Laimer und seine Art sollen dem ÖFB-Team helfen

Er ist so etwas wie der Musterspieler von Ralf Rangnick. Die Rückkehr des im Hinspiel gegen Serbien gesperrten Konrad Laimer soll dem österreichischen Fußball-Nationalteam am Sonntag (18.00 Uhr im weltfussball-Liveticker) in Belgrad im entscheidenden Play-off-Rückspiel um den Aufstieg in der Nations League einen Vorteil verschaffen. "Ich kann mit meiner Art, Fußball zu spielen, jeder Mannschaft helfen", meinte Laimer.
Das weiß auch Rangnick, der den 27-Jährigen einst zum "besten Umschaltspieler der Welt" geadelt hat. Während Laimer bei Bayern München primär als Rechtsverteidiger zum Einsatz kommt, setzt der ÖFB-Teamchef üblicherweise eine Etappe weiter vorne auf ihn. Der Salzburger dürfte in Serbien entweder im Zentrum mit Nicolas Seiwald oder als Ersatz für den verletzten Christoph Baumgartner auf dem Flügel agieren.
"Ich habe immer schon gesagt, im Mittelfeld fühle ich mich am wohlsten", erklärte Laimer. "Ob es dann ein bisschen offensiver ist oder defensiver - da bin ich dann flexibel, weil ich die Rolle sowieso so spiele, wie ich sie interpretiere." Seine physische Stärke soll mithelfen, die zahlreichen Ausfälle im ÖFB-Team zu kompensieren. "Wenn er so spielt, wie er normalerweise spielt, dann läuft er auch für zwei", erklärte Rangnick.
In Serbien womöglich Kapitän
Dass mit Xaver Schlager ein ähnlich gearteter Spieler nach seiner Knie-OP höchstens auf einen weiteren Kurzeinsatz hoffen darf, macht Laimer umso wichtiger. 46 Länderspiele hat er mittlerweile auf dem Buckel, in der Kapitänshierarchie ist er nach David Alaba, Marko Arnautovic und dem verletzten Marcel Sabitzer die Nummer vier. In Belgrad könnte er das ÖFB-Team zum achten Mal in seiner Karriere mit der Schleife aufs Feld führen.
Das Ziel ist, nach Negativerlebnissen wie im EM-Achtelfinale gegen die Türkei (1:2) oder zum Abschluss der Nations-League-Gruppenphase gegen Slowenien endlich wieder ein Entscheidungsspiel zu gewinnen. "In so K.o.-Spielen geht es sehr oft um Details, darum, dass du das Spiel dann ziehst", sagte Laimer. "Wir haben schon oft bewiesen, dass wir das können. Jetzt haben wir wieder so eine Chance."
Gegen Slowenien und im Hinspiel gegen die Serben (jeweils 1:1) habe man zwei richtig gute Leistungen geboten. "Im Fußball ist es so, dass du dich für richtig gute Leistungen aber auch belohnen musst. Im richtigen Moment die Tore machen, darauf kommt es an", meinte Laimer. Der Bayern-Legionär gab sich aber zuversichtlich: "Wenn wir so auftreten wie am Donnerstag, mit der gleichen Energie, mit der gleichen Intensität, einfach gemeinsam das Spiel zu spielen, bin ich sehr überzeugt, dass wir das Spiel gewinnen werden."
WM-Quali-Rivalen "ordentliche Mannschaften"
Es wäre ein wichtiger Schub für die WM-Qualifikation, die am 7. Juni mit einem Heimspiel in Wien gegen Rumänien startet. Die Rumänen unterlagen zum Auftakt der Gruppe H am Freitag etwas überraschend Bosnien daheim mit 0:1. Laimer wollte das nicht überbewerten: "Es sind beides ordentliche Mannschaften, die Fußball spielen können, da überrascht mich gar nichts. Wir wollen auf uns schauen und unsere Spiele gewinnen und nicht zu rechnen anfangen."
Die Österreicher gelten in der Gruppe jedenfalls als Favorit. Die Chance auf die WM-Teilnahme 2026 in Nordamerika, die erste für das ÖFB-Team seit Frankreich 1998, scheint groß wie lange nicht. Rangnick zeigte sich im Nachhinein froh, nicht ebenfalls zu Jahresbeginn schon in die WM-Quali eingestiegen zu sein. "Die Personalsituation hätte sich dann vielleicht noch negativer ausgewirkt, als sie es jetzt tut", meinte der Deutsche.
apa