30.10.2020 07:10 Uhr

Thalhammer: "Haben uns fast selbst gekillt"

Es war eine emotionale Achterbahnfahrt
Es war eine emotionale Achterbahnfahrt

Nach der emotionalen Achterbahnfahrt wurde sogar der Trainer-Sir martialisch in der Wortwahl. "Beim Stand von 4:1 wollten wir den Gegner killen und haben uns fast selbst gekillt", sagte LASK-Trainer Dominik Thalhammer nach dem dramatischen 4:3-Erfolg in der Europa League gegen Ludogorets Razgrad am Donnerstag. "Da waren wir zu naiv, daraus müssen wir lernen."

Denn auf dem Weg zum ersten Sieg in der diesjährigen Gruppenphase gaben die Linzer fast noch eine komfortable 4:1-Führung aus der Hand. "Wir haben 70 Minuten eine absolute Topleistung geboten", sagte Thalhammer, der die Freude über die starke Leistung durch "naive" Minuten getrübt sah. Damit war er nicht allein. "Der Gegner war angeknackst, und wir haben ihn selber wieder ins Spiel zurückgeholt, das ärgert mich ein wenig", sagte Abwehrchef Gernot Trauner.

Binnen wenigen Minuten war der bulgarische Serienmeister durch seinen Triplepack-Schützen Elvis Manu (15., 67., 73.) - zweimal nach Torhüter-Abwürfen - wieder im Spiel. Die Abwehraktion vor dem Handelfmeter, der zum 4:3 führte, bedeutete zudem Gelb-Rot und den Platzverweis für Lukas Grgić. Plötzlich wollte der siebente LASK-Heimsieg im neunten Spiel auf der europäischen Bühne seit der Saison 2019/20 wieder erkämpft werden.

Der Trainer präzisierte, was seiner Meinung nach zuvor schieflief: "Es war nicht unserem Offensivverhalten, sondern unserem Verhalten in Ballbesitz geschuldet, dass die Gegentore fielen." Bei den Themen Spielkontrolle und Restverteidigung erkannte Thalhammer Lernpotenzial. "Wir haben zu viele Spieler in die Box gebracht, weil wir noch einmal auf das nächste Tor spielen wollten."

Der komplette Kontrollverlust trat nicht ein. "Wir haben das dann gut verteidigt und nichts mehr zugelassen", sagte Thalhammer, der auch viel Positives sah. "Es waren viele sehr gute Dinge dabei, die wir uns erarbeitet haben und die wir auch international auf einer hohen Schlagzahl spielen können."

Royal Antwerpen ist vorn

Treffer von Husein Balic (2.), Andreas Gruber (12.) und Marko Raguž (35.) sowie ein als Eigentor gewerteter doppelt abgefälschter Schuss von Balic brachten drei Punkte, wodurch in Gruppe J nun vieles offen ist. Royal Antwerpen hat sich nach einem überraschenden 1:0-Heimerfolg über Tottenham um drei Punkte abgesetzt. Schon am nächsten Dienstag kommt es für den LASK in Belgien zu Teil eins des Doppel-Duells. Thalhammer: "Ich denke, dass es sehr eng wird und das Spiel ein Schlüsselspiel wird."

Razgrad-Trainer Stanislav Genchev sprach von einem insgesamt verdienten Sieg der Oberösterreicher. Mit den Belgiern machte er ebenfalls schon leidvolle Erfahrung (1:2). "Antwerpen und der LASK sind sich ähnlich. Beide spielen mit Dreierkette, beide sind aggressiv und sie sind auf Augenhöhe", erklärte Genchev.

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apa

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