04.12.2020 09:07 Uhr

Europa League: LASK weiß, wo er's "verkackt" hat

Die Athletiker holten gegen den Tabellenführer der Premier League ein 3:3
Die Athletiker holten gegen den Tabellenführer der Premier League ein 3:3

Die Heimniederlage gegen Royal Antwerpen kostet den LASK die Aufstiegschancen in der Europa League. Das spektakuläre 3:3 gegen Tottenham ist am Ende zu wenig, um am letzten Spieltag der Gruppenphase gegen Ludogorets noch einmal hoffen zu dürfen.

Ein durchwachsener Auftritt hat den LASK in der Europa League vorzeitig der Aufstiegshoffnungen beraubt. Ein spätes Aufbäumen gegen den Premier-League-Spitzenreiter Tottenham half den Athletikern am Donnerstag im vorerst letzten internationalen Auftritt im kurz vor dem Abriss stehenden Linzer Gugl-Stadion nicht. Das am Ende spektakuläre 3:3 gegen die Spurs reichte nicht. Die Auswärtsreise nach Razgrad in der kommenden Woche wird zu einer für die Tabelle bedeutungslosen.

Die Heimniederlage gegen Royal Antwerpen sollte es sein, die die Linzer um den Sprung in die K.o.-Phase brachte. Die Belgier werden wie Tottenham im Frühjahr im Sechzehntelfinale zu sehen sein. "Verkackt" habe man es vor einer Woche, wusste Torschütze Peter Michorl: "Mit zehn Punkten kommst du in der Europa League oft weiter", rechnete der Mittelfeldmann bereits die Zähler im letzten Gruppenauftritt gegen Ludogorets dazu. In Bulgarien wird Michorl nach seiner dritten gelben Karte fehlen. Auch andere LASK-Profis könnten eine Pause erhalten.

LASK-Trainer Thalhammer mit der Entwicklung zufrieden

Der dritte Treffer des LASK durch den eingewechselten Mamadou Karamoko in der Nachspielzeit sorgte zumindest für ein einigermaßen versöhnliches Ende. Bei den Spielern selbst war die Enttäuschung dennoch groß. "Wir haben uns die Tore selbst geschossen", meinte Michorl. Tottenham schlug aus zwei Elfmetern durch Gareth Bale und Dele Alli zu, dem Treffer von Son Heung-min zum wichtigen 2:1 für die Gäste ging ein schwerer Patzer der Linzer voraus. Die Londoner machten aus ihren wenigen Möglichkeiten viel. Dominik Thalhammer sah dies als Qualität eines europäischen Spitzenteams.

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Der Chefcoach des LASK strich für seine ersatzgeschwächt eingelaufene Elf das Positive hervor, sprach von einer richtig guten Leistung. "Ich war überrascht, wie ich in die Kabine gekommen bin und die Spieler total enttäuscht gesehen habe", berichtete Thalhammer. Der LASK war mit der Prämisse in die Partie gegangen, dass dieses gewonnen werden muss, um die Aufstiegschance zu wahren. Antwerpen wurde im Parallelspiel seiner Favoritenrolle gerecht und besiegte Razgrad 3:1. "Jeder weiß, wo wir die Punkte liegen haben lassen", meinte auch Thalhammer rückblickend auf das 0:2 in der Vorwoche.

Der 50-Jährige unterstrich, auf die Lehren aus der diesjährigen Europa League angesprochen, dezidiert die Entwicklung, die seine Mannschaft genommen habe. Der LASK sei nun auch spielerisch - also nicht nur gegen, sondern auch mit dem Ball - auf dem Weg "zu einer richtig guten Mannschaft". Ein Spiel wie jenes gegen Tottenham habe aber auch eines gezeigt: Während man sich in der Liga Unkonzentriertheiten mitunter leisten könne, müsse man international 90 Minuten lang unglaublichen Fokus an den Tag legen.

Tottenham-Manager Mourinho not amused

Das tat auch der Gegner nicht immer. José Mourinho war ob der Vorstellung seiner Elf nicht erfreut: "Ich möchte Ihre Gratulationen nicht einmal entgegen nehmen", scherzte er im "Puls-4"-Interview. Er habe seine Spieler vergeblich vor den Stärken des LASK gewarnt. "Wenn wir nach Antwerpen kommen, zu Ludogorets, zum LASK - das Stadion, das Wetter, die leeren Ränge. Ich habe das Gefühl, wobei es mehr Erfahrung ist, dass einige Spieler fühlen, dass sie nicht hier sein sollten", ortete Mourinho Motivationsprobleme. Tottenham spielt am Sonntag gegen Arsenal. Die Partie in Linz war auch für die englische Presse mehr ein Vorspiel auf den Premier-League-Schlager.

Der LASK hat am Sonntag daheim im OÖ-Derby Ried zu Gast. Vier Tage später gastieren die Linzer in Razgrad, ehe es am darauffolgenden Sonntag auswärts in Salzburg weitergeht. Es stellt sich die Frage, inwiefern gegen Ludogorets Kräfte für den Bundesliga-Hit geschont werden. Thalhammer betonte, immer mit der besten Aufstellung spielen zu wollen. "Natürlich kommt Red Bull Salzburg, vielleicht ist das im Hinterkopf. Wir müssen auf die Personallage schauen. Ziel muss schon sein, auch in Rasgrad zu gewinnen", betonte der 50-Jährige.

apa

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