19.09.2018 11:25 Uhr

Rummenigge warnt Bayern vor "Qualitätsproblem"

Karl-Heinz Rummenigge warnt den FC Bayern
Karl-Heinz Rummenigge warnt den FC Bayern

Die Saison ist noch nicht richtig in Schwung gekommen, da ist die Personalsituation bei Bayern München bereits angespannt. Viel passieren darf nicht mehr, doch Niko Kovac gibt sich entspannt.

Als Leon Goretzka am Montag mit dick bandagiertem Fuß vom Trainingsplatz humpelte, war der Schreck bei Bayern München erst einmal groß gewesen. Der Nationalspieler war mit Maxime Awoudja zusammengekracht - einem eigenen Nachwuchsspieler. Die Münchner konnten jedoch Entwarnung geben, Goretzka war beim Start in die Champions League bei Benfica einsatzfähig.

Es wäre eine pikante Pointe gewesen, wäre Goretzka ausgefallen, nachdem die Bayern seit Samstag vehement eine Hetzjagd der Kontrahenten gegen ihre Stars anprangern. Kingsley Coman (Syndesmoseriss), Corentin Tolisso (Kreuzbandriss) und Rafinha (Innenbandteilriss im Sprunggelenk) waren in den bisherigen drei Ligaspielen die "Opfer" gewesen, was zunächst Uli Hoeneß ("Geisteskrank") und dann auch noch Karl-Heinz Rummenigge zu einem Rundumschlag veranlasste.

Wenn das so weitergehen würde, polterte Rummenigge, "kriegen wir am 10. Spieltag keine elf Spieler mehr zusammen". Der Vorstandsboss forderte deshalb DFB und Schiedsrichter auf, die Bayern-Profis besser zu schützen. Den Kontrahenten scheine, befeuert von der öffentlichen Debatte um die Münchner Dominanz, "jedes Mittel recht, um dem FC Bayern Probleme zu machen oder ihn zu stoppen".

Rummenigge fürchtet "Qualitätsprobleme"

Noch sieht Rummenigge den bayerischen Luxuskader jedoch gewappnet, die Ausfälle zu kompensieren. "Wir haben", sagte er, "auf allen Positionen zwei Spieler zur Verfügung, aber es sollte jetzt nicht mehr viel passieren, sonst kriegen wir irgendwann auch ein Qualitätsproblem." In diesem "Tempo" dürfe es nicht weitergehen", ergänzte Sportdirektor Hasan Salihamidzic.

Trainer Niko Kovac sieht die Misere (noch) gelassen. "Vor zwei, drei Wochen hieß es: Sie haben so viele Spieler und müssen einige enttäuschen. Jetzt soll der Kader zu klein sein", sagte er in Lissabon. Er gehe davon aus, "dass wir nicht weiter so ein Pech haben werden, dass wir in jedem Spiel einen Spieler verlieren".

Und überhaupt würden jetzt eben "die, die weniger gespielt haben, in den Fokus rücken", ergänzte der 46-Jährige: "Mir ist nicht bange. Ich weine nicht herum. Wir werden das auch mit den Jungs, die noch gesund sind, erfolgreich stemmen."

FC Bayern braucht "alle Kräfte"

Im Sommer hatten die Bayern Juan Bernat (Paris St. Germain), Sebastian Rudy (Schalke 04) und Arturo Vidal (FC Barcelona) transferiert - mit Einverständnis von Kovac. Der hatte sich ein möglichst überschaubares Aufgebot gewünscht, um zu viele Härtefälle zu vermeiden. In Lissabon standen dem Bayern-Coach ohne Torhüter aber nur noch 16 gestandene Profis zur Verfügung. Zur Sicherheit hatte er noch die beiden Talente Paul Will und Wooyeong Jeong nach Portugal mitgenommen.

Da den Bayern in den nächsten Wochen ein hartes Programm mit englischen Wochen bevorsteht, wird Kovac verstärkt rotieren. So werden auch Renato Sanches und Sandro Wagner, die in der Bundesliga bisher noch keine Minute gespielt haben, ihre Chance erhalten. "Wir haben schon immer gesagt, wir brauchen alle Spieler, alle Kräfte", betonte deshalb Salihamidzic: Es geht nicht mit elf oder 15, sondern nur mit allen." Mit allen, die noch fit sind.

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