04.08.2017 13:30 Uhr

ÖFB-Trio entgeht schweren Brocken

Die Playoff-Auslosung der Europa League brachte am Freitag in Nyon für die drei verbliebenen österreichischen Vertreter vergleichsweise gnädige Lose. Meister RB Salzburg trifft auf den FC Viitorul Constanța aus Rumänien. Vizemeister Austria Wien bekommt es mit NK Osijek aus Kroatien zu tun und der SC Rheindorf Altach, der nach dem sensationellen Aufstieg gegen KAA Gent für das Playoff ungesetzt war, muss sich nun gegen Maccabi Tel Aviv aus Israel beweisen.

Salzburg trifft zuerst auswärts auf den rumänischen Meister FC Viitorul Constanța. "Viitorul kommt, so wie wir, aus der Qualifikation der Champions League, wo sie letztlich nur knapp ausgeschieden sind", wusste Salzburg-Cheftrainer Marco Rose. Die Truppe von Trainer-Star Gheorghe Hagi verlor in der dritten Qualifikationsrunde gegen APOEL Nikosia knapp (nach Verlängerung im Rückspiel).  Der erst 2009 gegründete Verein war noch nie ein einer Europacup-Gruppenphase. Beim ersten Anlauf im Vorjahr scheiterten die "Hagi-Boys" ganz klar an KAA Gent (0:5, 0:0).

Viitorul Constanța hat mit dem Brasilianer Eric nur einen Legionär im Kader. Der Mittelfeldspieler kickt seit 2008 (mit einer kurzen Unterbrechung) in Rumänien und kam zu Saisonbeginn von Gaz Methan Mediaş. In der laufenden Meisterschaft hat man von drei Spielen erst eines gewinnen können. In der vergangenen Saison sicherte man sich den Meistertitel hauchdünn vor Steaua, das danach vergeblich Protest einlegte. Bester Schütze war Aurelian Chițu mit zehn Treffern in der "regulären" Saison. Er spielte 2014/15 schon mit Astra Giurgiu in der Europa League. Zum erweiterten rumänischen Teamkader gehören derzeit nur Bogdan Ţîru und Dragoș Nedelku.

Violettes Kroatien-Abenteuer weckt Erinnerungen

Für die Wiener Austria führt die Europacup-Reise zunächst ins Landesinnere von Kroatien zum NK Osijek. Der Stammklub von Ex-Veilchen-Coach Nenad Bjelica  belegte in der Vorsaison den vierten Ligarang und schaffte damit das Europacup-Comeback Zuletzt war der 1945 gegründete Klub im Jahr 2012 international vertreten. Auf dem Weg ins Europa League Playoff wurden US Santa Coloma aus Andorra, der FC Luzern und zuletzt sensationell der PSV Eindhoven aus dem Weg geräumt. Der niederländische Spitzenklub wurde dabei zwei Mal mit 1:0 besiegt.

Mit dem 20-jährigen Robert Mudražija hat Osijek auch einen Spieler mit Österreich-Erfarhung im Kader. Der Mittelfeldspieler stand in der abgelaufenen Saison beim FC Liefering unter Vertrag und kam auf 10 Einsätze in der Ersten Liga.

Die letzte Reise nach Kroatien ist bei der Austria noch in bester Erinnerung. Im August 2013 wurde gegen den mittlerweile entthronten Serienchampions Dinamo Zagreb ebenfalls im Playoff sensationell das Tor zur ersten Champions League Teilnahme der Klubgeschichte aufgestoßen. Auch auf das allererste Europacupduell mit einem kroatischen Klub in der Saison 1977/1978 folgte ein Eintrag in die Annalen des Vereins. Der damals noch jugoslawische Traditionsklub Hajduk Split wurde auf dem Weg ins Europacupfinale im Cupsieger-Bewerb eliminiert.

Mit dem Wiener Derby vor der Tür, wollte sich Austria-Trainer Thorsten Fink noch nicht allzu genau mit Osijek auseinandersetzen. "Osijek ist eine starke Mannschaft. Aber trotzdem haben wir das Selbstvertrauen zu sagen 'Die können wir schlagen.' Sie sind physisch sehr stark, stehen kompakt und haben im Vorjahr sehr wenige Tore bekommen", so Fink in seinem ersten Kommentar zum Gegner.

Offen ist, ob die Austria das erste Spiel tatsächlich in Kroatien bestreiten oder das Heimrecht tauschen wird. Denn wegen des Konzerts von Robbie Williams am 26. August im Wiener Ernst Happel Stadion könnte es mit den Aufbauarbeiten zu einer Terminkollision kommen. Für den Fall des Falles soll sogar eine Verlegung des Spiels nach St. Pölten in die NV Arena im Raum stehen.

Altach nach Israel

Sogar der in der Auslosung ungesetzte SCR Altach kann mit dem Los zufrieden sein. Maccabi Tel Aviv ist im Vergleich zu den ebenfalls im Topf befindlichen Klubs wie Vorjahresfinalist AFC Ajax oder Sturm-Bezwinger Fenerbahçe eine um einen Hauch gnädigere Aufgabe. Das erste Spiel findet "daheim" am Innsbrucker Tivoli statt.

Israels Vizemeister wird vom Sohn der niederländischen Legende Johann Cruyff Jordi betreut und hat schon sechs Qualispiele auf dem Buckel. Tel Aviv setzte sich gegen FK Tirane (ALB), KR Reykjavík (ISL) und Panionios GSS (GRE) durch und kassierte lediglich ein Gegentor, bei 12 erzielten Toren! Vergangene Saison wurden die Israelis in der Europa-League-Gruppenphase hinter Chelsea, Dinamo Kiev und Porto punkteloser Letzter.

Der torgefährlichste Spieler der Israelis ist Islands Teamstürmer Viðar Kjartansson. Er erzielte in der vergangenen Saison insgesamt 20 Pflichtspieltore und war in der Quali gegen Reykjavík und Panionios erfolgreich. In den EM-Kader schaffte er es nicht, dafür kam er in der WM-Quali schon auf vier Einsätze für die Isländer.

Die prominenteste Neuerwerbung ist der ehemalige argentinische Nachwuchs-Teamspieler Christian Battocchio. Der Mittelfeldspieler aus Rosario spielte schon In der Serie A für Udinese und für Watford in der Championship. Das Bloomfield-Stadion in Tel-Aviv teilt sich der Klub mit Hapoel und Bnei Yehuda. Bei den Spielen von Maccabi ist am meisten los. Mit einer Kapazität von 17.500 ist es allerdings so gut wie nie ausverkauft. Zum Playoff für die Champions League 2015 gegen Basel kamen 13.350.

Ivanschitz muss mit Viktoria nach Zypern

Der frühere ÖFB-Teamkapitän Andreas Ivanschitz trifft mit seinem Klub Viktoria Plzeň aus AEK Larnaka. Der bei PAOK Saloniki Ex-Austrianer Marin Leovac trifft auf Östersunds FK (SWE), das zuletzt Galatasaray ausgeschaltet hat.

Spieltermine sind der 17. sowie der 24. August. Am Tag nach dem Rückspiel des Playoff erfolgt um 13:00 Uhr abermals im UEFA-Hauptquartier die Auslosung der Europa-League-Gruppenphase. Erster Spieltermin ist der 14. September. Das Finale dieser Saison findet am 16. Mai in Lyon (Frankreich) statt.

Mehr dazu:
>> Europa League Playoff

red

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