20.10.2016 22:55 Uhr

Slapstick-Eigentor verhindert Rapid-Sieg

Rapid-Keeper Richard Strebinger sah das unfassbare Eigentor von Thomas Schrammel förmlich kommen
Rapid-Keeper Richard Strebinger sah das unfassbare Eigentor von Thomas Schrammel förmlich kommen

Ein Slapstick-Eigentor hat Rapid am Donnerstagabend in der Europa League einen Heimsieg gegen Sassuolo Calcio gekostet. Nach der frühen Führung durch Louis Schaub nach sieben Minuten lagen die Grün-Weißen lange in Front bis ein bizarres Kopfball-Eigentor von Thomas Schrammel in der 66. Minute den Endstand zum 1:1-Remis fixierte.

Die Hütteldorfer warten damit schon fünf Bewerbspartien auf einen Sieg, haben aber als Dritte der Gruppe F weiterhin Aufstiegschancen. Im Parallelspiel kam KRC Genk gegen Athletic Bilbao durch Treffer von Jakub Brabec (40.) und Onyinye Ndidi (83.) zu einem 2:0-Erfolg und führt damit mit sechs Punkten die Tabelle an. Dahinter folgen Sassuolo und Rapid mit je vier Zählern. Athletic Bilbao ist mit drei Punkten vorerst völlig überraschend Vierter und Letzter.

Starker Beginn von Rapid und frühe Führung

Trotz der jüngsten Tiefschläge war bei Rapid zu Beginn von einer Krisenstimmung nichts zu merken. Die Gastgeber begannen überfallsartig, schnürten die Italiener an deren Strafraum ein und wurden dafür schnell belohnt. Nach einer Eckball von Thomas Murg und einer Flanke von Mario Pavelic konnte Sassuolo-Keeper Andrea Consigli nicht klären, Arnór Ingvi Traustason brachte den Ball noch einmal in den Gefahrenbereich und "Mister Europacup" Schaub war aus kurzer Distanz mit seinem schwächeren rechten Fuß zum 1:0 erfolgreich.

Für den ÖFB-Teamspieler war es bereits das 16. Tor im 27. Europacup-Spiel. Drei Minuten später hätte der 21-Jährige seine Bilanz fast noch weiter aufpoliert, als er zwei Verteidiger aussteigen ließ und dann nur um Haaresbreite das Tor verfehlte. In dieser Tonart ging es zunächst weiter: In der 12. Minute schoss Murg nach sehenswerter Vorarbeit von Schaub genau auf Torhüter Consigli und in der 13. Minute traf Traustason aus guter Position nicht das Sassuolo-Gehäuse.

Dann aber fanden die Gäste immer besser ins Spiel. Antonino Ragusa tauchte in der 16. Minute allein vor dem Rapid-Tor auf, spitzelte den Ball jedoch knapp vorbei. Fünf Minuten später klärte Richard Strebinger vor Matteo Politano.

Rapid kam erst gegen Ende der ersten Hälfte wieder halbwegs gefährlich vor das gegnerische Tor. In der 33. Minute ging ein abgefälschter Murg-Schuss drüber, in der 41. Minute schloss Joelinton einen sehenswerten Angriff mit einem Seitfallzieher an die Oberkante der Querlatte ab.

Unfassbares Eigentor kostet die Hausherren den Sieg

Diesen Schwung konnten die Rapidler nicht in die zweiten 45 Minuten mitnehmen. Nach Wiederanpfiff erlangte Sassuolo zusehends die Kontrolle über die Partie. So wurde es in der 59. Minute brenzlig, als der eingewechselte Gregoire Defrel in Strebinger seinen Meister fand.

Sieben Minuten danach hatte Rapid-Verteidiger Schrammel seinen folgenschweren Aussetzer. Nach einer harmlosen Flanke von Federico Peluso setzte der 29-Jährige, der unglaublich ungeschickt zu Werke ging, einen Kopfball völlig unbedrängt ins lange Eck - der verdutzte Rapid-Keeper Strebinger war ohne jegliche Abwehrchance.

Wirklich erholen konnte sich Rapid vom Schock des 1:1 nicht mehr. Die Partie spielte sich in der Endphase zumeist in der Hälfte der Hütteldorfer ab, immerhin blieben die Gäste ohne zwingende Möglichkeit. Doch auch bei Rapid ging in der Offensive nur noch wenig - einige vielversprechende Kontersituationen wurden nicht konsequent zu Ende gespielt.

Zu allem Überfluss erlitt Abwehrchef Christoph Schösswendter im Finish eine Knöchelverletzung, musste jedoch bis zum Schluss durchbeißen, weil Rapid-Coach Mike Büskens entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten schon dreimal gewechselt hatte. Davor hatte sich auch der zweite Innenverteidiger verletzt - Christopher Dibon war wegen Problemen im Gesäßmuskelbereich zur Pause in der Kabine geblieben.

Beide Spieler dürften für das Wiener Derby am Sonntag gegen die Austria zumindest fraglich sein. Auf internationaler Ebene geht es für Rapidmit dem "Retourmatch" am 3. November auswärts gegen Sassuolo weiter. Die Italiener halten so wie Rapid bei vier Punkten, an der Spitze liegt nach dem Sieg gegen Bilbao nun Genk mit sechs Zählern.

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle der Rapid-Gruppe in der Europa League

apa/red

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