02.12.2020 09:06 Uhr

"Machen alles füreinander, um unser Tor zu schützen"

Freude über die weiter bestehende Chance
Freude über die weiter bestehende Chance

Salzburg-Trainer Jesse Marsch ist nach dem Auswärtssieg bei Lokomotiv Moskau voll des Lobes für sein Team, das am letzten Spieltag nun ein Finale um den Aufstieg gegen Atlético Madrid hat.

Stark gespielt, sicher verteidigt und erstmals belohnt. Red Bull Salzburg konnte am Dienstagabend nach dem 3:1-Erfolg bei Lok Moskau und dem ersten Dreier in der laufenden Saison der Champions League hochzufrieden sein. Nach einer der "besten Leistungen in den zwei Jahren Champions League", wie es Trainer Jesse Marsch formulierte, darf man sogar vom Aufstieg ins Achtelfinale träumen. Dafür muss im "Finale" am kommenden Mittwoch gegen Atlético Madrid jedoch ein Sieg her.

"Es war ein sehr wichtiger Sieg für uns", schwärmte Marsch nach dem Erfolg über einen gerade in der ersten Hälfte höchst defensiven Gegner, der erst nach dem Rückstand etwas mehr Risiko einging. Salzburg hat nun vier Punkte und damit nur zwei weniger als Atlético am Konto.

Ein Heimsieg in der kommenden Woche würde beim zweiten Gruppenstart den erstmaligen Aufstieg in die K.o.-Phase der Königsklasse bedeuten. Auf jeden Fall hat man einen Zähler mehr als Lok und damit alle Trümpfe im Kampf um Platz drei, der den Umstieg in die Europa League bringt, in der Hand. Lok gastiert zum Abschluss bei den Bayern.

Salzburgs Abwehr in Moskau endlich stabil

Dennoch dürfte es die "Bullen" etwas schmerzen, in den drei Spielen zuvor Punkte liegen gelassen zu haben. Nicht nur und besonders beim 2:2-Auftakt gegen Lok, sondern auch in den Partien gegen die klaren Favoriten Bayern München (2:6, 1:3) und Atlético (2:3). Immer wieder geriet danach die Defensive ins mediale Kreuzfeuer. Schließlich hat man in der laufenden Saison in jedem internationalen Spiel und auch in sieben von neun Ligapartien zumindest je ein Gegentor kassiert.

"Schade, dass wir ein Gegentor bekommen haben", sagte Marsch auch am Dienstag. Der späte Anschlusstreffer der Russen nach vermeidbarem Foulelfer von André Ramalho ("Ich entschuldige mich bei der Mannschaft"), machte es in der 79. Minute aber ohnehin nur für wenige Augenblicke spannend, weil Karim Adeyemi wenig später mit dem 3:1 (81.) den Sack zumachte.

Diashow: Salzburgs Sieg in Moskau in Bildern

Marsch zeigte sich insgesamt mit dem Verhalten seiner Truppe dennoch höchst zufrieden. "Heute haben wir sehr gut verteidigt, besonderes bei Standards, wo Lok ja viele große Spieler hat", meinte der US-Amerikaner und strich einmal mehr den Charakter seines Teams heraus: "Es ist für mich auch eine Mentalität, das Gefühl, dass wir alles füreinander machen, um unser Tor zu schützen. Das war heute ganz, ganz klar."

Salzburg-Supertalent Adeyemi: "Das war die perfekte Antwort"

Mentalität bewies in Moskau erneut Doppeltorschütze Mërgim Berisha (28., 41.). Deutschlands U21-Teamkicker blieb gewohnt bescheiden: "Ich denke, wir sind sehr gut in die Zweikämpfe gekommen, haben unser Spiel gespielt und waren sehr mutig. Jeder ist für den anderen gelaufen", erklärte der 22-Jährige. "Ich freue mich sehr für ihn", befand wiederum Marsch.

Berishas Landsmann Adeyemi war international bisher vor allem in der Youth League aufgefallen, auch in der Bundesliga hat er erst 16 Partien absolviert. Nun durfte er in seinem dritten echten Europacupspiel bereits über sein Premierentor jubeln. An der Mittellinie jagte er Murilo den Ball ab, Sekunden zuvor war er infolge eines Getümmels nach dem Anschlusstreffer mit dem Brasilianer noch handgreiflich aneinandergeraten. "Das war die perfekte Antwort für das, was davor passiert ist", meinte er im "Sky"-Interview.

apa

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