U19 EM 2016 Deutschland » Gruppe A » Liveticker: Deutschland - Italien 0:1

Fazit:
Deutschland verliert das EM-Auftaktspiel in Stuttgart mit 0:1 (0:0) gegen die italienische Auswahl. Die DFB-Schützlinge waren bis zum Handelfmeter, den Federico Dimarco zum entscheidenden Treffer der Azzurri in die Maschen jagte (78.) das klar bestimmende Team, erarbeiteten sich eine Torchance nach der nächsten, scheiterten jedoch oft am mangelnden Timing im Abschluss beziehungsweise dem letzten Pass. Kamen die Streichsbier-Spieler doch einmal durch, rettete der starke Keeper Italiens Alex Meret das Remis. Er war es auch, der mit einem abgewehrten Schuss den Angriff, der zum Elfmeter nach Hand von Besuschkow führte, einleitete. Nach dem Rückstand war die DFB-Elf dann vollkommen von der Rolle, trat zwar mit ordentlich Wut im Bauch auf, konnte aber nicht zum Gegenschlag ausholen und geht als Verlierer vom Platz. Entsprechend geknickt verlassen die Spieler das Geläuf, während Italien selbst nicht so ganz glauben kann, wie sie das Ding nach Hause geschaukelt haben. Am Donnerstag gegen Portugal steht die deutsche Nationalmannschaft nun bereits unter Druck. Das war es aus Stuttgart, einen schönen Tag noch!

...Die Murmel huscht über Freund und Feind hinweg, am zweiten Pfosten verpasst zu guter Letzt Max Besuschkow. Die Gesichter der DFB-Kicker sprechen Bände. Die jungen Kicker können offenbar selbst nicht glauben, dass sie dieses Spiel verlieren.

Immer wieder segelt die Kugel lang und hoch in den Strafraum der Südeuropäer, aber ein deutscher Kopf ist nicht dazwischen - die Azurblauen stehen mit Mann und Maus um die Box und verhindern weitere Abschlüsse. Derweil werden drei Minuten Nachspielzeit angezeigt.

...Aber der sonst so auffällige Max Besuschkow versemmelt die Kugel komplett und schlägt den Ball ins Toraus. Wieder nichts.

Für die italienischen Gäste ergeben sich vermehrt Räume, weil Deutschland alles nach vorne wirft. Etwas anderes bleibt der DFB-Elf auch kaum übrig, will sie nicht das erste Gruppenspiel verlieren.

Das ist bitter für die DFB-Elf. Zwölf Minuten bleiben noch, um diesen Gegentreffer wieder wett zu machen.

Rund 15 Minuten sind noch auf der Uhr und alles andere als ein Sieg der deutschen Nachwuchskicker würde dem Spielverlauf nicht gerecht werden. Die DFB-Junioren haben diesem Spiel vom Anstoß an ihren Deckel drauf gesetzt, lassen Italien nicht den Hauch einer offensiven Möglichkeit und erspielen sich selbst aussichtsreiche Schussmöglichkeiten. Was fehlt, ist weiterhin der fällige Treffer.

Auch wenn die Offensive bisher nicht das zu sein scheint, auf was sich Italien konzentriert, ist auch der zweite Wechsel der Azurblauen offensiv ausgelegt. Der defensive Mittelfeldmann Simone Pontisso wird durch den Rechtsaußen Francesco Cassata ersetzt. Ein Tor der Italiener würde dem Spielverlauf jedoch nicht ansatzweise gerecht werden.

Das muss Ochs machen! Einmal verschätzt sich Meret, aber Ochs kann die unverhoffte Chance nicht nutzen. Da sah der Keeper mal gar nicht gut aus: Er verschätzt sich bei einer Mittelstädt-Flanke von links komplett, spricht sich nicht mit Abwehrmann Coppalaro ab und fliegt unter dem Ball her. Am Elfmeterpunkt landet die Kugel bei Patrick Ochs, der nur noch in den leeren Kasten einschieben muss. Meret ist aber schnell wieder auf den Beinen, pariert den Schuss und macht seinen Riesenbock wieder wett.

Wie weit die Italiener mit dieser Taktik kommen werden, ist unklar. Seit dem Jahr 2002 waren sie nur insgesamt fünf Mal für den jährlich ausgetragenen Wettbewerb qualifiziert: Während es 2003 den Europameistertitel setzte, war die Mission Titelverteidigung im Jahre drauf schon in der Gruppenphase beendet. 2010 kam die Mannschaft ebenfalls nicht über den Gruppenmodus hinaus. Ganz anders im Jahr 2008: Damals reichte es zum Finale, aber nicht zum Erfolg – kein geringerer als die deutsche Auswahl war der Gegner. In einer hitzigen Partie, in der zwei gelb-rote Karten verteilt wurden, trafen Lars Bender und Richard Sukuta-Pasu ins Glück und bescherten der DFB-Auswahl den damals zweiten Titel.

