Champions League 2015/2016 » Gruppe G » Liveticker: FC Porto - Dinamo Kiev 0:2

Fazit:
Dinamo Kiev schlägt den FC Porto auswärts verdient mit 2:0 und präsentiert sich weiterhin als unangenehmer Gegner. Nachdem die Gäste die Hausherren nach defensivem Beginn mit ihrem schnellen Umschaltspiel, angetrieben von Yarmolenko, vor große Probleme stellten und mit einer Führung in die Pause gingen, kam Porto gut aus der Kabine und erkämpfte sich größere Spielanteile. Allerdings schafften es die Hausherren nicht diese in Torchancen umzumünzen. Kiev verteidigte hingegen konzentriert und konnte seine Führung, begünstigt durch eine viel zu langsam reagierende Innenverteidigung und einen darauf folgenden Bock von Iker Casillas, auf 2:0 hochschrauben. Die Gäste spielten die Partie danach clever zu Ende, während sich Porto weiterhin weitestgehend ideenlos präsentierte und bei zwei späten Aluminiumtreffern auch noch im Pech war. Die Portugiesen hätten durch einen Punktgewinn schon die nächste Runde buchen können, müssen durch die Niederlage nun aber wieder bangen. Kiev hingegen hat mit dem Auswärtssieg einen Big Point eingefahren und reist am letzten Spieltag zum bisherigen Punktelieferanten Maccabi Tel Aviv. Da hat der FC Porto mit dem FC Chelsea die eindeutig schwierigere Aufgabe vor sich. Es bleibt also höchst spannend in der Gruppe G. Vielen Dank für Euer Interesse und bis zum nächsten Mal!

Und doch noch mal die Riesenchance für Porto! Die Defensive der Gäste schafft es nicht den Ball hinten raus zu hauen, wodurch André André an die Kugel kommt und das Leder ans Aluminium hämmert. Das war die letzte Aktion des Spiels. Schiedsrichter Carballo pfeift die Partie ab.

Es brechen die letzten Minuten der Partie an. Von der Offensivabteilung der Hausherren rund um Aboubakar und Tello war heute einfach viel zu wenig zu sehen. Die Gäste präsentierten sich demgegenüber äußerst effektiv und machten aus ihrer ersten guten Gelegenheit in der zweiten Hälfte direkt das Tor.

Kiev im Glück! André André tankt sich auf der rechten Seite geschickt gegen zwei Gegenspieler durch und bringt dann eine flache Hereingabe in die Mitte. Dort streckt ein Verteidiger der Gäste sein Bein aus und leitet das Leder an den rechten Pfosten des eigenen Kastens. Shovkovskiy wäre ohne Abwehrchance gewesen, kann die Kugel nach dem Pfostenabpraller aber ganz ruhig aufnehmen.

Kiev spielt das in diesen Minuten ganz clever: Die Gäste halten den Ball in der Hälfte des FC Porto und nehmen damit wertvolle Zeit von der Uhr. Die Portugiesen konnten sich hingegen nun schon seit längerem nicht mehr dem Kasten von Shovkovskiy annähern.

Porto-Coach Lopetegui will sich mit dem Spielverlauf nicht abfinden und versucht durch den Doppelwechsel noch mal neue Impulse zu setzen. Kann der FC Porto hier noch etwas bewegen?

Moraes fasst sich mal ein Herz, lässt auf der linken Seite zwei Gegenspieler stehen und versucht es dann mit einem Schlenzer auf den langen Pfosten. Der Ball ist nicht schlecht platziert, fliegt letztlich aber doch einen guten Meter am rechten Winkel vorbei.

Die Hausherren schaffen es allerdings nicht sich wirklich gute Torchancen heraus zu spielen. Keeper Shovkovskiy ist trotz der Feldüberlegenheit der Portugiesen weitestgehend beschäftigungslos. Es bleibt dabei, in der Nähe des Sechzehner bleibt das Spiel des FC Porto zu durchschaubar.

Die Hausherren drücken die Gäste in deren Sechzehner, wo die Dinamo-Akteure ihrerseits versuchen den Raum ganz eng zu machen. In der Sturmspitze geht schießlich ein Spieler des FC Porto, umringt von zwei Gegenspielern, zu Boden. Das Stadion fordert Elfmeter, die Pfeife des Schiedsrichters bleibt aber wohl zurecht stumm.

Kommen die Hausherren ähnlich wie in Halbzeit eins gut aus der Kabine? Das Publikum ist jedenfalls voll da. Insbesondere von Aboubakar muss im zweiten Durchgang mehr kommen. Vom Kiev-Schreck aus dem Hinspiel war bislang noch überhaupt nichts zu sehen.

