U21 EM 2013 Israel » Gruppe B » Liveticker: Deutschland - Spanien 0:1

Fazit:
Letztlich ohne Chance am heutigen Tage scheidet das DFB-Team enttäuschend früh aus der EM 2013 in Israel aus. Spanien kontrollierte die Partie zu jedem Zeitpunkt, nahm sogar in Phasen sichtlich das Tempo raus, um die sich ja eigentlich in der Pflicht befindlichen Deutschen ein wenig zu locken, doch von Adrions Team kam wenig bis garnichts. Es fehlte heute auf allen Positionen ein Stück zum Titelverteidiger, vor allem aber an der Courage und dem Glauben ans Weiterkommen. Insofern haben die Junioren in dieser Auflage bislang nur 45 Minuten guten Fußball angeboten und das ist dann unterm Strich halt einfach zu wenig. Das Spiel gegen Russland ist damit vollkommen bedeutungslos während Spanien und die Niederlande den Gruppensieg unter sich ausmachen.
Ob man wie andere Nationen doch auf spielberechtigte A-Nationalspieler hätte zurückgreifen sollen, kann man schwer sagen, der DFB wird sicherlich diese Performance aufarbeiten und seine Schlüsse daraus ziehen. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Das Spiel endet mit einer Torschussbilanz von 15:0 in der zweiten Hälfte für die Spanier.

Drei Minuten verbleiben dem deutschen Team in diesem Turnier wohl noch.

Emre Can hat vor einer Minute den Karton gesehen, geht auch hier wieder sehr risikofreudig in die Grätsche. Ist da schon Frust dabei?

Gelbe Karte für Emre Can (Deutschland)
Der Eingewechselte wird noch verwarnt, das hat aber nur noch statistischen Wert.

Tooor für Spanien, 0:1 durch Morata
Der Joker sticht wie gegen Russland und schickt die DFB-Junioren wohl nach Hause! Er wird links geschickt, setzt sich gegen den eingewechselten Rüdiger durch und vollendet aus spitzem Winkel!

... der Ball wird am langen Pfosten wieder in die Mitte geköpft und De Gea wirkt reichlich unsicher, kann das Ding eigentlich locker pflücken, entscheidet sich aber für die Fäuste und sorgt damit fast für Gefahr.

Rüdiger in die Viererkette, Ginter geht auf die Position vor der Abwehr für Rudy, der heute nichts zum Spielaufbau beitragen konnte.

... harmloser Kopfball von Morata.

Emre Can verliert den Ball in der Vorwärtsbewegung, Tello rutscht dann aus deutscher Sicher aber zum Glück rechts weg, so dass aus der Szene nichts entsteht.

Eine knappe Viertelstunde noch und Spanien ist weiterhin näher am Torerfolg als die Deutschen. So langsam muss man ein wenig das Glück beschwören.

Gelbe Karte für Pierre-Michel Lasogga (Deutschland)
Damit ist der Stürmer im letzte Gruppenspiel gesperrt: Er fährt im Luftkampf den Ellenbogen aus und das ist dann korrekt. Immerhin kann er noch selbst dafür sorgen, dass er heute nicht das letzte Spiel dieser EM spielt.

Der Joker kommt, der gegen Russland spät per Kopf für den Siegtreffer gesorgt hatte. Stürmer Rodrigo ließ heute wie andere auch viele Halbchancen ungenutzt, sorgte aber jederzeit für viel Wirbel.

Es bleibt immer gefährlich in der Box der Deutschen, auch bei hohen Bällen. Das wirkt alles nicht sicher, die "La Rojita" geht aber wie gegen Russland sehr fahrlässig mit der Überlegenheit um.

Rode geht verwarnt mit gestrecktem Bein zu Werke, der polnische Schiedsrichter ermahnt nur, bei der nächsten Szene war es das aber wohl für den Mittenfeldmann.

Konterchance der Deutschen und da muss man mehr draus machen! Mit Mann und Maus bekommt das DFB-Team den Ball weg und plötzlich haben die Weißen vorne die Zwei-gegen-Eins-Situation, nur Volland bekommt den Ball nicht auf links rübergelegt. Schwach.

Isco dreht auf, kann von Holtby nur per Foul gestoppt werden: Der Freistoß von der rechten Seite wird in der Mitte dann jedoch ohne Probleme geklärt.