Die Null auf beiden Seiten steht weiterhin. Anders als im ersten Durchgang bleibt das große Offensivfeuerwerk seitens der DFB-Junioren aus. Spielkontrolle und Dominanz bleiben auf Seiten der Deutschen, zu mehr reicht es jedoch derzeit nur sporadisch.

Paolo Vanoli reagiert auf den Spielverlauf und ersetzt den vollständig blass gebliebenen Simone Minelli eins zu eins durch Patrick Cutrone.

Henrichs schickt mit einem schönen Diagonalball Besuschkow auf die Reise. Der 19-Jährige zieht von rechts in die Mitte und bedient an der Strafraumkante Serra mit einem flachen Querpass. Zum Schuss kommt der BVB-Stürmer jedoch nicht, sein Versuch wird abgeblockt.

Gelbe Karte für Philipp Ochs (Deutschland)
Ach du liebes bisschen! Meret will einen Abschlag durchführen, Ochs hält jedoch sein Bein hoch und blockt die Kugel, die Meret im Nachfassen erst auf der Grundlinie erreicht, ab. Während es klar nach einem Fehler des Keepers ausschaut, hat Schiedsrichter Hernández ein aktives Verhindern von Ochs gesehen und verwarnt den Stürmer.

Serra bricht auf dem rechten Flügel aus, ist aber allein auf weiter Flur und muss das Tempo herausnehmen. Seine Rückgabe erreicht Besuschkow, der mit einer Flanke Ochs am Elfmeterpunkt sucht, ihn aber nicht findet. Es gibt Abstoß für Italien.

Weiter geht es in Stuttgart! Die deutsche Nationalmannschaft bestimmt bisher das Geschehen, kann aber (noch) nicht davon profitieren.

Halbzeitfazit:
Das Eröffnungsspiel der U19-Europameisterschaft kommt bisher ohne Tore aus. 0:0 steht es beim Gang in die Kabinen zwischen Deutschland und Italien. Das DFB-Team brachte die als exzellent funktionierend bezeichnende Defensive der Azurblauen immer wieder in knifflige Situationen. Janni-Luca Serra, Philipp Ochs und Benjamin Heinrichs vergaben aus aussichtsreicher Position. Italien war im Ansatz über Konter gefährlich, kann aber noch keine Strafraumsituation für sich verzeichnen. Deshalb ist das Remis zur Pause schmeichelhaft für die Azurblauen. Deutschland hingegen muss im Angriff noch einen Tick zielstrebiger werden, dann ist der Führungstreffer nur noch eine Frage der Zeit. Jetzt geht es erstmal in die verdiente Verschnaufspause, bis gleich!

Ein Treffer vor der Halbzeitpause täte der DFB-Mannschaft sicherlich gut und würde ganz andere Voraussetzungen für die zweite Spielhälfte schaffen - gelingt noch das verdiente 1:0?

Die Temperaturen könnten ein Grund für die Verschnaufspause der Deutschen sein. Bei hohen Temperaturen und praller Sonne gestaltet sich das Überbrücken der italienischen Abwehr noch schwerer als ohnehin schon.

Interessante Variante. Henrichs hebt einen Freistoß von links an den kurzen Pfosten, wohin der einlaufende Neumann startet. Die gefühlvolle Hereingabe gerät aber etwas zu lang, als dass der Gelsenkirchener sie erlaufen könnte.

Eine Einzelaktion von Serra ist mal wieder ein Ausrufezeichen! Der Dortmunder will von links eigentlich quer auf Ochs spielen, doch der Hoffenheimer kam aus dem Abseits, sodass Serra aus 18 Metern selbst abzieht. Am kurzen Pfosten hat Meret jedoch die eindeutig besseren Karten und pflückt die Kugel aus der Luft.

In der Offensivabteilung hat die Streichbier-Mannschaft das Tempo etwas herausgenommen und lässt Italien ruhiger aufbauen. Dadurch wagen sich die Gäste öfter vor den Kasten von Dominik Reimann, ohne dabei eine nennenswerte Szene zu kreieren.

Die deutsche Auswahl fackelt nicht lange, überbrückt die Außen in hohem Tempo und sucht in der Zentrale den direkten Abschluss. Die Azurblauen haben bisher kein Mittel gefunden, um diese Aktionen zu verhindern.

