11.09.2016 13:30 Uhr

Altach und Austria pirschen sich an Spitze

Die Austria holte den WAC auf den Boden zurück
Die Austria holte den WAC auf den Boden zurück

Im Schatten des 1:1-Remis im Schlager zwischen Sturm und Rapid haben sich am Samstagabend Altach und die Wiener Austria mit Siegen wieder näher an den Tabellenführer herangepirscht. Den Vorarlbergern fehlt nach dem 2:1-Erfolg über Mattersburg nur mehr ein Punkt auf die Grazer und die Austria hat als Dritter dank eines 4:1-Heimsiegs gegen den WAC drei Zähler Rückstand. "Der Sieg tut gut fürs Selbstbewusstsein", meinte Austria-Doppeltorschütze Alexander Grünwald.

Die Austria holte die Gäste aus Kärnten im Wiener Prater auf den Boden der Realität zurück. Viel hatten sich die Wolfsberger nach ihrem 5:0-Kantersieg gegen Admira Wacker ausgerechnet, schon nach einer halben Stunde war die Partie aber entschieden. Austria-Trainer Thorsten Fink erwies sich aber als Perfektionist. Dass die "Null" am Ende nicht stand, fand der Deutsche "ein wenig schade".

Auf die Austria wartet ein schwieriges Programm

"Aber daran arbeiten wir", verkündete Fink. Insgesamt war er naturgemäß zufrieden mit dem Gesehenen. "Wir sind nach der Länderspielpause einmal gut aus den Startlöchern gekommen. Wir haben nun ein schwieriges Programm", erinnerte Fink an die bevorstehenden Spiele. "Wir haben eine sehr wichtige Woche vor uns", mahnte Grünwald.

Am Donnerstag wartet in der Europa League das Auftaktspiel bei Astra Giurgiu und am Sonntag ebenfalls auswärts Meister Salzburg. Rumäniens Meister Giurgiu wurde Sonntag im Schlager bei Steaua von den Fink-Assistenten beobachtet. In Bukarest soll der gegen den WAC in der zweiten Spielhälfte geschonte Tarkan Serbest wieder dabei sein, ebenso wie der am Samstag fehlende Olarenwaju Kayode.

Dass gegen den WAC beim Stand von 3:0 nach 26 Minuten vielleicht nicht mehr hundert Prozent Einsatz vonnöten waren, kam den Austrianern gelegen. Die niedrige Intensität der Partie deutlich machte auch die Statistik: Keine Gelbe Karte gab es zu vermelden. WAC-Kapitän Michael Sollbauer sah dies "schon ein wenig bezeichnend. Das war von uns auch in den Zweikämpfen viel zu wenig."

Unter den Austrianern konnte man mit dem Begriff "Kräfte sparen" jedoch nicht allzu viel anfangen. Vielleicht in der Phase nach der Pause - als Philipp Prosenik für die Kärntner traf - habe man nachgelassen, meinte Raphael Holzhauser.

Wie Fink betonte, ist es ohnehin wichtiger, den Spagat zwischen nationalen und internationalen Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. "Wir wollen schließen in beiden Bewerben gewinnen", sagte der Austria-Coach.

Altach clever

In Altach lieferte der Tabellenzweite gegen Nachzügler Mattersburg in der ersten Hälfte eine recht unspektakuläre Partie ab, wurde erst mit Fortdauer zwingend. Vor allem das "goldene Händchen" von Trainer Damir Canadi gab den Ausschlag.

Matchwinner war der 20-jährige Joker Nikola Zivotic, der das Spiel mit einem Doppelschlag in der 78. und 84. Minute zugunsten der Vorarlberger entschied. "Das ist ein unbeschreibliches Gefühl, ich hatte zwei Chancen, habe beide genutzt und wir haben 2:1 gewonnen", jubelte der im Sommer aus Wien von der Austria verpflichtete Offensivmann.

Canadi aber vermied explizites Lob für Zivotic. "Wir sind ein Team und versuchen miteinander zu gewinnen - da gehört auch die Bank dazu", erklärte der Altach-Betreuer trocken. Zufrieden war er allemal. "Die Mannschaft hat den Spielplan hundertprozentig umgesetzt. Mitte der zweiten Hälfte habe ich reagiert und mit Andreas Lienhart mehr Power nach vorne ins Spiel gebracht."

Dennoch hatte Canadi auch Kritik übrig. "Was mich wirklich ärgert, ist der Elfmeter und die Gelb-Rote Karte in der Nachspielzeit", meinte er im Hinblick auf das Foul und den Ausschluss von Linksverteidiger Galvão.

Harte Saison für Mattersburg und St. Pölten

Für Mattersburg-Coach Ivica Vastić, der mit seiner Truppe bei vier Punkten hält und nur dank des besseren Torverhältnisses vor Schlusslicht SKN St. Pölten liegt, zeichnet sich indes eine harte Saison ab. "Die Mannschaft ist es gewohnt, mit Druck umzugehen, genauso wie ich. Wir wissen, dass jedes Spiel schwierig wird, aber wir werden wieder aufstehen."

Ähnlich hart dürfte der Kampf um den Klassenerhalt auch für Aufsteiger St. Pölten werden, der das Kellerderby gegen Ried zuhause mit 2:3 verlor. Erst leistete man sich haarsträubende defensive Schnitzer, dann bäumte man sich zu spät auf. "Ich bin von unserer Leistung sehr enttäuscht", gab SKN-Trainer Karl Daxbacher zu Protokoll. "Wir müssen cleverer und nicht so naiv agieren. Wir machen im Moment einfach zu viele Fehler."

Bei den Gästen aus Ried war die Erleichterung über den ersten Auswärtssieg hingegen riesengroß. Ein früher Doppelpack von Clemens Walch und ein Treffer von Neuzugang Orhan Ademi bei seinem Debüt für die Innviertler machten den Erfolg möglich.

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apa/red

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