Isco lässt auf links mal locker drei Mann stehen, zieht nach innen und der flache Seitenwechsel landet bei Tello, der aber von der Strafraumkante nur irgendetwas zwischen Schuss und Flanke hinbekommt. Und irgendetwas ist dann letztlich eben nichts und da fehlen gut und gerne vier Meter zur langen Ecke. Rodrigo rutscht noch an, hat aber keine Chance an den Ball zu kommen.

Es scheint amtlich: Der Titelverteidiger will locken und hat damit Erfolg Asier Illarramendi rückt mit auf, scheitert aus 18 Metern knapp. Der Ball fliegt am linken Pfosten vorbei.

Auch hier, weil die Abwehr der Roten da einfach nciht sonderlich auf der Höhe ist. Aber das stimmt das Timing letztlich nicht und so vergeht die Chance.

Diese Pässe... wie in der ersten Halbzeit passt es im wahrsten Sinne des Wortes bei diesem Schnellangriff nicht: Rode auf die linke Seite, Volland lässt durch: Zum Gegner. Was die beiden da vorhatten, wissen sie wohl selbst nicht so genau.

Das ist schon gefährlicher: Tello geht rechts die Flanke runter, findet Isco im Sechzehner, doch der ungenaue Pass springt dem Ausnahmetalent vom Fuß und die Abwehr spritzt dazwischen.

Im Verlauf muss Adrion hier natürlich mehr riskieren und das wird den Spaniern in die Karten spielen. Die scheinen das zu wissen, machen derzeit auch nicht mehr als nötig.

Es startet verhalten, die Spanier bauen hier aber recht schnell wieder Ballbesitz auf. Nochmal zur Erinnerung: Ein Unentschieden würde die DFB-Elf noch nicht rauskegeln, man hätte das Weiterkommen dann aber nicht mehr selbst in der Hand.

Der letzte Pass fehlt auch den Deutschen: Rose geht mit vollem Tempo nach Vorarbeit Holtby auf den Sechzehner zu, doch was dann folgt ist wieder Fisch noch Fleisch und so schickt der polnische Schiedsrichter die Teams dann auch in die Pause.

Volland mit dem x-ten Fehlpass im Mittelfeld: Der heute Hereingerückte hinterlässt keinen guten Eindruck und dürfte wohl die erste Option für eine Auswechslung in der Pause sein.

Kaum geschrieben geht Martín Montoya nach Superpass die linke Seite runter, am Fünfer wird Rodrigo noch ausreichend beackert, so dass sein Abschluss geblockt werden kann.

Gut vorgetragen von den Deutschen: Über links und dem mitgerückten Außenverteidiger Tony Jantschke wird das Temppo zunächst verschleppt, aber im Verlauf lässt Clemens einen Satten Schuss von halblinks auf die lange Ecke los, der das Ziel nur knapp verfehlt. De Gea wäre aber wohl auch zur Stelle gewesen.

Die Südeuropäer setzen allerdings sofort wieder Nadelstiche: In Höchstgeschwindigkeit schaltet man um, die Flanke erreicht im Zentrum allerdings niemanden.

Eieiei, Revanche-Foul Volland kurz danach und da hat er Glück, dass er hier nicht die erste Verwarnung bekommt. Der Unparteiische versucht es noch pädagogisch.

Apropos Isco: Der hat mit Deutschland ja sicherlich ganz persönlich eine Rechnung offen, wurde ja mit Malaga in Dortmund bei diesem wahnsinningen Viertelfinalrückspiel in der Champions League geschlagen, als der BVB in der Nachspielzeit von 1:2 noch auf 3:2 stellte.

Es ist nicht ganz Russland, die Deutschen können aber gegen die dominanten Spanier derzeit nur reagieren. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis das 0:1 fällt und wir erinnern uns: Eigentlich braucht die DFB-Elf den Treffer.

Auch Stefan Thesker lässt sich von der Verunsicherung anstecken, hat Glück, dass sein Anspiel nur ins Aus geblockt wird und nicht zum Konter führt.

Und dann immer diese katastrophalen Fehlpässe: Volland diesmal beim Konter unverständlich kläglich zum Gegner.

