06.10.2022 07:20 Uhr

Sturm vor Mammut-Aufgabe gegen Lazio

Sturm will auch gegen Lazio etwas zum Jubeln haben
Sturm will auch gegen Lazio etwas zum Jubeln haben

Vor der anstehenden Mammutaufgabe in der Europa League gegen Lazio Rom hat Vizemeister Sturm Graz den Italienern größten Respekt gezollt. "Lazio ist eine große Nummer. Sie sind in allen Mannschaftsteilen mit Stars gespickt, das ist eine große Aufgabe für uns", sagte Sturms Trainer Christian Ilzer vor dem richtungsweisenden Duell gegen den italienischen Spitzenclub am Donnerstag.

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"Wir werden ihnen mit unserem Stil, der uns auszeichnet, begegnen", kündigte Ilzer an und meinte damit Pressingfußball mit hoher Intensität. Was Ilzer zuversichtlich stimmen darf? In der Liga hat seine Truppe seit 435 Minuten kein Gegentor kassiert, am Sonntag tankten die Grazer mit einem 3:0 bei der Wiener Austria zusätzliches Selbstvertrauen. Generell ist Sturm in den vergangenen Wochen gut drauf, in den jüngsten acht Pflichtspielen gab es für die Ilzer-Elf sechs Siege und nur eine Niederlage. Diese war allerdings heftig: Ein 0:6 in der Europa League bei Feyenoord Rotterdam.

"Ein Sieg wäre ein Riesen-Erfolg"

Jörg Siebenhandl gab sich jedenfalls kämpferisch. "Nichts ist unmöglich. Wir sind mit derselben Einstellung nach Rotterdam gefahren, da ist es daneben gegangen. Aber wir haben nichts zu verlieren", sagte der Tormann. In der Liga habe man den Charaktertest gegen Lustenau (2:0) und die Austria bestanden, jetzt müsse Sturm "noch mehr zeigen als in der Bundesliga, um das Spiel im besten Fall zu gewinnen", ergänzte Siebenhandl.

Ilzer will die Römer ohne Punkte wieder nach Hause schicken. "Unser Ziel ist es, europäisch zu überwintern. Ein Sieg wäre ein Riesen-Erfolg und wir wären unserem Ziel damit einen großen Schritt näher", sagte der Coach. Die Italiener haben laut Ilzer allerdings extreme Qualitäten im Ballbesitzspiel, dazu eine "enorme Schärfe" gegen den Ball. Deshalb müsse die Frage nach der Favoritenrolle nicht gestellt werden.

Der Sturm-Trainer kann immerhin aus dem Vollen schöpfen, "meine Spieler sind nahezu alle fit", sagte Ilzer. Auch Leistungsträger Jakob Jantscher ist wieder mit dabei, der Routinier hat in dieser Woche das gesamte Mannschaftstraining mitgemacht. "Er ist ein sehr erfahrener Qualitätsspieler", sagte Ilzer, betonte allerdings auch, dass er "natürlich längere Zeit nicht gespielt" hat. Mit den Fans im Rücken soll ein "Energiekessel" genutzt werden, er traue seiner Elf "eine super Leistung" zu.

Ilzer vor Lazio gewarnt

Mit Lazio ist nun der vermeintlich schwerste Brocken der Gruppe F in Graz-Liebenau zu Gast. Die Mannschaft von Trainer Maurizio Sarri ist gespickt mit prominenten Namen, im Sturm sorgt Ciro Immobile für die Tore, dahinter räumt Sergej Milinkovic-Savic alles ab. Für den serbischen Nationalspieler ist es eine Rückkehr nach Graz: Papa Nikola Milinkovic wurde 2004 mit dem GAK österreichischer Meister, Sergej spielte zu der Zeit für einige Jahre in der Jugend des GAK.

Dass die Römer allerdings nicht unantastbar sind, zeigte der vergangene EL-Spieltag. Da kam die Sarri-Truppe beim FC Midtjylland mit 1:5 unter die Räder, Sturm hatte die Dänen zum Auftakt noch mit 1:0 geschlagen. Genauso wie die Grazer sind also auch die Römer auf Wiedergutmachung aus. In der Serie A liegt Lazio derzeit auf dem vierten Platz, seit der Pleite in Dänemark gab es zwei 4:0-Siege bei Cremonese und gegen Spezia Calcio für die Biancocelesti. In der Gruppe haben alle vier Teams drei Punkte auf dem Konto.

Ilzer ist gewarnt: "Wir wissen aus Italien, dass Lazio das Spiel extrem ernst nimmt und keine Spieler schonen wird." Das bisher letzte Aufeinandertreffen der Grazer mit Lazio fand vor fast genau 20 Jahren statt. Damals standen sich die beiden Clubs in der 3. Runde des UEFA-Cups gegenüber, die Römer gewannen das Hinspiel in Graz mit 3:1, Sturm das Rückspiel in Italien mit 1:0.

Neben dem Rasen wird die Polizei rund um das Risikospiel gefordert sein. Erstmals werden in der steirischen Landeshauptstadt zwei Wasserwerfer aus Wien bereitstehen. Denn mehr als 1.000 Fans werden aus Italien erwartet, die Lazio-Anhänger sind bekanntermaßen ein herausforderndes Publikum, etwa 150 bis 200 Personen gelten als "problematisch". Die Merkur Arena ist ausverkauft, insgesamt 14.500 Zuschauer werden erwartet.

apa

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