Frauen EM-Qualifikation 2015/2016 » Gruppe 5 » Liveticker: Deutschland - Türkei 7:0

Fazit
Erwartungsgemäß und souverän meistern die DFB-Damen auch die Hürde Türkei und gewinnen in ihrem dritten EM-Quali-Spiel mit 7:0. Zu keiner Zeit dieses Spiels bestand auch nur der Hauch eines Zweifels, dass die DFB-Elf den Rasen als klarer Sieger verlassen würde. Gegen tiefstehende und international bestenfalls zweitklassige Türkinnen war viel Spielfreude aufseiten des Teams von Silvia Neid zu sehen, und auch die eingewechselten Blässe und Magull kurbelten das Spiel nochmal an, als es allmählich drohte einzuschlafen. So bleibt Deutschland verlustpunktfrei und gegentorlos vorne, während die Türkei auf dem letzten Platz harrt.

Tooor für Deutschland, 7:0 durch Sara Däbritz
Das ist der Schlusspunkt! Anja Mittag fällt heute besonders als Vorbereiterin auf und legt erneut von rechts flach in die Mitte auf, wo diesmal Däbritz da ist und unter die Latte versenkt.

Nun scheint das Spiel auch ergebnistechnisch standesgemäß auszufallen. Die Türkinnen sind jetzt nur noch auf Befreiungsschläge aus. Nach 90 Minuten laufen sie bereits ob des hohen Tempos der Deutschen auf dem Zahnfleisch.

Blässe und Magull machen beide nach ihren Einwechslungen sehr starke Spiele und beleben den deutschen Angriff erheblich. Da hat Silvia Neid ein gutes Händchen bewiesen.

Für Belci kann es doch weitergehen - dennoch ist jetzt klar zu sehen, dass sich die deutsche Elf nach dem Tor wieder als deutlich spielfreudiger präsentiert und nun wieder der Hunger auf Tore geweckt scheint.

Blässe macht hier nochmal mächtig Betrieb! Wieder kommt eine gute Flanke von ihr herein, die Anja Mittag fein auf die eben eingewechselte Magull ablegt, doch der junge Joker kann den Ball nicht platzieren und schießt direkt auf die Torhüterin.

Erstmals muss auch Keeperin Schult eingreifen! Nach einem langen Freistoß der Türkinnen wären die Gäste fast zu ihrem ersten Torschuss per Kopf gekommen, doch Almuth Schlut kommt sicher heraus und fängt die Pille problemlos herunter.

Auch das Publikum spürt, dass Deutschland nun im zweiten Durchgang den ein oder anderen Schalter auf Stand-By umgestellt hat. Bei diesem Ergebnis und angesichts der vielen englischen Wochen in dieser Saisonphase ist aber auch verständlich.

Die Türkinnen fighten auch im zweiten Durchgang leidenschaftlich und gehen trotz der auch körperlichen Defizite jedem Ball hinterher. Es ist schön zu sehen, dass das Niveau sich im Frauenfußball in den letzten Jahren deutlich angeglichen hat.

Lokalpatriotin Kristin Demann von der TSG Hoffenheim kommt zu ihrem zweiten Länderspiel und darf sich über 45 Minuten Pflichtspielpraxis im Nationalteam freuen. Sonst gibt es keine Wechsel zur zweiten Hälfte.

Halbzeitfazit
Erwartungsgemäß klar führt die deutsche Elf mit 3:0 gegen die Türkei in der EM-Quali in Sandhausen. Der durch Mandy Islacker bereits nach sechs Minuten eröffnete Torreigen verteilte sich in der Folge regelmäßig auf die absolvierten 45 Minuten. Die Gäste spielen kämpferisch und mit Herz, sind aber vor allem technisch mehrere Klassen unterlegen und werden auch im zweiten Abschnitt auf Schadensbegrenzung gehen - am ende wird es womöglich auch eine Kraftfrage sein, ob heute völlig eingebrochen wird und wir ein Schützenfest erwarten dürfen.

