Schwache Torausbeute wurmt ÖFB-Kicker

Der verpasste Sieg beim 1:1 am Freitag in Innsbruck gegen Island liegt Österreichs Teamspielern im Magen. Zahlreiche vergebene Torchancen und eine defensive Unachtsamkeit beim Gegentor brachten die Österreicher im vorletzten Test vor der EM-Qualifikation um die Früchte ihrer Arbeit. Am Dienstag in Olmütz gegen Tschechien (ab 20:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) will sich die ÖFB-Auswahl deutlich kaltschnäuziger präsentieren.
"Wir haben schon bessere Spiele gehabt", sagte Zlatko Junuzovic, der erst im Finish in Fahrt kam. "Wir müssen einfach kaltschnäuziger werden, unsere Chancen nützen, uns das Leben einfacher machen", forderte der Mittelfeldspieler von Werder Bremen. "Wir müssen schauen, dass wir solche Partien vorzeitig entscheiden", meinte Junuzovic, der allerdings betonte, dass Island eine international erfahrene Truppe sei, die erst im Play-off der WM-Qualifikation gescheitert ist.
In Abwesenheit von Superstar David Alaba, Martin Harnik und Veli Kavlak riss vor allem Marko Arnautovic immer wieder das Spiel an sich. Der erste Treffer im Nationalteam seit dem Doppelpack im Juni 2012 gegen die Ukraine gelang aber auch ihm nicht. "Mit meiner Leistung darf ich zufrieden sein, mit dem Ergebnis aber nicht. Wir hätten das Spiel gewinnen müssen. Aus 15 Torchancen nur ein Tor zu machen, das ist einfach zu wenig", erklärte der Stoke-City-Mittelfeldmann.
Ilsanker überzeugte bei seinem Debüt
Zu den besten Akteuren zählte gleich bei seinem Debüt Stefan Ilsanker. "Es war unglaublich. Als ich erfahren habe, dass ich von Anfang an spiele, ist schon ein leichtes Kribbeln gekommen. Umso näher das Spiel gerückt ist, umso mehr habe ich mich gefreut. Bei der Hymne, wenn du endlich am Platz stehst und mitsingen kannst, das war schon etwas ganz Besonderes", berichtete der Defensivabräumer von Red Bull Salzburg, der auch offensiv einige Akzente setzte. "Ich glaube, ich hab' ein ganz gutes Match gemacht", sagte Ilsanker.
Marc Janko durfte das ÖFB-Team als Kapitän aufs Feld führen. Die mangelnde Spielpraxis der vergangenen Monate konnte der Angreifer diesmal nicht mit einem Tor wettmachen, Janko vergab zwei "Sitzer" und musste sich vom Innsbrucker Publikum bei einer Auswechslung sogar Pfiffe anhören.
"Wir waren nicht so dominant, dass wir uns den Sieg wirklich verdient gehabt hätten", zeigte sich Janko kritisch. "Es war eine klassische Freundschaftspartie am Ende einer langen Saison. Man hat in der einen oder andere Situation gemerkt, dass bei vielen Spielern nicht die letzten Konsequenz da war", meinte der in den vergangenen Wochen zudem von einem Infekt geschwächte Stürmer. Positiv sei immerhin, dass die Truppe von Teamchef Marcel Koller mittlerweile vier Länderspiele ungeschlagen ist (zwei Siege, zwei Unentschieden).
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apa