14.09.2016 16:30 Uhr

Rapid: Eier ja, dicke Hose nein

Büskens:
Büskens: "Sie lassen Chancen zu, da müssen wir bereit sein."

"Ich will immer den Wettkampf gewinnen, dafür spiele ich Fußball. Wir brauchen aber hier nicht einen auf dicke Hose machen." Große Töne hörte man von Rapid-Trainer Mike Büskens bei der Pressekonferenz vor dem Auftakt der Europa League gegen KRC Genk am Donnerstag (ab 19:00 im weltfussball-Liveticker) keine. In der Rolle des selbstbewussten Außenseiters gefällt man sich in Hütteldorf ganz gut.

Knapp 1.000 Plätze sind im Weststadion noch frei. Eigentlich überraschend, denn man rechnete fest mit einem Zuschauerboom. "Wir haben geglaubt, dass wir vor dem Spieltag schon ausverkauft sein werden. Viele denken, dass wir ohnehin keine Tickets mehr haben, das ist aber nicht so", meinte Klubservice-Leiter Andy Marek.

Nicht einmal drei Jahre sind seit dem letzten Aufeinandertreffen zwischen Rapid und Genk vergangen, zwei Unentschieden gab es in der Gruppenphase der Europa League 2013. Die Belgier schafften schlussendlich als Gruppensieger den Aufstieg, Rapid schrammte an Platz zwei vorbei.

Viel hat sich seitdem verändert – bei beiden Teams. "Wenn man knapp unter der Decke ist, dann stößt man sich den Kopf. Das ist der Lauf der Dinge", meinte Büskens. Sieben Spieler standen bei Rapid damals im Kader, die heute noch die grün-weißen Dressen tragen. Davon werden vermutlich aber nur Louis Schaub, Thomas Schrammel und vielleicht Christopher Dibon in der Startelf stehen.

Novota und Hofmann auf der Bank

Letzterer ist seit dem Spiel gegen Sturm Graz angeschlagen, ein Einsatz hängt auch vom Mentalen ab. "Man wird sehen, ob er bereit ist, die Schmerzen zu ertragen. Sprich, ob er im Zweikampf zurückzieht oder nicht", so Büskens.

Im Tor deutet alles darauf hin, dass wieder Richard Strebinger dafür sorgen soll, dass das Netz frei vom Synthetikleder bleibt. Die Degradierung von Ján Novota hatte in der Meisterschaft den pragmatischen Grund namens Österreicher-Topf.

"Richi hat seine Sache gut gemacht und seine Situationen gut gelöst. Damit steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass er morgen im Tor steht", gab der Trainer von sich. Wie Novota mit der Entscheidung umging, beeindruckte Büskens: "Er hat gesagt, dass er es an meiner Stelle genauso gemacht hätte."

Und Steffen Hofmann, der nach seiner Knie-OP erst zu einer Spielminute kam, wird wohl ebenso weiterhin der Bank Platz nehmen. "Wenn du mit 35, 36 eine Verletzung hast, dann ist es normal, dass du nicht gleich über 90 Minuten gehen kannst. Da kannst du nicht gleich wieder bei 100 Prozent sein", erklärte der Rapid-Trainer. Zwischen ein paar Sekunden und der vollen Spielzeit gibt es aber noch Spielraum. Es scheint, als ob der Kapitän nicht ins High-Speed-Anforderungsprofil seines Landsmanns passt.

Über den Gegner wusste Büskens Bescheid. "Genk ist eine fußballerisch gute Mannschaft, der man über die kämpferische Komponente weh tun kann", merkte ein anwesender Journalist aus Belgien an. "Ich hoffe, Sie behalten Recht", erwiderte der Rapid-Coach.

Das ist aber nicht das Einzige, was Büskens auffiel: "Sie lassen Chancen zu, da müssen wir bereit sein." Für Stefan Schwab ist die Begegnung ein Türöffner: "Die Gruppe ist ausgeglichen, aber wir wollen eine Rolle spielen. Dazu müssen wir das Spiel gewinnen. Wenn uns das gelingt, dann können wir angreifen."

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Johannes Sturm

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