Yarmolenko bleibt ein ständiger Unruheherd. Erneut schafft es der Stürmer rechts durchzugehen. Diesmal entscheidet er sich jedoch gegen eine Hereingabe und knallt den Ball aus spitzem Winkel direkt aufs Tor. Casillas ist aber hellwach und kann den Schuss über die Latte lenken.

Gelbe Karte für Denys Garmash (Dinamo Kiev)

Tooor für Dinamo Kiev, 0:1 durch Andriy Yarmolenko
Und da ist Führung für die Gäste! Imbula geht am Rande des eigenen Sechzehners ungeschickt zu Werke, berührt Rybalka sowohl mit den Füßen als auch den Händen. Rybalka spürt den Kontakt, geht zu Boden und es gibt Elfmeter. Den muss man allerdings nicht unbedingt geben. Yarmolenko ist es egal, der Stürmer verwandelt den fälligen Strafstoß eiskalt in die Mitte. Casillas hatte sich unterdessen für die rechte Ecke entschieden.

Porto hat die Zeichen erkannt und versucht zu seiner Dominanz der Anfangsphase zurückzufinden. Kiev setzt jedoch immer wieder Nadelstiche, insbesondere Yarmolenko bekommen die Portugiesen bislang kaum in den Griff.

Dinamo traut sich nun etwas mehr zu und versucht selbst nach vorne zu spielen, um den Kasten von Iker Casillas unter Druck zu setzen, der in den ersten 15 Minuten gar nichts zu tun hatte, nun aber verstärkt gefordert ist.

Kiev versucht es mal mit einem Schuss aus der Distanz, der jedoch abgeblockt wird und im Toraus landet. Es gibt also Eckball für die Gäste, getreten von Yarmolenko. Der Eckball bringt jedoch nichts ein.

Der FC Porto ist besser drin in der Partie und kombiniert sich gut bis an den Sechzehner der Gäste. Insbesondere Danilo schafft es immer wieder das Spiel durch kluge Diagonalpässe zu öffnen. Am Strafraum der Gäste angekommen, fehlt es den Hausherren aber noch an zündenden Ideen.

Bruno Martins Indi tritt bislang genau so auf, wie man ihn kennt und gibt den effektiven Staubsauger in der Abwehr. Der Niederländer geht keinem Zweikampf aus dem Weg und hat es in der Anfangsphase bereits mehrfach geschafft wichtige Bälle zu erobern und daraufhin das eigene Spiel einzuleiten.

Die Hausherren sind von Beginn an bemüht das Spiel zu kontrollieren und einen kontrollierten Spielaufbau aufzuziehen. Dadurch kommen sie auch zur ersten Chance des Spiels: Danilo zieht mit links aus etwa 18 Metern ab, sein Schuss streicht jedoch einen guten Meter am rechten Pfosten des Kastens von Shovkovskiy vorbei.

Ex-Real Keeper Iker Casillas ist unterdessen gut in Porto angekommen, was er vor allem in der portugiesischen Liga ein ums andere Mal unter Beweis stellen konnte. Dort steht Porto zurzeit zwar nur auf dem zweiten Platz der Tabelle, blieb in neun Saisonspielen aber ganze sechs Mal ohne Gegentor.

Die Gäste aus Kiev spielen eine gute Champions League-Runde. Sie stehen mit fünf Punkten auf dem dritten Platz der Gruppe und haben noch alle Möglichkeiten in die nächste Runde einzuziehen. Gegen die Favoriten aus Porto und London präsentierte sich der Underdog jeweils stark (zwei Unentschieden, eine Niederlage) und verlor das letzte Aufeinandertreffen gegen Chelsea nur äußerst unglücklich, durch einen Geniestreich von Willian, der in der 83. Minute einen Freistoß direkt verwandelte. Auch das Torverhältnis von 5:4 veranschaulicht die Ausgeglichenheit der Ukrainer in der laufenden Champions League-Saison.

Der FC Porto spielt bislang eine starke Champions League-Runde und führt die Gruppe G mit zehn Punkten nach vier Spielen an. Die Portugiesen sind noch ungeschlagen und konnten sowohl gegen den FC Chelsea als auch zweimal gegen Maccabi Tel Aviv Siege einfahren. Lediglich am ersten Spieltag, im Hinspiel gegen Dinamo Kiev, musste man sich mit einem Unentschieden begnügen (2:2).