22.10.2020 14:35 Uhr

Bayern mit fulminantem Start - Real ramponiert

Bayern ließ Atletico keine Chance
Bayern ließ Atletico keine Chance

Mit einem spektakulären Auftritt hat Bayern München die Titelverteidigung in der Champions League begonnen. "Die Messlatte haben wir heute gesetzt", sagte Bayern-Trainer Hansi Flick nach dem 4:0-Heimsieg gegen Atlético Madrid am Mittwochabend. Liverpool, Champion von 2019, siegte bei Ajax mit 1:0, Real Madrid erlebte dagegen mit einem 2:3 gegen Schachtar Donezk ein Desaster.

Der Sieg der Bayern frischte nach etwas holprigen Liga-Tagen die schönen Erinnerungen an den Triumph vor zwei Monaten auf. "Ich denke schon noch ein bisschen an meinen Treffer aus dem Finale zurück, aber jetzt es ist eine neue Saison. Wir wollen weiter gewinnen", sagte der zweifache Torschütze Kingsley Coman, auch Siegtorschütze im Champions-League-Finale.

Die Münchner mit ÖFB-Star David Alaba wirkten bei der Fortsetzung ihrer Rekordserie mit Sieg Nummer zwölf souverän. Der klare Erfolg gegen den nächsten Gegner von Red Bull Salzburg soll Schwung für die vielen Trophäen-Vorhaben der Münchner bringen. "Ein guter Anfang braucht Begeisterung - das ist der erste Teil eines Spruches, und das war schon begeisternd, wie die Mannschaft Fußball gespielt hat", sagte Flick. "Es waren vier wunderbare Tore, eins schöner als das andere. Wir genießen den Auftakt in die Champions League."

Bewunderung gab es für die Münchner auch von den spanischen Zeitungen. Die Bayern seien ein Mannschaft, die hungriger werde, je mehr man sie füttere: "Wenn sie ihr erstes Ziel erreicht haben, schalten sie einen Gang höher, um das zweite Tor zu erzielen, beschleunigen dann erneut, bis sie das dritte erreichen... und so weiter", schrieb die Sportzeitung "Marca". "Unersättlich, diese Bayern-Burschen".

Liverpool mit Luft nach oben

Auch Bayerns Vorgänger als Champions-League-Sieger startete erfolgreich, aber mit viel Luft nach oben. "Beide Mannschaften können besseren Fußball spielen", sagte Liverpool-Coach Jürgen Klopp nach dem 1:0-Erfolg gegen Ajax. "Ich denke, jeder weiß, dass Ajax normalerweise ein brillantes Fußballteam ist, aber heute Abend war es knifflig, das Passspiel war schwierig, das konnte man sehen. Aber wir haben gewonnen und ich bin damit einverstanden."

Dass sein Team das Auswärtsspiel ohne Gegentor überstanden hat, wollte Klopp nicht zu hoch bewerten. "Wir sind nicht so dumm zu denken, dass wir dafür nicht auch ein bisschen Glück gebraucht haben", sagte er. "Fabinho musste sich richtig strecken, um den Ball von der Linie zu kriegen, und sie haben einmal den Pfosten getroffen." In beiden Situationen sei sein Team "weit davon entfernt gewesen, perfekt zu sein".

Ernüchterung bei Real Madrid

Dennoch kein Vergleich zu Rekordsieger Real Madrid. Ausgerechnet vor dem Clásico am Samstag gegen den Erzrivalen FC Barcelona steckt Real in einer unerwarteten Krise. Während die Führungsriege nach dem 2:3 gegen Shakhtar Donetsk die Situation beruhigen wollte, fand Zinedine Zidane deutliche Worte. Vor allem gegen sich selbst.

"Ich bin dafür verantwortlich und ich muss Lösungen finden. So etwas darf nicht passieren", sagte der Trainer der Königlichen. "Wenn das Team nicht so spielt, wie man es wollte, dann trägt man selbst die Schuld." Nach dem 0:1 gegen Cadiz am Samstag davor musste Zidane gegen die Ukrainer die nächste Peinlichkeit über sich ergehen lassen.

Während in der Kabine von Real Ernüchterung herrschte und selbst Präsident Florentino Perez in seinem dreiminütigen Besuch nur wenige Worte herausbrachte, waren die Schlagzeilen deutlich. "Jeden Tag schlimmer" schrieb "Marca" und "Mundo Deportivo" sprach vom "Alptraum vor El Clásico". Natürlich waren gerade die katalanischen Publikationen nicht zimperlich "Madrid sinkt", titelte "El Periodico".

Erschreckend war vor allem, wie einfach Shakhtar zu seinen Toren kam. Ein 0:3 zur Halbzeit hatte es in der Königsklasse für Real im eigenen Stadion natürlich noch nie gegeben. Nach der Lehrstunde auf dem Platz blieb den Real-Profis dank des Geisterspiels zumindest das Pfeifkonzert der Fans erspart.

apa

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