Die schwedische Fernsehjournalisten Hanna Marklund sieht sich in ihrer Heimat ähnlicher, vielfach unsachlicher bis beleidigender Kritik ausgesetzt wie ihre "ZDF"-Kollegin Claudia Neumann.

Zuschauer überschütten die frühere Fußball-Nationalspielerin (118 Länderspiele) in den sozialen Netzwerken mit beißendem Spott bis hin zu Hass. Marklund kommentiert für den Sender "TV4" als erste Frau im schwedischen Fernsehen WM-Spiele der Männer.

Wie Neumann erfährt sie aber auch prominente Unterstützung. "Es gibt Männer da draußen, die trinken acht Bier und dann übergeben sie sich über ihr. Die Leute sind so verdammt nutzlos", sagte ihr prominenter TV-Kollege Fredrik Wikingsson. Die schwedische Nationalspielerin Kosovare Asllani twitterte: "Hanna Marklund ist fantastisch als TV-Kommentatorin. Sieben Meisterschaften, EM, WM, Olympia, drei Medaillen! Worüber beklagst du dich?"

Die Fans an den Bildschirmen stören sich bei Marklund nicht nur daran, dass sie eine Frau ist. Auch der nordschwedische Dialekt der 40-Jährigen, die 2003 Vize-Weltmeisterin wurde, stößt auf Ablehnung.

Anders als für Marklund ist die Situation für Neumann nicht neu. Auch bei der EM 2016 hatte sich die Journalistin gegen mitunter beleidigende Kritik erwehren müssen. Neumann begegnet dem Spott unaufgeregt. Das "ZDF" verteidigt sie sachlich, aber vehement, mitunter auch mit Humor.