die weltfussball.at-Elf des Jahres 2015

Die Kräfteverhältnisse in der österreichischen Bundesliga haben sich 2015 verschoben. Anders als im Vorjahr besteht die von weltfussball.at zusammengestellte Elf des Jahres keineswegs fast nur aus Akteuren von Double-Gewinner und Ligakrösus RB Salzburg.

Die größte Abordnung stellt heuer Vizemeister Rapid mit vier Vertretern, Salzburg folgt mit drei Kickern. Jeweils ein Spieler von Austria, Sturm, Admira Wacker und Altach machen eine diesmal bunte Mischung komplett.

Tor

Besser spät als nie. Unserem Tormann wurde schon in dessen Jugend eine große Karriere prophezeit. Im abgelaufenen Jahr wurde er den Prognosen endlich gerecht.

Andreas Lukse
SCR Altach

Wo wäre Andreas Lukse heute, hätte er sich nicht durch private Eskapaden einige Chancen verbaut? Diese Frage muss sich der 28-Jährige gefallen lassen. Das einst große Tormanntalent (Vierter mit Österreich bei der U20-WM 2007) hat 2015 einige Erfolge einfahren können: Dritter in der Bundesliga mit Aufsteiger Altach, Europacup-Abenteuer mit dem Ländle-Klub und die erstmalige Einberufung in den Kader der österreichischen Nationalmannschaft.

 

Abwehr

In unserer Abwehrkette setzen wir auf zwei gestandene Innenverteidiger sowie links auf einen der Durchstarter der zweiten Jahreshälfte. Nur auf der Position des rechten Außenverteidigers wurden wir uns nicht einig und entschieden uns daher für eine Notlösung.

Christoph Schößwendter
Admira Wacker

Weil uns kein Rechtsverteidiger restlos überzeugte, entschieden wir uns stattdessen die Leistungen von Christoph Schößwendter zu würdigen, der auf seiner Stammposition eine Nominierung nur knapp verfehlte. Bei Admira Wacker ist der 27-Jährige als Innenverteidiger eine wichtige Stütze in der Abwehr und weckte dort auch schon Begehrlichkeiten anderer Klubs.

Michael Madl
Sturm Graz

Aus dem U20-WM-Helden von 2007 ist eine Institution in der österreichischen Bundesliga geworden. Der Sturm-Kapitän gehört mittlerweile zum erweiterten Kreis der ÖFB-Nationalmannschaft. Dass der 27-Jährige im Juni 2016 ein weiteres Großereignis als Teamspieler miterleben wird, hängt allerdings von der Fitness seine Konkurrenten im rot-weiß-roten Abwehrzentrum ab.

Martin Hinteregger
RB Salzburg

Der Abwehrchef von Meister und Cupsieger Salzburg ist nicht nur in der Bundesliga eine fixe Größe, sondern auch im österreichischen Nationalteam. Geradezu verwunderlich war mitunter seine Ablehnung gegenüber einem Auslandstransfer. Nach dem neuerlichen Europacup-Fiasko der "Bullen" hat sich die Lage geändert. Der aufgestaute Frust ließ in Martin Hinteregger das Enfant terrible durchscheinen und plötzlich scheint es nicht mehr so unwahrscheinlich, dass der 23-Jährige künftig auf einer größeren Bühne sein Talent unter Beweis stellt.

Stefan Stangl
Rapid Wien

Der Kreuzbandriss eines Mitspielers eröffnete Stefan Stangl im Sommer eine große Chance. Der 24-Jährige nützte die Lücke auf Rapids linker Abwehrseite in einer Manier, die ihn zu einer der größten Entdeckungen der bisherigen Bundesliga-Saison macht. Obendrein schaffte es Stangl auch auf die Abrufliste von ÖFB-Teamchef Marcel Koller.

 

Mittelfeld

Leider hatten wir nur vier Plätze im Mittelfeld zu vergeben. Als würdig hätten sich zweifellos noch einige Spieler mehr erwiesen.

Alexander Gorgon
Austria Wien

Der violette "Pistolero" ist vielseitig. Ob als rechter Flügel oder Mittelstürmer, Alexander Gorgon ist für Tore gut. In der für die Austria enttäuschenden Saison 2014/15 war der 27-Jährige einer der wenigen Lichtblicke. Die Renaissance der Veilchen unter Thorsten Fink im Herbst bereicherte Gorgon als Leistungsträger und vereinsintern als bester Schütze. Kann ihn die Austria halten, rauchen wohl auch im Frühjahr beim Torjubel die Colts.

