11.06.2021 17:25 Uhr

Belgien hungrig, aber nicht sorgenfrei

Die Belgier sind Mitfavoriten auf den EM-Titel
Die Belgier sind Mitfavoriten auf den EM-Titel

Auch ohne seinen Superstar Kevin De Bruyne will Belgien gleich zum EM-Auftakt gegen Russland beweisen, dass es zurecht als ein Topkandidat auf den Titel gehandelt wird.

Zuerst plauderten Philippe und Kevin De Bruyne über die grelle Sonne, dann stellte Belgiens König die Frage aller Fragen. Ob er denn zum EM-Start fit sei, wollte der Monarch bei seinem Besuch im Trainingscamp am Donnerstag vom belgischen Superstar wissen. "Ich hoffe, dass ich vom zweiten Spiel an mitspielen kann", antwortete De Bruyne schüchtern. Der König war damit offensichtlich zufrieden: "Ich bin sehr froh, dass Sie zurück sind."

Bis zu dem Moment hatten die belgischen Fans immer noch auf einen Einsatz des Ausnahmekönners im ersten Gruppenspiel am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) gegen Russland gehofft. Doch der Profi von Manchester City, der sich im Champions-League-Finale bei einem Zweikampf mit dem deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger (FC Chelsea) eine Augenhöhle und das Nasenbein gebrochen hatte, flog am Freitag gar nicht erst mit nach St. Petersburg. Auch der rekonvaleszente Axel Witsel von Borussia Dortmund nutzt die Tage zum Einzeltraining.

"Wir sind noch hungriger"

Belgien muss es also zunächst ohne seinen Schlüsselspieler richten. "Wir sind bereit", sagte Romelu Lukaku - und der bullige Torjäger meinte damit nicht nur das Auftaktspiel. Die Goldene Generation um Lukaku, De Bruyne, Axel Witsel, Eden und Thorgan Hazard ist jetzt im besten Fußballalter und bereit für den Titel. "Wir sind noch hungriger, dieses Turnier zu gewinnen. Das ist der Spirit im ganzen Team", sagte Torhüter Thibaut Courtois am Freitag: "Wir haben alles, um zu gewinnen. Es ist ein guter Zeitpunkt, um Geschichte zu schreiben."

Bei der WM in Russland war Belgien mit Vollgasfußball auf Platz drei gestürmt, seitdem haben die Red Devils nochmal einen Sprung nach vorne gemacht: Belgien führt seit September 2018 ununterbrochen die Weltrangliste an und hat sich mit der besten Bilanz alle EM-Starter (10 Siege, 40:3 Tore) qualifiziert. Keine Frage: Das Team von Trainer Roberto Martinez ist diesmal mehr als nur ein "Geheimfavorit" auf den Titel.

"Die Basis für große Erfolge ist gelegt, wir müssen sie nur noch abholen", sagte der frühere belgische Nationaltorhüter Jean-Marie Pfaff dem SID. Man verfüge über "eine der besten Mannschaften in Europa", meinte der einstige Keeper von Bayern München, "viele unserer Spieler spielen bei Topklubs und sind da nicht nur Mitläufer, sondern echte Stützen und Anführer im Team."

Auch Belgien ist nicht ohne Sorgen

So ganz sorgenfrei startet Belgien aber nicht gegen Russland. Mehr noch als De Bruyne kämpft Eden Hazard um seine Fitness, der trickreiche Offensivspieler durfte bei der gelungenen EM-Generalprobe gegen Vizeweltmeister Kroatien (1:0) nach 565 Tagen ohne Länderspiel für zehn Minuten auflaufen. Ein "psychologischer Schritt" sei das gewesen, sagte Trainer Martinez, "jetzt muss er mehr Minuten bekommen". Für einen Startelfeinsatz dürfte es aber nicht reichen.

Zumindest durfte Eden Hazard den König im Trainingscamp begleiten und ihm die Spieler vorstellen. "Er fragt uns, wie es läuft und redet mit uns", verriet Abwehrspieler Jan Vertonghen: "Es ist immer sehr angenehm, wenn wir uns unterhalten." Philippe erhielt ein weißes Trikot mit der Nummer 1 und seinem Namen drauf. Und er erhielt aus erster Hand eine Antwort auf die Frage, die ganz Belgien beschäftigt hatte.

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