Wück will Top-Star des FC Bayern nicht

Bundestrainer Christian Wück ist vor dem Start der Fußball-EM höchst überzeugt vom deutschen Kader - so sehr, dass er sich nicht einmal die besten Spielerinnen der kommenden Gegner dazuwünschen würde.
"Klar ist Pernille Harder top", sagte Wück der "Süddeutschen Zeitung" etwa über die dänische Stürmerin vom FC Bayern: "Aber wenn ich mir überlegen müsste, für wen tausche ich sie ein – da bleibe ich sehr gerne bei meinen Spielerinnen. Wir haben schon gezeigt, welche Energie in uns steckt. Wenn wir mit dieser Wucht wie zuletzt in der Nations League in die EM gehen, können wir in einen guten Flow kommen."
Deutschlands Auftakt am Freitag (21:00 Uhr/ARD und DAZN) in St. Gallen gegen Polen misst Wück dabei große Bedeutung zu, "unser Erfolg steht und fällt mit dem ersten Spiel, der Start wird ganz entscheidend sein."
Anschließend geht es in der Gruppe C gegen das dänische Team (8. Juli/Basel) um Harder, die für die Bayern in der abgelaufenen Saison wettbewerbsübergreifend 25-mal traf. Letzter Vorrundengegner ist Schweden (12. Juli/Zürich).
Als Favoriten nennt Wück Spanien, England und Frankreich. Auch Deutschland gehöre - trotz Versäumnissen im Frauenfußball - aber weiter zur Spitze. Das werde auch international so wahrgenommen.
"Kolleginnen und Kollegen sprechen immer noch mit Hochachtung vom deutschen Fußball", sagte Wück: "Ich hätte mir auch gewünscht, schon früher als erst jetzt Leistungs- und Talentförderzentren für Mädchen einzuführen. Das merken wir beim DFB schmerzlich, müssen uns Gedanken machen und stellen nun gemeinsam mit den Vereinen die Weichen. Aber ich sehe uns unter den Top-Nationen."