Die DFB-Spielerinnen lassen es nun vor der Pause etwas lockerer angehen und kombinieren größtenteils im Mittelfeld. Das ganz große Tempo ist angesichts des Spielstandes nun auch raus.

Tooor für Deutschland, 3:0 durch Melanie Behringer
Sicher verwandelt von Behringer, die die Kugel rechts oben ins Netz nagelt.

Nach wie vor gibt es keine Zweifel an der Überlegenheit der deutschen Elf. Die Türkinnen können mit dem Spielverlauf aber auch ganz zufrieden sein, denn sie halten kämpferisch gut mit und laufen hier nicht ins offene Messer.

Tooor für Deutschland, 2:0 durch Anja Mittag
Da ist der zweite Treffer! Nach einem hohen Ball in den Sehzehner bekommen die Gäste die Kugel nicht weg und haben große Probleme mit dem mehrmals aufspringenden Ball. Leupolz kann das Ding somit der der Brust auf Anja Mittag weiterleiten, die das von der linken Seite gefühlvoll macht und mit einem Heber in die lange Ecke trifft. Das war technisch beschlagen!

Von wegen Schützenfest: Nach dem frühen 1:0 konnten sich die deutschen Favoritinnen noch keine große Torchance herausarbeiten. Die Türkinnen spulen ihr Programm bisher diszipliniert herunter.

Guter Freistoß von der Wolfsburgerin Goeßling von rechts in die Mitte, aber Melanie Leupolz kann in der Mitte zwar am höchsten steigen, aber keinen Druck mehr hinter die Kugel bekommen und schickt sie damit nur über den Kasten der Gäste.

Inzwischen kommen die Gäste kaum noch aus ihrer eigenen Hälfte heraus und können froh sein, wenn sich ein langer Ball bis vor den Mittelkreis bewegt. Neids Elf geht aggressiv gegen den Ball und macht so die Räume eng für frühe Ballgewinne.

Tooor für Deutschland, 1:0 durch Mandy Islacker
Wie gegen Russland geht Deutschland früh in Führung! Däbritz erkämpft sich die Kugel mit Herz auf der linken Seite und spielt sofot rüber in die Mitte auf Islacker, die keine Sekunde zögert und überlegt flach in die lange Ecke schiebt. Geht gut los!

Auf geht's unter der Leitung Rhona Dalys aus Irland. Die Deutschen wie gewohnt in Weiß-Schwarz, die Türkinnen spielen komplett in roter Spielkleidung.

Eins ist klar: Angesichts der Konstellation werden sich die Türkinnen heute hinten reinstellen - es wird also vornehmlich darauf ankommen, das stabile Defensivbollwerk der Gästen zu knacken.

Auch die Statistik dürfte den Gästen heute nicht viel Hoffnung machen. Aus den drei bisherigen Begegnungen gegen Deutschland stehen drei Niederlagen bei einem vernichtenden Torverhältnis von 1:27 zu Buche. Zuletzt trafen beide Teams ebenfalls im Rahmen der EM-Quali 2011/12 aufeinander, wobei das Team von Silvia Neid mit 10:0 daheim und mit 5:0 in der Türkei die Oberhand behielt. Realistisch gesehen dürfte es also heute nur um die Höhe des Sieges der DFB-Elf gehen. Für kräftige Überraschungen ist aber auch der Frauenfußball immer wieder gut!

Dennoch: Nach dem eindrucksvollen 12:0 zum Auftakt gegen die Ungarinnen folgten zuletzt zwei Siege, die eher mühevoll erkämpft wurden. Vor allem das 1:0 in Kroatien stellte bereits einen Warnschuss dar, dessen sich die Damen aber vor der Partie gegen Russland augenscheinlich bewusst wurden. In Wiesbaden gab es am Donnerstag ein 2:0 gegen Russland, wobei der Sieg dabei aber noch weitaus höher hätte ausfallen können. Die Chancenverwertung war das Problem des Teams von Silvia Neid – diese soll heute aber deutlich effizienter ausfallen.