24.04.2019 16:24 Uhr

Darum wirft Bremen die Bayern aus dem DFB-Pokal

Florian Kohfeldt und Niko Kovac kämpfen um den Einzug ins Pokalfinale
Florian Kohfeldt und Niko Kovac kämpfen um den Einzug ins Pokalfinale

Am Mittwoch (20:45 Uhr im Liveticker) steigt das Halbfinale des DFB-Pokals zwischen Werder Bremen und dem FC Bayern München. Viele sehen den deutschen Rekordmeister in der Favoritenrolle. sport.de nennt fünf Gründe, warum es anders kommen kann und Bremen die Bayern raus schmeißt:

  • Jiri Pavlenka als (fast) unüberwindbare Hürde

Zwar gewannen die Münchner noch am Samstag in der Bundesliga gegen Bremen (1:0), doch souverän spielten Robert Lewandowski und Co. keinesfalls. Im Gegenteil: Erst ein "dreckiges Tor" von Niklas Süle in der 75. Minute brachte die Bayern auf die Siegerstraße - und das obwohl Werder ab der 58. Minute in Unterzahl spielen musste.

Insgesamt schossen die Münchener ganze 28 Mal auf den Kasten von Bremen-Keeper Jiri Pavlenka - Effizienz sieht anders aus. Erst der von Davy Klaassen abgefälschte Schuss konnte den Tschechen überwinden. In dieser Form kann Pavlenka ein echtes Hindernis für die Bayern werden. "Er kann uns ins Finale halten", prognostizierte auch Bremen-Coach Florian Kohfeldt.

  • FC Bayern muss ohne Abwehrchef Niklas Süle auskommen

Dass mit Niklas Süle ausgerechnet der einzige Münchner gesperrt ist, der es geschafft hat, Pavlenka zuletzt zu überwinden, spricht ebenfalls für die Bremer. Niko Kovac muss somit auf Jérôme Boateng und Mats Hummels in der Innenverteidigung zurückgreifen.

Als die beiden ehemaligen Nationalspieler das letzte Mal zusammen von Beginn an auf dem Platz standen kamen die Münchner nicht über ein 1:1 gegen den SC Freiburg hinaus.

Ohnehin spielte das Weltmeister-Duo in der Rückrunde nur fünf Mal zusammen in der Innenverteidigung. Auch wenn sich Hummels und Boateng schon lange kennen: eine optimale Abstimmung und eine damit einhergehende Stabilität lässt sich nur durch Praxis auf dem Platz perfektionieren. Eine Tatsache, die Bremens Kohfeldt seinen Spielern wohl ganz genau eingetrichtert hat.

  • Werders unglaubliche Heimbilanz im Pokal

Seit unfassbaren 31 (!) Jahren ist Werder Bremen im heimischen Weser-Stadion im DFB-Pokal ungeschlagen. Die letzte Niederlage vor eigenem Publikum kassierte der SVW am 13. April 1988 im Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt (0:1).

Kaum vorstellbar, dass sich die Bremer diese beeindruckende Serie nehmen lassen, auch wenn der Gegner FC Bayern heißt. Zumal die Münchner am Samstag bereits zwei beachtliche Serien des Weser-Klubs beendeten. Zum einen kassierte Bremen die erste Niederlage in diesem Jahr, zum anderen war es das erste Spiel in dieser Saison, in dem Werder kein Tor erzielte.

"Besonders um die Torserie tut es mir leid, weil sie etwas über unsere Spielphilosophie aussagt", ärgerte sich Kohfeldt nach der Partie. Dass so etwas erneut passiert, wollen die Bremer mit allen Mitteln verhindern.

  • Ungewohnte Drucksituation für den FC Bayern

Sven Ulreich ersetzt Manuel Neuer im Tor der Bayern
Sven Ulreich ersetzt Manuel Neuer im Tor der Bayern

In den letzten Jahren marschierte der FC Bayern ein ums andere Mal mühelos bis ins Finale des DFB-Pokals. Dabei hatte die Münchner zumeist einen erheblichen Vorteil: Oft war der Meisterschaftskampf in der Bundesliga so gut wie entschieden. Die Spieler konnten ihren vollen Fokus auf die Pokalpartie legen.

Anders als in diesem Jahr: Denn das Rennen um die Schale ist so spannend wie lange nicht mehr. Lediglich ein Punkt trennt den FC Bayern vom Verfolger Borussia Dortmund. "Man geht mit einem anderen Fokus rein als in die letzten Spiele der vergangenen Jahren", gab Ersatz-Keeper Sven Ulreich zu.

Schon vor drei Jahren begegneten sich Bayern und Bremen im Halbfinale des DFB-Pokals, die Münchner setzten sich mit 2:0 durch. Damals konnte sich der Klub aus dem Süden Deutschlands auf einem komfortablen Vorsprung in der Bundesliga ausruhen, während Werder mitten im Abstiegskampf steckte. Am Mittwoch findet die Partie also unter vollkommen anderen Vorzeichen statt.

  • Werder tanzt durch den Pokal - FC Bayern strauchelt

Ein Blick auf die bisherigen Ergebnisse in dieser Pokal-Saison spricht ebenfalls für einen Überraschungssieg der Norddeutschen. Abgesehen vom knappen 4:2-Erfolg nach Elfmeterschießen gegen den BVB im Achtelfinale erreichte Bremen immer mühelos die nächste Runde. Insgesamt kassierte das Kohfeldt-Team lediglich vier Tore und netzte selbst starke 17 Mal ein.

Der FC Bayern dagegen taumelte von der ersten Runde an. Mit einem knappen 1:0-Sieg gegen den Regionalligisten SV Drochtersen/Assel startete die Mannschaft von Niko Kovac in den Wettbewerb. Es folgten Zittersiege gegen den SV Rödinghausen (2:1), Hertha BSC (3:2 n.V.) und den Zweitligisten FC Heidenheim (5:4). 

Mit sieben Gegentoren trifft also die schlechteste Abwehrreihe aller Halbfinalisten auf die stärkste Offensiv-Abteilung.

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