Es geht Schlag auf Schlag! Janni-Luca Serra hat die dickste Möglichkeit der Begegnung auf dem Schädel. Einen hohen Diagonalball von Max Besuschkow bekommt der Stürmer des BVB am Elfmeterpunkt punktgenau auf den Kopf serviert und drückt ihn auf den italienischen Kasten. Alex Meret kommt aber immer besser in die Partie, wuchtet seinen Körper hoch und rettet seiner Mannschaft die Null.

Das war schön gespielt! Max Besuschkow rutscht mit auf und nimmt eine hohe Hereingabe aus der Zentrale aus der Drehung heraus an. Zwar stand er dabei im Abseits, aber der Spielzug war klasse.

Italiens Keeper Alex Meret startet mit Anlaufschwierigkeiten in die Partie. Einen Rückpass versemmelte der 19-Jährige Keeper von Udinese Calcio vollkommen und auch bei Deutschlands erster Ecke springt der Torhüter der Azurblauen am Ball vorbei. Deutschland schafft es in den ersten zehn Minuten, Italien vom eigenen Tor fern zu halten und selbst Druck aufzubauen.

Erster Abschluss für die deutsche Auswahl! Nach einem kurz ausgeführten Einwurf verlängert Janni-Luca Serra die Kugel per Kopf an die Strafraumkante, wo Benjamin Henrichs volles Risiko geht und die Kugel volley deutlich am Tor vorbeijagt. Dennoch mutige Aktion des Leverkuseners!

Die DFB-Auswahl legt los wie die Feuerwehr und will Italien gar nicht erst ins Spiel kommen lassen. Vor so einer Kulisse wirken jedoch beide Mannschaften etwas nervös, sodass Zuspiele noch nicht richtig getimt.

Deutschland und Italien nehmen den Staffelstab aus Frankreich an und eröffnen die nächste Europameisterschaft: Die U19-EM läuft!

55.000 Zuschauer legen eine Wahnsinns-Choreografie an den Start und lassen die Arena unter dem Motto "Aufgehende Sterne" erleuchten. Beim Einlaufen blicken die Spieler gebannt auf die Bühnen - eine solche Kulisse sind die wenigsten von ihnen gewohnt. Es erklingen nun die Nationalhymnen, ehe die Seitenwahl und der Anstoß bevorstehen. Wir wünschen viel Spaß!

Die Eröffnungsfeier ist in vollem Gange: Mit Tanzeinlagen und dem Ausrollen der Fahnen aller teilnehmenden Länder werden die Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena noch zusätzlich eingeheizt. In knapp 10 Minuten rollt dann auch die Kugel!

Am vergangenen Dienstag hatte Streichsbier das endgültige Aufgebot bekannt gegeben. Zu den bekanntesten Akteuren des 18er-Kaders zählen Mittelfeldspieler Benjamin Heinrichs von Bayer 04 Leverkusen und Philipp Ochs aus Hoffenheim. Beide sammelten bereits Bundesliga-Erfahrung und starten heute von Beginn an. Sandhausens Benedikt Gimber führt die deutsche Auswahl als Kapitän aufs Feld.

Wohl auch deshalb gibt sich Nationalcoach Guido Streichsbier optimistisch: "Wir haben eine technisch starke Mannschaft. Wir wollen viel Ballbesitz haben", stellt er die Marschroute für das Duell vor. Gegen die defensivstarken Südeuropäer will der Fußballlehrer unbedingt siegen. "Ich bin sicher, dass wir gewinnen. Es wird eine harte Geschichte, aber ich bin sicher, dass mein Team als Sieger vom Platz geht", sagte der 46-Jährige selbstbewusst.

Bis dahin wird es ein langer Weg für die Nachwuchskicker von Guido Streichsbier. Erste Hürde ist das Eröffnungsspiel, bei dem die Prominenz direkt riesig ist: Die deutsche Nationalmannschaft trifft im Klassiker des Fußballs auf Italien. Während der Gastgeber automatisch qualifiziert war, durchliefen die Italiener das zweistufige Qualifikationssystem und meisterten ihre Aufgaben mit Bravur. Als Gruppensieger der Gruppe 2 in der Eliterunde sicherte sich die Squadra azzurra schließlich das Ticket nach Deutschland.

Deutschland kommt aus dem EM-Fieber nicht heraus. Während die Spieler der A-Mannschaft nach der Halbfinal-Niederlage gegen den seit gestern feststehenden Vize-Europameister Frankreich ihren Urlaub genießen, startet bereits der nächste Wettbewerb: Die U19-Mannschaft des Deutschen Fußballbundes schickt sich an, die Leistung der Löw-Truppe noch zu toppen und sich auf heimischem Geläuf den Europameister-Titel von Spanien zurückzuholen.