20.04.2021 11:08 Uhr

Polster fordert Rücktritt der Austria-Führung

Toni Polster blickt düster auf die Zukunft der Wiener Austria
Toni Polster blickt düster auf die Zukunft der Wiener Austria

Sportlich konnte die Wiener Austria mit dem Auswärtssieg in der Qualifikations-Gruppe der Bundesliga wieder Positives vermelden. Doch abseits des Fußballplatzes knistert es bei den "Veilchen" weiterhin gehörig. Nun äußert sich auch die Austria-Legende Toni Polster sehr kritisch zu Wort. 

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Zumindest auf dem Fußballplatz läuft es für die Wiener Austria einigermaßen. Durch den 2:1-Auswärtssieg gegen den SKN St. Pölten bleibt man Qualifikationsgruppen-Tabellenführer Hartberg weiterhin auf den Fersen und distanzierte sich von den unteren Plätzen. Abseits geht es nach dem vorläufigen Nicht-Erhalt der Bundesliga-Lizenz und vielen ungeklärten Fragen aus finanzieller wie wirtschaftlicher Sicht aber weiterhin ruppig am Verteilerkreis zu. Nun äußert sich auch Austria-Legende Toni Polster zu den Geschehnissen rund um seinen Ex-Verein und geht dabei hart mit der sportlichen Führung der "Veilchen" ins Gericht.

Polster fordert Wirtschaftsüberprüfung

Sp äußert sich der ehemalige ÖFB-Teamstürmer bei "Sport und Talk aus dem Hangar-7" sehr kritisch zur Arbeit von Sportvorstand Markus Kraetschmer und Präsident Frank Hensel und fordert Konsequenzen: "Es war absehbar, eine One-Man-Show von Markurs Kraetschmer. Niemand hat sich um den Verein gekümmert, keiner hat kontrolliert, die Gremien haben wohl auch versagt. Die große Frage ist: Wie konnte es soweit kommen? Kraetschmer und Hensel müssen einfach gehen. Sie haben gezeigt, dass sie es nicht können."

Dabei sieht er auch die Versuche des Bundesliga-Klubs mit Hilfe der Investorengruppe "Austria-Freunde" die Sicherstellung der Bundesliga-Lizenz zu gewährleisten, in keinem guten Licht: "Man kann nicht zehn Leute zusammenholen, sie 'Freunde von Austria Wien' nennen und jeder schenkt zwei Millionen her. Auch dieses Geld muss zurückgezahlt werden. Diese Geschäftsleute sind ja nicht reich geworden, weil sie Geld verschenken."

Besonders der Schuldenberg der Austria, der sich auf bis zu 78 Millionen Euro belaufen soll, bereitet Polster großes Kopfzerbrechen: "Warum hat das Stadion viel mehr gekostet, als ursprünglich geplant? Warum betreibt man eine teure Akademie, wenn nichts dabei herauskommt? Wo ist das Geld denn hin? Warum haben wir 78 Millionen Euro Schulden? Diese Fragen gehören von einem Wirtschaftsprüfer beantwortet."

Sportliche Probleme vorprogrammiert?

Auch die Unterstützung durch den neuen strategischen Partner Insignia wirft weiterhin Fragen auf, der aktuelle Sportvorstand und Trainer Peter Stöger, der seinen Abschied zum Saisonende angekündigt hat, sieht das Auseinanderdriften von Anspruch und Wirklichkeit bei den "Veilchen" als Mitgrund für die Misere. Zudem gibt es auch noch zu viele Unbekannten bei der Mannschaft, viele Verträge laufen im Sommer aus.

Auch Toni Polster sieht in dieser Sicht große Probleme auf die Austria zukommen: "Wenn man die Mannschaft sieht, die über bleibt, wirst du absteigen. Du kannst niemanden verpflichten, einige sind schon weg, einige werden noch gehen. Dann kannst du nur mehr mit den Young Violets spielen. Und die sind in der zweiten Liga auch sehr, sehr schlecht."

Selbst ÖFB-Rekordteamspieler Andi Herzog, der als Rapid Wien-Legende beim Stadtrivalen tätig war, würde ein Verschwinden der Austria aus der Bundesliga bedauern: "Die Liga braucht eine starke Austria, auch eine starke Rapid. Die Spiele sind ein absolutes Highlight."

red

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