ÖFB-U-21 feiert wichtigen Sieg in EM-Quali
Österreichs U21-Nationalteam hat die Pflicht erfüllt und darf weiter auf die Qualifikation für die EM-Endrunde hoffen. Simon Seidl schoss die Elf von Trainer Werner Gregoritsch am Freitag bei Bosnien-Herzegowina zu einem 2:0-(0:0)-Auswärtssieg. Für den seit wenigen Tagen 22-Jährigen von Blau-Weiß Linz waren es im sechsten Einsatz in der U21-Auswahl seine ersten Tore. In der Gruppe schob sich Österreich damit vorerst an Frankreich vorbei auf Platz zwei.
Die Franzosen kamen ihrerseits zu Hause nur zu einem 1:1 gegen Spitzenreiter Slowenien. Frankreich hat eine Partie weniger als Österreich absolviert. Das ÖFB-Team hat in den ausstehenden beiden Partien schwere Aufgaben vor sich. Nach dem Heimspiel gegen Slowenien am 11. Oktober in Wiener Neustadt geht es vier Tage später zum Abschluss in Nancy gegen die Franzosen. Zumindest ein zweiter Platz ist nötig, um noch Chancen auf das Ticket für die EM 2025 in der Slowakei zu haben.
"Es war heute ein wirklich schöner Tag für uns. Ich glaube, dass der Sieg hätte höher ausfallen können, weil wir schon vor der Pause richtig gute Chancen hatten. Wir haben in der Halbzeit gewisse Dinge angesprochen und waren dann nach der Pause noch dominanter", sagte Gregoritsch zur Vorstellung seiner Elf in Sarajevo. "Jetzt haben wir im Oktober die zwei Endspiele, die wir uns erhofft haben." Doppel-Torschütze Seidl meinte: "Wir wissen, dass wir eine richtig gute Mannschaft sind und jeden schlagen können. Jetzt geht es im Oktober um alles."
Österreich reiste nur noch mit kleinen Hoffnungen in Bosniens Hauptstadt. Ein Sieg sollte her, hielt der im Idealfall nach der EM als Auswahl-Trainer scheidende Gregoritsch fest. Die mit dem vom A-Team abgereisten Samson Baidoo in der Abwehr agierenden Gäste versuchten es in den ersten 20 Minuten mit hohem Pressing, der Erfolg stellte sich nur bedingt ein. Bosnien hatte die erste wirklich gute Chance, Amar Ibrisimovic schoss knapp über die Latte (18.). Seidl versuchte es kurz darauf mit dem Hinterkopf, der Ball ging nur knapp an der Stange vorbei (23.). Eine zwingende Torchance konnten sich die Österreicher, die es oft aus der Distanz versuchten, in der ersten Halbzeit dann nicht mehr herausarbeiten.
Gregoritsch brachte zur Halbzeit Christoph Lang für Moritz Oswald und Debütant Florian Micheler für den bereits mit Gelb verwarnten Niklas Sattlberger. Der Tiroler Neuling von Hoffenheim II stellte sich rasch mit einem Torschuss ein, Goalie Luka Damijanovic drehte den Ball über die Latte. Die anhaltende Drangphase sollte sich für Kapitän Matthias Braunöder und Co. aber lohnen. Thierno Ballo fand Neo-England-Legionär Oluwaseun Adewumi, der auf Seidl ablegte. Der offensive Mittelfeldmann verschaffte sich noch mit einer Drehung Raum und schloss ab. Fünf Minuten später machte auch Adewumi nach einem Gegenstoß alles richtig, der starke Damijanovic bewahrte sein Team vor dem nächsten Rückschlag.
Die Entscheidung sollte dennoch noch vor dem Finish fallen. Nach einem Einwurf von Benjamin Böckle zog Seidl ab und überraschte Bosniens Schlussmann mit seinem Schuss ins kurze Eck. Ballo traf danach noch die Latte. Bosnien konnte sich keine wirkliche Chance mehr herausarbeiten.
apa