U17 EM 2016 Aserbaidschan » Halbfinale » Liveticker: Deutschland - Spanien 1:2

Fazit:
Spaniens Nachwuchs steht im Finale der U17-Europameisterschaft 2016! Dank eines späten Treffers von Brahim Díaz drehten die Iberer das Spiel und zerstörten die Titelträume der DFB-Auswahl. Über weite Strecken des ersten Durchgangs waren die Jungs von Meikel Schönweitz das bessere Team. Man ließ den Gegner überhaupt nicht zur Entfaltung kommen, zwängte diesem das eigene Spiel auf und führte verdient. Doch schon in der ersten Hälfte fanden sich die Spanier langsam besser zurecht und brachen die Dominanz der Deutschen. Nach dem Seitenwechsel wurden die Südwesteuropäer immer spielbestimmender, ohne anfangs sonderlich zielstrebig zu sein. Dann vergab man sogar einen Handelfmeter. Und doch kam das Team von Santi Denia zum verdienten Ausgleich. Und gerade, als sich die Deutschen wieder gefangen hatten und selbst wieder verstärkt für Akzente sorgten, setzte es den späten Knockout.

Rote Karte für Jan-Christoph Bartels (Deutschland)
Deutschlands Keeper agiert weit vor seinem Strafraum. Bei einem langen Ball des Gegners unterläuft ihm ein Fehler, er erwischt die Kugel nicht voll. Jordi Mboula attackiert erfolgreich und ist nur noch durch eine Notbremse zu halten.

Santi Denia nimmt nun natürlich Zeit von der Uhr und schöpft sein Wechselkontingent restlos aus.

Gelbe Karte für Jan-Christoph Bartels (Deutschland)
Wegen Meckerns holt sich Jan-Christoph Bartels seine erste Gelbe Karte ab.

Mittlerweile haben sich die Deutschen stabilisiert, bekommen nun wieder mehr Spielanteile. Die Spanier scheuen nach dem verdienten Ausgleich das ganz große Risiko, hier weiter gnadenlos nach vorn zu spielen.

Immerhin erarbeitet sich die DFB-Elf noch Standards. Daraus allerdings macht man zu wenig.

Wieder einmal schaltet Jordi Mboula auf rechts den Turbo ein und dringt bis zur Grundlinie vor. Mit dem rechten Fuß zieht er die Kugel zur Mitte. In höchster Not fängt Mika Hanraths die Hereingabe mit langem Bein ab.

Nun müssen die Jungs von Meikel Schönweitz wieder zu ihrem Spiel finden. Das war viel zu passiv zuletzt. So blieb es nur eine Frage der Zeit, bis die Spanier zum Ausgleich kamen.

Langsam schütteln die Iberer den Schock des verschossenen Elfmeters ab. Die Zeit drängt schließlich auch. Der Ball läuft wieder besser, doch das Spiel in die Spitze fehlt derzeit bei den Spaniern.

Gelbe Karte für Alejandro Robles (Spanien)
Eine Rangelei bzw. Meinungsverschiedenheit der beiden wird mit den ersten Verwarnungen der Partie bedacht. Beide sehen erstmals im Turnier Gelb.

Elfmeter verschossen von Jordi Mboula, Spanien
Jetzt sind die Deutschen mit dem Glück im Bunde. Beim Strafstoß verlädt Jordi Mboula den deutschen Keeper - und jagt die Kugel an den rechten Pfosten. Die zurückspringende Kugel bekommt der Schütze nicht kontrolliert.

Das muss der Ausgleich sein! Abel Ruiz steckt den Ball wunderbar durch. In abseitsverdächtiger Position ist Brahim Díaz völlig frei. Der Spanier schickt Mika Hanraths ins Kino und hat dann alle Option. Wieselflink verkürzt Jan-Christoph Bartels den Winkel und blockt den Linksschuss tatsächlich ab.

Inzwischen sind die Iberer voll im Spiel. Noch aber geht dem Team von Santi Denia die Zielstrebigkeit ab. Mit Ausnahme der linken Abwehrseite bekommen das die Deutschen bisher gut verteidigt.

Spielend geht Jordi Mboula erneut an Niklas Beste vorbei. Die Flanke bleibt am deutschen Verteidiger Tom Baack hängen, der zur Ecke klärt. Diese bleibt ohne Ertrag.

