27.06.2018 13:09 Uhr

Wer hat Angst vorm Gruppensieg?

Teamchef Robert Martínez wird seine belgische Mannschaft umkrämpeln. © Getty Images/Shaun Botterill
Teamchef Robert Martínez wird seine belgische Mannschaft umkrämpeln. © Getty Images/Shaun Botterill

Auf den Sieger der Gruppe G könnte im Viertelfinale der Gewinner des möglichen Achtelfinales Deutschland - Brasilien warten. Überlegungen von denen Engländer und Belgier freilich nichts wissen wollen.

Vor dem direkten Duell zwischen England und Belgien (Donnerstag, 20.00 Uhr MESZ) um den ersten Platz in Gruppe G drängt sich die Frage auf, wie erstrebenswert dieser angesichts der Auslosung ist. Auf den Ersten könnte nämlich schon im Viertelfinale der WM der Sieger aus einem möglichen Achtelfinale zwischen Titelverteidiger Deutschland und Rekordweltmeister Brasilien warten.

Überlegungen, die beide Teams vehement von sich wiesen. "Für unser Land wäre eine solche Einstellung kaum möglich", bekräftigte der englische Teamchef Gareth Southgate. "Da wagen wir uns auf dünnes Eis." Ganz ähnlich äußerte sich Belgiens Toby Alderweireld. "Wir versuchen, dieses Spiel zu gewinnen, weil man als Fußballer jedes Spiel gewinnen möchte." Sein Teamkollege Marouane Fellaini räumte allerdings ein, dass es "ein seltsames Spiel" werden könnte.

Besondere Brisanz erhalten die Spekulationen vor allem durch die Tatsache, dass die Gruppe G die Vorrunde abschließt und damit schon vor Spielbeginn der komplette Turnierpfad feststeht. Vor dem Aufeinandertreffen führen die "Three Lions" den Pool mit sechs Punkten und gleichem Torverhältnis (8:2) lediglich aufgrund einer weniger erhaltenen Gelben Karte an. Theoretisch könnte man also sogar mit einer absichtlichen Spielverzögerung in den Schlussminuten die Weichen für den vermeintlich leichteren Weg stellen.

Belgien-Coach stellt Rochaden in Aussicht

Personell dürfen sich die Zuseher vor allem bei den "Roten Teufel" auf kräftige Rochaden einstellen. Selbst elf Wechsel schloss der Trainer nicht aus. "Das ist eine Möglichkeit. Ich finde, jeder sollte die Möglichkeit bekommen, ein Spiel bei der WM zu absolvieren. Niemand hat einen Platz garantiert für dieses Spiel", sagte Roberto Martínez. Die gelbvorbelasteten England-Legionäre Kevin De Bruyne und Jan Vertonghen werden wohl ebenso geschont, wie die zuletzt angeschlagenen Eden Hazard und Romelu Lukaku.

Aus der Partnergruppe H scheint es egal, ob man im Achtelfinale gegen Kolumbien, Senegal oder Japan antreten muss. Und der Gruppenzweite hat neben dem günstigeren Turnierbaum zwei weitere Vorteile: Er hat bis zum nächsten Match einen Tag länger frei und die bessere Reiseroute. Auf den ersten würden bis zum Finale Spiele in Rostov, Kasan und St. Petersburg warten, wohingegen der Zweite seine Spiele in Moskau, Samara und erneut Moskau austrägt.

apa

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