Kein Rückenwind für Bayern-Duell: Freiburg unterliegt West Ham

Der SC Freiburg hat im zweiten Gruppenspiel der Europa League die erste Niederlage kassiert.
Pechvogel Noah Atubolu zog sofort mit dem Abpfiff seine Handschuhe aus und malträtierte sein Kaugummi. Der Keeper wusste nur zu gut, dass er dem SC Freiburg im zweiten Gruppenspiel der Europa League die erste Niederlage eingebrockt hatte. Sein Patzer beim zweiten Gegentor führte zum 1:2 (0:1) gegen Conference-League-Sieger West Ham United. Damit reisen die Breisgauer ohne den erhofften Rückenwind zur großen Bundesliga-Aufgabe bei Bayern München.
"Er weiß das einzuordnen. Es war aber nicht nur sein Fehler, die Mann-Aufnahme war auch nicht gut", kommentierte SC-Verteidiger Philipp Lienhart bei RTL+ die entscheidende Szene, bei der Atubolu unter einem Eckball durchflog: "Wir müssen die Niederlage abhaken und dann am Wochenende wieder angreifen."
Lucas Paqueta (8.) und Nayef Aguerd (66.) waren für das englische Premier-League-Team um den deutschen Nationalspieler Thilo Kehrer erfolgreich. Roland Sallai (49.) traf für die Freiburger, die am Sonntag bei den Bayern (17.30 Uhr/DAZN) antreten müssen.
"In der ersten Halbzeit waren wir stärker und hätten das zweite Tor machen müssen", sagte Kehrer: "Am Ende haben wir gut verteidigt. Es ist ein sehr gutes Resultat für uns."
Den Europacup-Auftakt hatten die Breisgauer beim griechischen Rekordmeister Olympiakos Piräus gewonnen (3:2). Neben Piräus und West Ham hat es Freiburg in der Gruppenphase noch mit dem serbischen Klub TSC Backa Topola zu tun. In der vergangenen Saison war der SC im Achtelfinale am italienischen Rekordmeister Juventus Turin gescheitert.
Vor 34.200 Zuschauer im ausverkauften Freiburger Stadion zeigten die Londoner gleich in den ersten Minuten ihre Klasse. Die Gastgeber hatten große Mühe mit der Wucht der Engländer.
Die Führung West Hams durch den Kopfball von Paqueta war keine Überraschung. Bejubelt wurde das Tor aber nicht. Den Gästen fehlte jegliche Unterstützung von den Rängen. Die Anhänger der Londoner wurden nach Krawallen rund um das Endspiel der Conference League in Prag gegen den AC Florenz (2:1) für das Spiel ausgeschlossen.
Kurz nach dem ersten Tor hätte Mohammed Kudus fast erhöht, der Ball landete am Pfosten (12.). Wie schon beim Gegentor machte der deutsche U21-Nationaltorhüter Atubolu dabei keine allzu gute Figur. Mit dem knappen Rückstand war der SC nach der ersten Hälfte gut bedient.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs wurden die Freiburger besser, Sallai traf zum Ausgleich. Danach drehten die Gastgeber auf, Lucas Höler hätte eigentlich die Führung erzielen müssen (55.). Stattdessen patze Atubolu, Aguerd bedankte sich.