Uroš Matić könnte am Sonntagabend in Belgrad sein Teamdebüt für Serbien gegen Wales feiern. "Er ist in den letzten ein, zwei Jahren sehr gereift", sagt sein großer Bruder Nemanja.

Nachdem Österreich in Dublin schon am späten Nachmittag (ab 18:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) um die letzte WM-Chance gekämpft hat, tut Wales das in Belgrad ab 20:45 Uhr. Joe Allen und Co. müssen sich im Marakana beiden Matić-Brüdern stellen: Nemanja und dem ehemaligen Sturm-Schlüsselspieler Uroš!

Nemanja Matić von Chelsea mit seinen 28 Jahren gehört seit 2012 zu den Stammkräften im serbischen Nationalteam. Uroš lief mit seinen 27 Jahren schon für diverse Nachwuchs-Nationalteams von Serbien auf, wollte bis vor kurzem aber für Mazedonien spielen. Hintergrund: Der Großvater müttlericherseits stammt aus Volkovija, einem Bergdorf im heutigen Mazedonien. Dass es sportlich einacher ist, in die Auswahl des Tabellen-Vorletzten der Gruppe G zu kommen, liegt auf der Hand.

Doch mit dem Durchbruch von Uroš beim FC København erfolgte ein Sinneswandel. Der "kleine Matić" - der im Winter um kolportierte drei Millionen Euro Ablöse aus Graz nach Kopenhagen gewechselt war - avancierte beim frisch gebackenen Meister nicht nur zum Stammspieler, sondern zum viel umjubelten Taktgeber im Mittelfeld und hat sein internationales Standing dadurch natürlich enorm verbessert.

Zuletzt war Uroš schon auf Abruf bereit und diesmal kam der Anruf von Teamchef Slavoljub Muslin, nachdem festgestanden war, dass Ljubomir Fejsa von Benfica verletztungsbedingt ausfällt.

"Große Ehre - Integration sehr einfach"

"Es ist eine große Ehre für mich", freut sich Uroš über die Einberufung, "die Integration war sehr einfach, denn die meisten hier kenn ich ja schon länger. Dass mein Bruder dabei ist, ist natürlich auch hilfreich."

Auf die Frage nach einem Vergleich antwortete bei der Pressekonferenz des serbischen Fußballverbandes nur Nemanja: "Uroš ist Profi durch und durch und immer zu hundert Prozent auf den Fußball konzentriert. Er ist in den letzten ein, zwei Jahren sehr gereift und trifft jetzt am Feld die richtigen Entscheidungen." Er habe von den serbischen Teamkollegen auch schon bestätigt bekommen, "dass unser Spielstil sehr ähnlich ist."

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Thomas Schöpf