06.09.2020 09:45 Uhr

Rumänien nach NL-Fehlstart in der Kritik

Ianis Hagi (r.) ist der klingendste Name im rumänischen Kader
Ianis Hagi (r.) ist der klingendste Name im rumänischen Kader

Ohne Stars und mit dem Ziel, sich über Umwege das EM-Ticket doch noch zu sichern geht Rumänien ins spät gestartete Länderspieljahr.

Österreichs Nationalteam bekommt es am Montag (20:45 Uhr) in Klagenfurt mit einem möglichen Gegner der EM-Endrunde im kommenden Jahr zu tun. Zwei Playoff-Runden muss Rumänien im Herbst überstehen, um am 13. Juni in Bukarest Auftaktgegner des ÖFB-Teams zu sein. Der Start in die Nations League ist den Rumänen allerdings missglückt.

Bei der Premiere ihres neuen Teamchefs Mirel Rădoi gab es am Freitag trotz klarer Überlegenheit nur ein 1:1 daheim gegen Nordirland. "Wir können uns die Punkte in Österreich zurückholen", meinte Ex-Nationalspieler Rădoi, der Ende des Vorjahres vom U21-Team aufgerückt ist. Nun soll der 39-Jährige eine Mannschaft ohne echte Stars zur EM führen.

>> Liveticker: Österreich gegen Rumänien

Den größten Namen trägt Ianis Hagi, der Sohn von Rumäniens Fußballlegende Gheorghe Hagi. Der 21-jährige Offensivspieler von den Glasgow Rangers hat die Erwartungen in seinen bisher elf Länderspielen aber noch nicht erfüllt. Nach dem Auftritt gegen Nordirland gab es bereits Kritik. Diese machte aber auch vor dem Trainer nicht halt.

Rădoi hat unter anderem seinen wertvollsten Mittelfeldspieler nicht einberufen. Razvan Marin war erst vor wenigen Tagen von Ajax Amsterdam zum italienischen Erstligisten Cagliari gewechselt. Der 24-Jährige solle sich dort eingewöhnen, lautete die Begründung. "Wir haben ein großes Problem", kritisierte der frühere Deutschland-Legionär Ciprian Marica im rumänischen TV. "Mit wem sollen wir gegen Österreich die Mitte zumachen?"

Rumänien-Teamchef Rădoi setzt auf Offensive

Scharfe Kritik von Ex-Internationalen hat in Rumänien Tradition. Die "Tricolorii" würden unter Rădoi viel zu offensiv spielen, meinte Marica. "Ich habe das Gefühl, dass er die Folgen der Pandemie nicht sieht." Die Spieler seien durch die lange Pause physisch nicht auf ihrem besten Level. Dabei diktierten die Rumänen gegen Nordirland das Spielgeschehen, ließen sich aber bei einem langen Ball in der Schlussphase überraschen.

Hinter dem Sturmduo George Pușcaș (Reading) und Denis Alibec (Astra Giurgiu) agierte gegen die Nordiren eine Mittelfeld-Raute mit Hagi als Spielgestalter. Ähnlich könnten die Rumänen auch in Klagenfurt antreten. Er könne seinen Spielern aus taktischer Sicht nichts vorwerfen, betonte Rădoi. "Es ist wichtig, dass wir Chancen kreiert haben. Das ist der Weg, den wir gehen müssen." Die Rumänen landeten bereits am Samstagabend in Klagenfurt. "Es ist ein wichtiges Spiel", erklärte ihr Coach.

Die noch wichtigeren folgen ab Oktober. Mit zwei Auswärtssiegen im Playoff in Island (8. Oktober) und danach gegen den Sieger aus Bulgarien gegen Ungarn (12. November) würde Rumänien zum zweiten Mal in Folge das EM-Ticket lösen. Gelingt den zuletzt vier Spiele sieglosen Rumänen die Quali nicht, würde Österreichs EM-Auftaktgegner aus dem untersten Playoff-Pfad D kommen - und entweder Georgien, Weißrussland, Nordmazedonien oder Kosovo heißen.

apa

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