18.04.2021 16:34 Uhr

Superliga schon wieder heißes Thema

ECA-Chef Agnelli erhielt Post von Fanvertretern
ECA-Chef Agnelli erhielt Post von Fanvertretern

Kurz vor dem Beschluss einer tiefgreifenden Reform für die Champions League baut ein Bündnis europäischer Clubs erneut die Drohkulisse einer Superliga auf. Nach dpa-Informationen verfolgen Vereine aus Italien, Spanien und England diesen Plan entgegen des für Montag geplanten Beschlusses der UEFA. Der englischen "Times" zufolge gehören Manchester United, Liverpool, Arsenal und Chelsea sowie Tottenham dazu.

Aus Italien sollen AC Milan, Juventus und Inter Mailand interessiert sein. Involviert soll auch der Streaming-Dienst DAZN sein. Dieser bezeichnete entsprechende Berichte am Sonntag als "falsch". Laut dem "Corriere dello Sport" soll DAZN den Plan verfolgen, eine Liga für 16 Teams mit Europas Topclubs zu formen. Die Serie A hielt laut Medienberichten jedenfalls ein ungeplantes Meeting ab. Der FC Bayern soll an den Plänen nicht beteiligt sein - wie auch Paris Saint-Germain.

Fünfjahreswertung wird noch wichtiger

Das UEFA-Exekutivkomitee will während seiner Sitzung am Montag die Aufstockung der Königsklasse von 32 auf 36 Teilnehmer und die Einführung eines neuen Modus beschließen. Zwei der vier neuen Plätze sollen dabei nicht mehr wie bisher üblich aufgrund von Leistungen aus der vorigen Saison vergeben werden. Stattdessen sollen die Platzierungen der Vereine in der UEFA-Fünfjahreswertung ausschlaggebend sein. Dies war ein Wunsch der mächtigen Club-Vereinigung ECA gewesen, die mit zwei Vertretern in der Exekutive des Kontinentalverbands sitzt.

Am Freitag war von einem Konsens zwischen der ECA und der UEFA-Kommission für Clubwettbewerbe (CCC) über die Details berichtet worden. Der Beschluss schien deshalb Formsache. Der "Times" zufolge will die UEFA von ihrem Plan auch nicht abrücken. Die Gründung einer Superliga war in den vergangenen Jahren immer dann ins Gespräch gebracht worden, wenn es um die Verteilung der TV-Gelder im Europacup ging.

Fanvertretungen europäischer Spitzenvereine haben sich gegen die Reformpläne ausgesprochen. Diese würden "eine ernstzunehmende Gefahr für den gesamten Fußball" darstellen, heißt es in dem offenen Brief an ECA-Chef Andrea Agnelli, den der Verein Football Supporters Europe veröffentlichte. "Die Kluft zwischen den reichsten Clubs und dem Rest der Fußballwelt" würde durch die Pläne weiter vergrößert, "die nationalen Rahmenterminkalender zerstört und den Fans zusätzliche finanzielle und zeitliche Belastungen aufgebürdet."

apa

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