01.06.2025 14:04 Uhr

"Barbaren" sorgen für Chaos und Festnahmen in Paris

In Paris wird der Champions-League-Titel gefeiert - nicht immer friedlich.
In Paris wird der Champions-League-Titel gefeiert - nicht immer friedlich.

Die Feierlichkeiten nach dem Champions-League-Triumph von Paris Saint-Germain sind von Ausschreitungen und zwei Todesfällen überschattet worden. Ein 17-Jähriger wurde im Rahmen einer der landesweiten Feiern erstochen. Der Täter sei auf der Flucht, sagte die zuständige Staatsanwältin der Nachrichtenagentur AFP.

Die Tat ereignete sich gegen 23.15 Uhr am Samstagabend in Dax im Südwesten Frankreichs nahe der Atlantikküste. Wie die ermittelnden Behörden berichteten, seien die Hintergründe unklar. Dies gelte auch für die Frage, ob es sich bei dem Opfer um einen Anhänger des Klubs gehandelt habe.

Bei den Feierlichkeiten in Paris kam ein Mann ums Leben, der auf einem E-Roller unterwegs war. Er wurde von einem Auto angefahren. In Frankreichs Hauptstadt kam es darüber hinaus nach Zusammenstößen zwischen Feiernden und der Polizei zu 491 Festnahmen, wie das Innenministerium mitteilte. Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau kritisierte in einem Statement auf X die "Barbaren, die in die Straßen von Paris gekommen sind, um Straftaten zu begehen und die Ordnungskräfte zu provozieren".

Fast 200 Personen wurden verletzt, darunter vier Fans in "ernstem" Zustand, wie der Pariser Polizeipräfekt Laurent Nunez am Sonntagmittag bekannt gab. Bei der Siegesparade mit der Mannschaft am Nachmittag wollte die Polizei nach eigenen Angaben mit "extrem strengen Kontrollen" für Sicherheit sorgen. Erwartet wurden auf den Straßen in Paris weit über 100.000 Menschen.

Viele Verletzte auch außerhalb von Paris

Außerhalb von Paris fuhr laut Behördenangaben ein Auto in eine Menschenmenge, die den Sieg von PSG im südfranzösischen Grenoble feierte. Vier Menschen wurden dabei verletzt, zwei davon schwer. Der Fahrer stellte sich, er soll ohne Vorsatz gehandelt haben. Im Departement Manche in der Normandie musste ein Polizist in ein künstliches Koma versetzt werden, nachdem er bei Feiern von einem Feuerwerkskörper verletzt worden war.

Die Polizei München zog nach dem Champions-League-Finale in der bayerischen Landeshauptstadt eine positive Zwischenbilanz. Der überwiegende Teil der Fans aus Paris und Mailand habe sich "trotz der Brisanz des Spiels friedlich und fair" benommen, heißt es in einer Mitteilung.

Stand 0.30 Uhr am Sonntagmorgen waren im Verlauf des Einsatzes 15 Personen wegen verschiedener Delikte (u.a. Taschendiebstahl und Hausfriedensbruch) vorläufig festgenommen worden. Die Zahl der angezeigten Personen betrug 64, etwa wegen Körperverletzung oder Verstößen mit Pyrotechnik.

Rund 2000 Polizisten waren rund um das Endspiel der Königsklasse im Einsatz. Zehntausende Fans beider Mannschaften waren nach München gekommen, um das Spiel im Stadion, aber auch in Fanzonen und Kneipen zu verfolgen.

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