20.05.2025 12:42 Uhr

Briten zweifeln an Zwayers Neutralität

Die britische Presse erinnert Felix Zwayer an die harsche Kritik von Jude Bellingham aus dessen Dortmunder Zeit
Die britische Presse erinnert Felix Zwayer an die harsche Kritik von Jude Bellingham aus dessen Dortmunder Zeit

Der deutsche Top-Schiedsrichter Felix Zwayer pfeift das Finale in der Europa League zwischen Tottenham Hotspur und Manchester United. Seine Ansetzung wird in England heiß diskutiert.

Felix Zwayer wird die Geister einfach nicht los, die Jude Bellingham einst rief. Noch bevor der deutsche Spitzenschiedsrichter das rein englische Finale in der Europa League zwischen Tottenham Hotspur und Manchester United am Mittwoch in Bilbao (21:00 Uhr/RTL) angepfiffen hat, schlägt die Personalie hohe Wellen auf der Insel.

Sogar der "BBC"-Artikel erinnerte gleich im ersten Satz daran, dass Zwayer jener Referee sei, der in einen Manipulationsskandal verwickelt war.

Das Ganze erinnert frappierend an das, was im Vorfeld des von Zwayer geleiteten EM-Halbfinals im vergangenen Jahr zwischen England und den Niederlanden (2:1) ablief.

Auch damals diskutierten die Briten über den Unparteiischen, dessen Verstrickung in den Skandal um Robert Hoyzer durch die Aussage des damaligen Dortmunders Bellingham noch einmal ein großes Thema war.

"Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland", hatte der englische Star am 4. Dezember 2021 im Anschluss an die Niederlage des BVB gegen Bayern München (2:3) gesagt.

Europa League: Brych kritisiert "Yellow Press"

Der bisher letzte deutsche Schiedsrichter, der ein Europacup-Finale geleitet hat, kennt die Masche der Briten nur zu gut. "Gerade in der englischen 'Yellow Press' wird geklappert vor dem Spiel, um Druck auszuüben", berichtete Felix Brych nach seinem Karriere-Ende am Samstag im ZDF von seinen Erfahrungen.

"So soll der Schiri mit einem Handicap versehen werden, damit er sich nicht traut, entsprechende Entscheidungen zu treffen", sagte Brych, der 2017 das Finale in der Champions League zwischen Juventus Turin und Real Madrid (1:4) gepfiffen hat.

Die Schiri-Bosse beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) sind sich allerdings sicher, dass sich Zwayer in seinem ersten Europacup-Endspiel nicht von den Schlagzeilen beeinflussen lässt. Sie würdigten den Berliner, der am Montag seinen 44. Geburtstag feierte.

Zwayer und seine Assistenten hätten sich die Nominierung "durch sehr gute Leistungen auf nationaler und internationaler Ebene verdient", sagte Schiedsrichter-Chef Knut Kircher: "Diese Nominierung ist nicht nur eine Auszeichnung für Felix und sein Team, sondern auch für das deutsche Schiedsrichterwesen."

Zwayer, der in der zu Ende gehenden Europapokal-Saison bisher sieben Mal in Champions League und einmal in der Europa League zum Einsatz gekommen ist, wird an den Seitenlinien von Robert Kempter und Christian Dietz unterstützt. Bastian Dankert und Benjamin Brand fungieren als Video-Assistenten.

Nach dem 87. Europacup-Spiel seiner Karriere kann sich Zwayer allerdings nur kurz ausruhen. Der Schiri vom SC Charlottenburg reist mit Kempter, Dietz und Dankert im Juni über den großen Teich. Zwayer und Kollegen wurden vom Weltverband FIFA für die Klub-WM in den USA (14. Juni bis 13. Juli) nominiert.

Und falls Zwayer in Übersee für ein wichtiges Spiel mit englischer Beteiligung angesetzt wird, dürften Bellinghams Geister auf der Insel erneut ihr Unwesen treiben.

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