18.08.2022 19:59 Uhr

Rapid reist als Favorit ins Fürstentum

Rapid will wieder jubeln
Rapid will wieder jubeln

Für den FC Vaduz ist es das "Spiel des Lebens", für Rapid eine Pflichtaufgabe mit Stolpergefahr: Die Hütteldorfer sind auf dem Weg in die Gruppenphase der Conference League am Donnerstag um 20 Uhr im Fürstentum Liechtenstein gefordert - dort, wo Erfolgsgeschichten mit Bezug auf Fußball eher Seltenheitswert haben. Im Hinspiel des Play-offs will die Mannschaft von Ferdinand Feldhofer vorlegen, um das erste große Saisonziel nach einigen Wacklern zu verwirklichen.

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"Ich wünsche mir natürlich einen Sieg, aber es ist kein Wunschkonzert", sagte Feldhofer am Dienstag, zwei Tage nach der ersten Liga-Niederlage beim LASK (1:2). In Oberösterreich musste der Rapid-Coach auch verletzungsbedingt an acht Positionen rotieren. Für das erste der zwei Millionen-Spiele gegen Vaduz, Zweitligist in der Schweiz, schaut es deutlich besser aus. "Wenn die Trainings normal verlaufen, gehe ich davon aus, dass alle an Bord sind", sagte Feldhofer mit Blick auf die zuletzt angeschlagenen Patrick Greil, Maximilian Hofmann oder Yusuf Demir.

Wenig Rotation geplant

Demir könnte wieder ein Kandidat für die Startaufstellung werden, Ferdy Druijf wird wohl noch länger als "Joker" für Gefahr sorgen. Positive Nachrichten gab es von Außenverteidiger Martin Moormann, der nach längerer Verletzungspause wieder mit der Mannschaft trainiert. In den nächsten Wochen ist auch dank der Verschiebung des Hartberg-Spiels in der Liga "wenig bis gar keine Rotation" geplant, wie Feldhofer betonte.

In Vaduz geht es für Grün-Weiß vor allem um eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 25. August in Hütteldorf. Zumindest auf dem Papier sind die Rollen mehr als klar verteilt: Der gesamte Kader der Liechtensteiner hat schätzungsweise einen Marktwert von knapp sechs Millionen Euro, der von Rapid 29 Mio. - wenig Geld schießt allerdings auch Tore. In der dritten Quali-Runde schaltete Vaduz zuletzt Konyaspor aus, den türkischen Dritten der Vorsaison, mit einem 4:2 im Rückspiel in der Türkei.

Dabei profitierten die Liechtensteiner aber auch von einem katastrophalen Abwehrverhalten von Konyaspor bei mehreren Gegentoren. "Die Warnung sollte groß genug sein", sagte Feldhofer, Vaduz habe sich "weit weg von einer Zweitligamannschaft" präsentiert. Und: "Konyaspor ist sicher nicht schlechter als wir, deswegen sollten wir genug gewarnt sein."

Schwacher Ligastart

In der Challenge League läuft es für die Mannschaft von Trainer Alessandro Mangiarratti aber noch gar nicht, Vaduz ist mit zwei Punkten nach fünf Spielen nur Vorletzter. Feldhofer bekräftigte erneut: "Wir nehmen die Favoritenrolle gerne an, das hatten wir schon öfter und mit dem können wir auch umgehen." Er erwartet einen "sehr ähnlichen" Gegner wie Neftci Baku oder Lechia Gdansk, die Grün-Weiß nur mit Mühe eliminierte.

Im Europacup ist Vaduz als Liechtensteiner Cupsieger spielberechtigt, es geht um den ersten Aufstieg in eine europäische Gruppenphase. Im Kader stehen mit Kristijan Dobras, Manuel Sutter und Anes Omerovic auch drei Österreicher. Dobras, der vor einiger Zeit für Sturm, Altach und Wiener Neustadt in der Bundesliga kickte, kam 2012 auch zu zwei Pflichtspiel-Einsätzen für Rapid. "Druck hat nur Rapid. Es ist ein Bonusspiel, für uns das Spiel des Lebens. Ich dachte, ich gewinne eher die Euro-Millionen, als einmal im Play-off gegen Rapid spielen zu dürfen", sagte er der "Krone".

Etwa 1.000 Rapid-Fans werden nach Vaduz ins Rheinpark Stadion reisen, um die Feldhofer-Elf auf dem Weg zum 34. Aufstieg im 40. K.o.-Duell im Europacup zu unterstützen. Für Rapid geht es auch um die dritte europäische Gruppenphase in Folge. Das Wort "Pflichtsieg" wollte der Trainer nicht in den Mund nehmen, aber: "Als Rapid, als Favorit, sollte man jedes Spiel gewinnen."

apa

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