Stranzl über Israel: "Kriegen zu viele Tore"

Seit Mitte Februar steht mit Martin Stranzl ein weiterer Österreicher im Betreuerstab des israelischen Fußballverbands. Der ehemalige Abwehrrecke soll als Individualtrainer die Defensive des Teams von Trainer Andi Herzog verbessern. Nun spricht er über seine bisherige Zeit.
>> Spielschema: Schottland gegen Israel
18 Gegentore erhielt die Nationalmannschaft Israels in zehn Spielen in der Euro-Qualifikationsgruppe G und damit hinter Lettland die zweitmeisten. Zum Vergleich: Gruppenzweiter Österreich erhielt mit lediglich neun Gegentoren die Hälfte. Grund genug für den israelischen Verband hier nachzubessern und so holte man im Februar mit Ex-ÖFB-Kicker Martin Stranzl einen erfahrenen Defensivmann mit ins Boot, der die wackelige Abwehr stabilisieren soll. Im Interview mit dem "Kurier" spricht der Ex-Internationale über seine bisherige Zeit.
"Mannschaft kriegt zu viele Gegentore"
Unter Teamchef Andi Herzog ist Martin Stranzl als Individualtrainer und Videoanalyst tätig und soll sich dabei vor allem um die löchrige Abwehr der Israelis kümmern, die in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2020 nicht sehr sattelfest gewirkt hat. Das sieht auch der Ex-Deutschland-Legionär so: "Die Mannschaft kriegt zu viele Gegentore. Sie bekommen zwar - wie man so schön sagt - viele Spieler hinter den Ball, verteidigen aber nicht aktiv. Da setzen wir an."
Für Stranzl selbst ist die Aufgabe eine weitere Herausforderung in seiner jungen Laufbahn nach seinem Karriereende im Sommer 2016. So arbeitete er danach im Jugendbereich seines Ex-Klubs Borussia Mönchengladbach, um die ersten Schritte in diesem Bereich zu machen: "Ich habe bewusst klein angefangen, um alle Facetten des Trainerseins kennenzulernen. Schon in Deutschland beim FC Büderich bei der U9, U10 und U11. Da kannst du Fehler machen. Im Profibereich kannst du dir wenige Fehler erlauben."
Mit Israel steht Ende März das EM-Qualifikationsplayoff-Halbfinale gegen Schottland an, mit dem man doch noch das Ticket zur Endrunde lösen möchte. Seinem Heimatland drückt der 39-Jährige aber natürlich weiterhin die Daumen und sieht sie für die kommende Europameisterschaft gut gerüstet: "Nach dem schwierigen Start haben sie sich gefangen und nicht nur gute Ergebnisse erzielt, sondern auch tollen Fußball gespielt. Wenn dieser Zusammenhalt, der aktuell augenscheinlich da ist, bleibt, dann kann es eine erfolgreiche Zeit werden."
red