ÖFB-Spieler trotz 1:1 nicht unzufrieden

Österreichs Teamspieler haben am Donnerstag einem Heimsieg über Serbien nachgetrauer. Die Chancen wären da gewesen, um mit einem deutlichen Erfolg im Ernst Happel Stadion schon vor dem Rückspiel des Nations-League-Play-offs für klare Verhältnisse zu sorgen. Nun wartet am Sonntag in Belgrad eine schwierige Aufgabe, doch die ÖFB-Kicker fühlen sich aufgrund der klaren Überlegenheit beim 1:1 im Prater gerüstet.
Marko Arnautovic sprach von einem "überragenden Spiel", das die Mannschaft abgeliefert habe. "Wir haben komplett dominiert." Der Rekordteamspieler ließ so manche Topgelegenheit ungenutzt. "Natürlich war es auch ein bisschen meine Schuld, dass wir nicht gewonnen haben. Aber so ist es im Fußball."
Gleich zu Beginn gab es für Arnautovic eine Schrecksekunde zu überstehen, als er nach einem Sturz im gegnerischen Strafraum behandelt werden musste. "Ich hatte alle Symptome - zuerst mein Knie, dann habe ich einen riesigen Druck in der oberen Bauchhälfte gespürt und im selben Moment noch eine Panikattacke bekommen." Ihm sei "übel und schwindlig geworden", erzählte der Stürmer. "Ich weiß nicht wieso, aber dann war alles okay. Der Doktor hat mir irgendein Heilmittel gegeben, dann bin ich weitermarschiert." Für das Rückspiel zeigte sich der 35-Jährige hochmotiviert. "Wir fahren dorthin, um zu gewinnen."
Arnautovic: "Wir sehen uns in Amerika"
Ein echter Hexenkessel ist im über 50.000 Zuschauer fassenden Rajko Mitic Stadion offenbar nicht zu erwarten. "Ich habe gehört, bis jetzt sind erst 20.000 Karten verkauft", meinte Arnautovic. Ein Sieg in Belgrad würde nicht nur den Aufstieg in die höchste Spielklasse der Nations League, sondern auch eine gelungene Generalprobe für die im Juni beginnende Qualifikation für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko bedeuten. "Nach der Nations League ist die WM-Quali, und dann sehen wir uns in Amerika", sagte Arnautovic zu den Journalisten.
Bis dahin gilt es allerdings noch einiges zu verbessern - so etwa die Effizienz vor dem Tor, wie Michael Gregoritsch gestand. "Leider haben wir es nicht hingekriegt, das Spiel zu killen. Es war wieder ein gutes Spiel von uns. Wir hatten unglaublich viele Chancen und müssen das 2:0 machen. Das müssen wir uns vorwerfen", erklärte der Schütze des ÖFB-Treffers.
Dieser Meinung schloss sich auch Philipp Lienhart an. "Wir haben über weite Strecken dominiert, müssen aber die Chancen verwerten. Doch es ist wichtig, dass wir überhaupt zu Chancen kommen", betonte der Innenverteidiger. Zudem habe man die Serben gut im Griff gehabt - das 1:1 durch einen laut Arnautovic "Sonntagschuss" von Lazar Samardžić war der einzige Schuss der Gäste aufs ÖFB-Tor. "Wir haben nicht viel zugelassen. Darauf können wir aufbauen", sagte Lienhart.
Schlager bekam nichts zu halten
Der eingewechselte Muhammed Cham gab sich für die Retourpartie ebenfalls zuversichtlich. "Wir waren heute meiner Meinung nach die viel bessere Mannschaft, und ich glaube auch, dass wir am Sonntag die bessere Mannschaft sein werden."
In Belgrad wird so wie in Wien Alexander Schlager im Tor stehen. Wer als Einsergoalie in die WM-Quali geht, ist aber noch offen. "Ich sehe das sehr entspannt. Wir Tormänner sind ein richtiges Team, wir gönnen uns gegenseitig alles, jeder von uns spielt fürs große Ganze", erklärte der Salzburg-Schlussmann. Im Happel-Stadion bekam Schlager keinen einzigen Ball zum Halten. "Ein richtiges Kackspiel. Aber wir haben es nach wie vor selbst in der Hand", meinte der 29-Jährige.
apa