ÖFB-Team will erstmals in K.o.-Runde einer EM

Im dritten Anlauf soll es für Österreichs Nationalmannschaft endlich mit dem erstmaligen Einzug in die K.o.-Phase einer EM klappen. 2008 als Ausrichter und 2016 nach einer beeindruckenden Qualifikation kam jeweils mit zwei Niederlagen und einem Unentschieden bereits in der Gruppenphase das Aus. Nun aber scheinen die Zeichen für den Sprung ins Achtelfinale günstig zu stehen, denn die Auslosung meinte es gut mit der Auswahl von Franco Foda.
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Nordmazedonien am 13. Juni in Bukarest, die Niederlande am 17. Juni in Amsterdam und die Ukraine am 21. Juni wieder in Bukarest sind Österreichs Gruppengegner. Schon ein Sieg könnte für die Runde der letzten 16 reichen, weil auch die vier besten der sechs Gruppendritten weiterkommen.
Beginn der WM-Qualifikation verlief enttäuschend
Die Qualität dafür ist vorhanden. Angeführt vom zweifachen Champions-League-Sieger David Alaba verfügt das ÖFB-Team über zahlreiche Legionäre, die in der deutschen Bundesliga Stammspieler sind. Das Ticket für die kontinentale Endrunde wurde 2019 trotz eines verpatzten Starts noch souverän gelöst, zudem gelang im Vorjahr der Nations-League-Gruppensieg und damit der Aufstieg zu den Top-Nationen.
Und dennoch mag hierzulande keine Euphorie wie vor der - letztlich in den Sand gesetzten - EURO 2016 aufkommen. Das liegt vor allem an den wenig berauschenden Leistungen, die in den vergangenen Monaten abgeliefert wurden. Zudem erwies sich der bisher letzte Lehrgang als echter Stimmungskiller. Zum Auftakt der WM-Qualifikation im März gab es enttäuschende Darbietungen beim 2:2 in Schottland und beim Heim-3:1 gegen die Färöer, auf die ein desaströses 0:4-Debakel in Wien gegen Dänemark folgte. Damit sind die Chancen auf Endrang eins in der WM-Quali-Gruppe schon nach den ersten drei Partien nur noch minimal.
Die Aufarbeitung dieser Spiele hat Teamchef Foda für das am Donnerstag beginnende Trainingslager in Bad Tatzmannsdorf angekündigt. In den fünf Tagen im Südburgenland will der Deutsche seiner Auswahl einen ersten Feinschliff verpassen, danach folgen die EM-Testspiele am 2. Juni in Middlesbrough gegen England und am 6. Juni in Wien gegen die Slowakei.
Drei Fragezeichen im EM-Kader
Am 8. Juni bezieht die Mannschaft in Seefeld ihr EURO-Basecamp, am 12. Juni hebt man von Innsbruck zum ersten und schon richtungsweisenden Gruppenmatch in Bukarest gegen Nordmazedonien ab. Bis dahin muss Foda einige drängende Fragen klären, etwa jene nach dem Einsergoalie oder nach der idealen Position für Alaba.
Besondere Beachtung verdient auch der Fitnesszustand der drei Schlüsselspieler Julian Baumgartlinger, Christoph Baumgartner und Marko Arnautovic, die zuletzt mit Verletzungen zu kämpfen hatten, aber laut Foda bis zum Nordmazedonien-Spiel matchfit sein sollten. In diesem Fall wäre Arnautovic im Angriff wohl gesetzt. Das wiederum könnte zur Folge haben, dass mit Stuttgart-Goalgetter Sasa Kalajdzic der treffsicherste ÖFB-Stürmer der abgelaufenen Saison zunächst nur Reservist ist.
apa