Viele Ex-Salzburger in CL-Gruppenphase dabei

Vergangene Saison war Salzburg erstmals im Achtelfinale der Champions League vertreten, diesmal stehen die Chancen wieder gut: Österreichs Serienmeister hat sich im europäischen Konzert der Großen etabliert. Kein Wunder also, dass Stützen der "Bullen" bei europäischen Topclubs Jahr für Jahr heiß begehrt sind. Gleich 13 Ex-Salzburger sind in der aktuellen Gruppenphase der Königsklasse aktiv, mit Manchester-City-Stürmerstar Erling Haaland spielt einer die Hauptrolle.
Der 22-jährige Norweger traf in seinen ersten 15 Pflichtspielen für Englands Meister 22 Mal und liefert damit von Woche zu Woche neue Schlagzeilen, bricht zudem Rekorde am laufenden Band. Das war schon zu Salzburger Zeiten der Fall. Im "Bullen"-Dress traf er in seinen ersten drei Spielen in der "Königsklasse" sechsmal. Das ist bisher keinem anderen Akteur im wichtigsten Europacup-Bewerb gelungen. Haaland war nur ein Jahr in Salzburg, startete da aber im Jahr 2019 voll durch. 2020 ging es zu Borussia Dortmund, ehe zweieinhalb Jahre später der nächste Karriereschritt gelang.
Das ist kein ungewöhnlicher Werdegang, wenn man zurückblickt, wer in der Vergangenheit aller im Salzburg-Dress gespielt hat. Ganz im Gegenteil: In Salzburg reifen die Talente zu Teamstützen, um dann zu einem Club der nächsthöheren Ebene zu wechseln, ehe es für die Besten noch eine Stufe höher geht. Für Salzburg ist das ein finanziell extrem erfolgreiches Modell geworden, auch deshalb spielt der Ligakrösus national in einer eigenen Liga. Und das seit Jahren.
Haaland nahm sich etwa an Sadio Mané ein Beispiel, der 2014 um 23 Millionen Euro zu Southampton wechselte oder Naby Keita (2016/29,8), Dayot Upamecano (2017/18,5) und Amadou Haidara (2018/19,0) die alle zu RB Leipzig gingen. Haidara ist noch immer in Leipzig tätig, Mané und Upamecano geigen mittlerweile im Dress des deutschen Aushängeschilds Bayern München auf, wo auch Marcel Sabitzer ein gutes Standing hat. Mane will dort an die Erfolge bei Liverpool anschließen, konnte der zweifache Afrikas Fußballer des Jahres (2019/2022) dort doch neben der Champions League (2019) u.a. auch den Meistertitel (2020) gewinnen.
Das alles gemeinsam mit Keita, der seit 2018 bei den "Reds" tätig ist, aktuell allerdings aufgrund einer Oberschenkelverletzung keine Rolle spielt und daher auch nicht im Kader der Engländer für die CL-Gruppenphase aufscheint.
Großes Transferplus
Auch in den Jahren nach dem Haaland-Transfer konnte Salzburg ein großes Transfer-Millionen-Plus erzielen. 2021 gingen Patson Daka (Leicester City/30,0), Enock Mwepu (Brighton/23,0), der kürzlich wegen Herzproblemen überraschend seine Karriere beenden musste und Dominik Szoboszlai (Leipzig/22,0). 2022 waren es u.a. Karim Adeyemi (Dortmund/30,0) und Brenden Aaronson (Leeds United/32,8). Und im Sommer 2023 wird Benjamin Sesko der nächste sein, dessen Transfer um 24 Millionen Euro nach Leipzig bereits fixiert ist.
Dort spielen mit Szoboszlai, Haidara, Kevin Kampl, Goalie Peter Gulacsi sowie die ÖFB-Teamstützen Konrad Laimer und Xaver Schlager gleich sechs Ex-Salzburger wichtige Rollen. Durch das Naheverhältnis der beiden Clubs und der ähnlichen Spielphilosophie ist ein Wechsel dorthin meist der logische nächste Schritt. Adeyemi entschied sich hingegen für Dortmund, konnte dort aber noch nicht voll durchstarten. Nach elf Pflichtspielen hält er bei zwei Treffern.
Onguené bitte warten
Noch gar nicht zum Einsatz kommen konnte Jerome Onguené wegen Verletzungen bei Eintracht Frankfurt. Beim FC Kopenhagen steht der 32-jährige Außenverteidiger Peter Ankersen unter Vertrag, ist dort aber kein unangefochtener Stammspieler. Das erinnert an seine Zeit in Salzburg, wo er in der Saison 2014/15 ebenfalls einen schweren Stand gehabt hatte.
Nicht nur die Spieler sind am internationalen Transfermarkt gefragt. Durch die Fähigkeit, junge Spieler zu entwickeln, stellen sich auch die "Bullen"-Trainer immer wieder in die Auslage. In der "Königsklasse" kämpfen Marco Rose mit Leipzig und Roger Schmidt mit Benfica Lissabon um den Aufstieg. Zudem war Eintracht-Frankfurt-Coach Oliver Glasner in der Vergangenheit Co-Trainer bei den "Bullen". Beinahe wäre den Salzburgern zuletzt zudem mit Christoph Freund einer der Väter des großen Transfererfolges abhanden gekommen. Der Sportchef der Salzburger kam dem Lockruf des englischen Topclubs Chelsea allerdings nicht nach.
apa