.... weit drüber. Zuvor wurde es hinten schon wieder brenzlig vor Leno, wenn die Spanier mit vollem Tempo in den Sechzehner eindringen, wirkt das jederzeit sehr potent.

Nach vorne geht bei Holtby und Co. aber noch nicht viel, der Ball ist viel zu schnell wieder weg.

Man merkt deutlich, dass beide Mannschaften noch auf der Suche sind: Spanien nach der Lücke, die Deutschen nach einem Weg an den Ball zu kommen.

Auf der Gegenseite zu viel Platz: Spanien zieht im direkten Gegenzug über rechts auf, Cristian Tello hat im Sechzehner keinen Gegenspieler, doch sein Querpass findet in der Mitte dann keinen Abnehmer. Soviel Platz darf man dem Titelverteidiger da trotzdem nicht geben!

Thiago bereitet die nächste Schusschance der Spanier vor, doch da fehlen ein paar Meter. Ähnlich wie Tello fristet das Talent bei Barca ein Schattendasein und ist heiß begehrt sollten sich die Katalanen entscheiden, ihn ziehen zu lassen.

Mittlerweile haben die Roten auch mehr Ballbesitz und diese ersten, gefährlichen Szenen haben wohl den Respekt der Deutschen ein wenig geweckt, die hier plötzlich gar nicht mehr so forsch auftreten.

Ecke Spanien...

Zudem ist früh zu sehen, dass man sich heute gegen diese offensivstarke Truppe nicht hinten reindrängen lassen will: Die Weißen sehr hoch und wollen die "La Rojita" gar nicht erst ins Spiel kommen lassen.

Und damit rein in die Partie, beide Teams in den traditionellen Farben: Spanien in rot, Schland in weiß.

Die Mannschaften sind auf dem Feld und wir hören die Nationalhymnen. Gleich geht es los!

Obwohl die DFB-Junioren betont unbeeindruckt in die Partie gehen wollen, spricht die Statistik für sich: Seit 31 Jahren konnte Deutschland die Südeuropäer in dieser Altersklasse bei einer EM nicht mehr besiegen. Man geht mit gegenseitigem Respekt in die Partie und wir dürfen uns sicherlich auf einen Leckerbissen freuen, bei dem die Spanier auch ein wenig die Schmach ausmerzen wollen, dass man im Vereinsfußball von der Bundesliga im Halbfinale der Champions League deklassiert wurde. Das Schiedsrichter-Gespann bildet ein osteuropäisches Trio: Pawel Gil (Polen) leitet mit seinen Assistenten Ivo Kolev (Bulgarien) und Vencel Toth (Ungarn) die Partie.

Auf der Gegenseite gibt es für den Coach der "La Rojita" (die kleinen Roten), Lopetegui, wenig Anlass zum Rotieren: Denn obwohl sich das Ergebnis gegen Russland mit 1:0 knapp liest, war der haushohe Favorit jederzeit drückend überlegen, bekam das Leder aber einfach nicht in den Maschen untergebracht. Ein Unentschieden für das Spiel auf ein Tor wäre ein Hohn gewesen, dennoch müssen sich die Südeuropäer den Vorwurf der schlechten Chancenverwertung gefallen lassen. Was die Jungs da aber technisch gezeigt haben war überragend und erinnerte an die A-Elf. Nicht umsonst dominiert Spanien seit Jahren auch die U-Bewerbe und wollen in dieser Auflage ihren Titel natürlich verteidigen.

Und selbst bei einem Unentschieden wird es rechnerisch schwierig: Denn dann müsste man im letzten Gruppenspiel auf Schützenhilfe aus den Niederlanden hoffen und gleichzeitig gegen Russland gewinnen. Um es noch selbst in der Hand zu haben, muss also heute der Sieg her. Nach einigen prominenten Absagen im Vorfeld musste Adrion aber den nächsten Rückschlag hinnehmen, denn der beste Torschütze der Qualifikation, Peniel Mlapa von Borussia Mönchengladbach, verletzte sich im ersten Gruppenspiel und wird den Rest des Turniers aufgrund eines Muskelfaserriss ausfallen. Als "bittere Nachricht" kommentierte der Übungsleiter die Nachricht, der zudem auf den Schalker Moritz verzichten muss, der mit einer Grippe flachliegt.

Vom Geschehen berichtet für Euch Janosch Ferda. Viel Spaß!