09.04.2025 08:45 Uhr

Nuller gegen Niederlande "kein Beinbruch"

Zinsberger musste wieder dreimal hinter sich greifen
Zinsberger musste wieder dreimal hinter sich greifen

Zweimal gespielt, zweimal 1:3 verloren: Der Weltranglistenzehnte Niederlande ist für Österreichs Frauen-Nationalteam auch in Altach am Dienstag nicht zu knacken gewesen. "Für uns ist das kein Beinbruch, weil Nationen wie Deutschland und Niederlande uns noch eine Nasenlänge voraus sind", betonte ÖFB-Teamchef Alexander Schriebl. Das angestrebte Ziel, Verbleib in der Liga A der Nations League, kann jetzt nur noch über Rang drei und das Play-off geschafft werden.

Im Kampf um diesen haben Kapitänin Sarah Puntigam und Co. dank eines Drei-Zähler-Polsters auf das punktlose Schlusslicht Schottland zwei Runden vor Schluss beste Karten. Am 30. Mai reicht im direkten Auswärtsduell dank dem Heim-1:0 ein Remis, um nicht mehr verdrängt werden zu können. "Wir gehen aber nicht in ein Spiel, um einen Punkt zu holen, wir wollen gewinnen", sagte Rechtsverteidigerin Laura Wienroither. Schriebl rechnete mit einem "nicht leichten" Unterfangen. Sein Blick ist aber nicht vordergründig auf die Tabelle gerichtet. "Priorität hat, dass wir unser Spiel festigen", betonte der Salzburger.

Frühes Tor zu wenig

Das aggressive Pressing gelingt über gewisse Phasen sehr gut, um das Level konstant 90 Minuten zu halten, fehlt aber noch einiges. Das wurde im Niederlande-Doppel deutlich. Während in Almelo erst in der Nachspielzeit das Ehrentor gelungen war, führte diesmal auch ein früher Treffer von Julia Hickelsberger-Füller zum 1:0 (9.) nicht zum Erfolg. Das vor allem, da in die Euphorie nur etwas mehr als eine Minute später der Ausgleich fiel.

"Das ist nichts Untypisches im Fußball, sieht man immer wieder", sagte Schriebl. Nun gelte es daran zu arbeiten, dass Führungen in Zukunft nicht wieder so schnell hergegeben werden. "Es ist wichtig, in den Minuten nach einem Tor noch konsequenter zu sein", erläuterte der 46-Jährige. Die ÖFB-Auswahl brach daraufhin nicht auseinander, hielt das Geschehen bis zum 1:2 (57.) offen. "Das Tor hat uns dann den Wind aus den Segeln genommen", urteilte Schriebl.

Gegentore "zu einfach gekriegt"

Beim 1:3 (69.) versenkte die eingewechselte Vivianne Miedema bei ihrer ersten Chance den Ball im Kreuzeck. "Das ist dann kein Glück oder Pech, das ist die Qualität einer Weltklassespielerin", meinte Schriebl. Puntigam war nicht in den Zweikampf gekommen. "Das muss ich besser verteidigen, überhaupt haben wir alle Gegentore zu einfach gekriegt", schilderte die US-Legionärin. Zehn Gegentore gab es in den jüngsten drei Partien. Gegen Topteams könne das laut Schriebl schon mit der risikobehafteten Spielweise zu tun haben.

"Das wird unsere Aufgabe für die Zukunft sein, Chancen und Standards noch mehr zu verhindern. Denn bei den Topteams sieht man, dass es ihre Qualität ist, auch aus wenigen Möglichkeiten Tore zu machen", erläuterte der ÖFB-Coach. Die Spielerinnen sind sich dessen bewusst. "Hinten weniger Tore zu kriegen muss das erste Ziel sein, weil es immer leichter ist, Spiele zu gewinnen, wenn man keine Tore kriegt", verlautete Wienroither. Eine Abkehr von der Spielidee würde sie nicht gut finden. "Man sieht, dass uns das Spiel mega liegt und Spaß macht", betonte die ManCity-Verteidigerin.

ÖFB-Team auf "gutem Weg"

Schriebl sah sein Team gegen nach der Pause "sehr dominante" Niederländerinnen "nicht unbedingt" näher dran an Zählbarem als in Almelo. Sein Team habe auch dank einer Adaptierung im Angriffspressing "ziemlich gute" 30 Minuten hingelegt. "Wir wollen uns da hinarbeiten, damit wir die Spiele 90 Minuten ausgeglichen gestalten", gab Schriebl die Marschroute vor. Hickelsberger-Füller zeigte, wie wichtig sie sein kann. "Das Tor war für mich persönlich sehr wichtig. Wir sind auf einem guten Weg", meinte die Hoffenheim-Stürmerin.

Trotzdem trauerten viele den vergebenen Punktgewinnen nach. "Es ist schade, dass wir gut mitspielen, uns aber nicht belohnen und nach diesen zwei Spielen gegen eiskalte Niederländerinnen mit null Punkten dastehen", resümierte Mittelfeldspielerin Sarah Zadrazil. Puntigam sah das ähnlich, für sie war aber auch klar: "Wir lassen den Kopf nicht hängen, können positiv nach vorne schauen."

apa

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