Auf dem rechten Flügel ist Jordi Mboula nicht zu halten. Niklas Beste klebt zwar am Spanier, bekommt diesen aber nicht gestellt. Jordi Mboula zieht über die Grundlinie in den Sechzehner. Sein Pass in die Mitte findet keinen Abnehmer.

Auf der Gegenseite bringt Atakan Akkaynak noch einen Distanzschuss an. Der Versuch mit dem linken Fuß segelt am Tor vorbei.

Und auch vorn ist der DFB-Nachwuchs in der Balleroberung erfolgreich. Gian-Luca Itter schnappt sich die Kugel. In der Folge entsteht daraus allerdings keine Torgelegenheit.

Nun nisten sich die Spanier in des Gegners Hälfte ein. Das aber ändert nichts an der Tatsache, dass die Jungs von Santi Denia nicht zum Abschluss gelangen.

Rechts im Sechzehner zieht Atakan Akkaynak mit links ab. Der Schuss kommt flach aufs kurze Eck. Iñaki Peña ist rechtzeitig untern und lenkt das Kunstleder um den Pfosten. Um die fällige Ecke kümmert sich Deutschlands Kapitän selbst. Seine Hereingabe allerdings ist zu hoch angesetzt.

Die Jungs von Santi Denia haben sich frei gespielt und gestalten die Partie nun optisch ausgeglichen. Allerdings strahlen die Spanier keinerlei Torgefahr aus.

In jedem Fall spielen beinahe ausnahmslos die Deutschen und dominieren das Geschehen klar. Die Spanier haben Mühe, überhaupt aus der eigenen Hälfte herauszukommen.

Mit Selbstbewusstsein nimmt Kai Havertz aus halbrechtser Position mit dem linken Fuß Maß. Den Flachschuss aus etwa 18 Metern macht Iñaki Peña fest.

Tooor für Deutschland, 1:0 durch Renat Dadashov
Atakan Akkaynak führt auf dem rechten Flügel einen Freistoß ganz schnell aus und schickt Kai Havertz. Der entwischt den Gegenspielern und flankt flach in die Mitte. Zabarte haut über den Ball. Im Torraum ist Renat Dadashov zur Stelle und klinkt den mit dem rechten Fuß ein. Für den Angreifer ist es der dritte Turniertreffer.

So plätschert die Begegnung nahezu ereignislos dahin. Tempo wird noch gar nicht geboten.

Der Himmel über Baku zeigt sich heute nicht ganz so strahlend blau. Dennoch ist er vereinzelt aufgerissen. Es regnet seit einiger Zeit nicht mehr. Und es werden im Spielverlauf auch keine Niederschläge mehr erwartet. Unabhängig davon präsentiert sich der Rasen in hervorragender Verfassung.

Die beiden Mannschaftskapitäne Atakan Akkaynak und Manu Morlanes stehen zur Platzwahl bereit. Ersterer gewinnt die Seitenwahl, damit bekommt der DFB-Nachwuchs den Ball und darf anstoßen.

Inzwischen haben die Protagonisten den Rasen betreten und Aufstellungen genommen für die Nationalhymnen. Nach deren Verklingen klatschen sich beide Teams ab und begeben sich zum Fototermin.

An dieser Stelle noch einige Anmerkungen zum Reglement: Spielberechtigt sind Jungen, die am oder nach dem 01. Januar 1999 geboren wurden. Die Spielerkader der Mannschaften dürfen 18 Spieler umfassen. Eine Halbzeit ist 40 Minuten lang.

Davor jedoch hat der Spielplan einen überaus harten Brocken gesetzt, den es aus dem Weg zu räumen gilt. Die Spanier, im Nachwuchsbereich traditionell sehr stark, sind bislang ungeschlagen. In der Gruppenphase gab man lediglich beim 1:1 gegen Serbien Punkte ab. Die Niederlande (2:0), Italien (4:2) und im Viertelfinale England (1:0) wurden in die Schranken gewiesen.

Gleich zu Beginn richtet sich der Blick auf die Mannschaftsaufstellungen. Mit einer Ausnahme können beide Trainer aus dem Vollen schöpfen. Einzig Florian Baak fehlt auf deutscher Seite wegen einer Gelbsperre. Einzusehen sind die Personalien der beiden Teams mit dem gewohnten Klick auf Spielschema.