Stefan Schwab
Rapid Wien

Rapid holte Stefan Schwab im Sommer 2014 von Admira Wacker. Seither entwickelte sich der 25-Jährige bei den Grün-Weißen zu einer Stütze im zentralen Mittelfeld. Starke Leistungen in Bundesliga und Europacup wurden im Herbst mit der erstmaligen Einberufung zum ÖFB-Team belohnt. Ein Platz im EM-Kader ist dennoch nur bei gleichzeitigem Verletzungspech im rot-weiß-roten Mittelfeld realistisch.

Naby Keita
RB Salzburg

Als einer von insgesamt drei Legionären schaffte es Naby Keita in unsere Elf des Jahres. Der erst 20-Jährige ist nicht nur im Salzburger Mittelfeld eine fixe Größe, sondern gehört auch im Nationalteam seiner Heimat Guinea zu den wichtigen Spielern: Beim Afrika Cup gelang der Vorstoß ins Viertelfinale, zuletzt schoss Keita "Le Syli" in der WM-Qualifikation weiter. Beim Double-Gewinner glänzt Keita als Torschütze und Vorbereiter.

Florian Kainz
Rapid Wien

Mit neun Assists ist Florian Kainz der bester Vorlagengeber der laufenden Bundesliga-Saison. Seit seinem Wechsel von Sturm Graz zu Rapid hat sich der 23-Jährige zu einem der herausragenden Spieler der Liga entwickelt. Im Freundschaftsspiel gegen die Schweiz feierte Kainz sein Debüt im österreichischen Nationalteam. Die Aussichten für 2016 sind mit entweder einer lukrativen Vertragsverlängerung oder einem Wechsel ins Ausland blendend.

 

Sturm

Keinen Zweifel hatten wir bei der Nominierung unseres Sturmduos. Beide Angreifer verdienten sich 2015 das Hashtag #torgarant.

Robert Berić
Rapid Wien / AS Saint Étienne

27 Treffer in der Saison 2014/15 reichten für Robert Berić zwar nicht zur Torjägerkrone in der Bundesliga, dennoch war der slowenische Teamstürmer im Sommer für Rapid nicht zu halten. Der französische Erstligist AS Saint Etienne warb den 24-Jährigen für kolportierte 5,5 Millionen Euro ab. Bitter bleibt seine letzte Aktion für die Hütteldorfer in Erinnerung: Per Kopf verfehlte Berić im Playoff-Rückspiel der Champions League gegen Shakhtar Donetsk das Tor und Rapid somit den Einzug in die Gruppenphase.

Jonatan Soriano
RB Salzburg

105 Treffer in nur 120 Spielen machen Jonatan Soriano zu einem der größten Torjäger, den Österreich je gesehen hat. Drei Tore fehlen dem Mittelstürmer aus der Talenteschmiede des FC Barcelona noch auf den Rekordhalter unter den Legionären Zlatko Kranjčar. Der Sprung in die Top-Ten der Bundesliga-Geschichte scheint für den seit 2012 für Salzburg engagierten 30-Jährigen realistisch (Toni Polster 122). Sorianos Torschnitt von 0,88 pro Spiel sucht innerhalb der Top-50 jedenfalls seinesgleichen.

 

Trainer

Für unseren Trainer des Jahres war 2015 eine weitere Station während eines steilen Aufstiegs.

Adi Hütter
RB Salzburg / BSC Young Boys

Nach einem sensationellen Aufstiegsjahr inklusive Europacup-Einzug mit dem SV Grödig, wechselte Adi Hütter zum Ligakrösus RB Salzburg um in die Fußstapfen von Roger Schmid zu treten. Die Titel in Meisterschaft und Cup wurden 2015 verteidigt, wegen Differenzen in der Zukunftsplanung nahm der Vorarlberger von sich aus den Hut. Das nächste Engagement ließ nicht lange auf sich warten und führte Hütter in die Schweiz, wo der 45-Jährige nun den Berner Traditionsklub Young Boys betreut.

 

Das Team von weltfussball.at wünscht Euch einen guten Rutsch und ein erfolgreiches neues Jahr!

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