11.10.2021 15:48 Uhr

Ivanauskas mit Litauen auf "Schadensbegrenzung" aus

Valdas Ivanauskas (Archivbild von 2016)
Valdas Ivanauskas (Archivbild von 2016)

Die WM-Qualifikations-Partie Litauen gegen Schweiz holt am Dienstagabend vermutlich wenige Österreicher vor die TV-Geräte. Und dennoch hat beim Baltikumstaat mittlerweile ein auch hierzulande bekannter Name auf der Trainerbank Platz genommen. Der frühere Austria-Wien- und Austria-Salzburg-Stürmer Valdas Ivanauskas soll sein Heimatland vor allzu grausamen Blamagen bewahren. Eine Herkulesaufgabe, meint er selbst.

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In der Not erinnerten sie sich in Litauen an den größten Namen ihrer Geschichte. Nach sechs Niederlagen in Folge wurde Teamchef Valdas Urbonas im Sommer entlassen und durch Ivanauskas ersetzt. Dieser hat in den Neunzigerjahren nicht nur in Österreich in Summe 35 Tore erzielt, sondern war zwischen seinen Wien- und Salzburg-Engagements etwa auch beim Hamburger SV ein populärer Mann. Und bekam nach Kurzzeit-Engagements in Aserbaidschan, Georgien und Russland nun erstmals seit über zehn Jahren wieder einen Job als Trainer in seiner Heimat.

Sein Start im September ging daneben. Der mittlerweile 55-Jährige erkrankte an Covid-19 und musste sich die Spiele gegen Nordirland, Bulgarien und Italien zuhause im TV anschauen. Was er sah, erschreckte ihn. Sein Team verlor drei Mal und kassierte zehn Gegentore. "Der Zustand der Nationalmannschaft ist katastrophal. Es fehlt die sportliche Qualität. Wir sind derzeit nicht konkurrenzfähig. Es geht um Schadensbegrenzung", sagte er danach.

Doch als Ivanauskas am letzten Samstag erstmals auf der Bank des Tabellenletzten saß, gelang Litauen eine Überraschung. Nach neun Niederlagen am Stück wurde Bulgarien auf dem heimischen Kunstrasen dank zwei späten Toren von Spielmacher Fiodor Černych 3:1 geschlagen. Černych ist derzeit der beste und erfahrenste Spieler Litauens, er ist bei Jagiellonia Białystok in Polen engagiert. Dank ihm liegt das Team plötzlich nur noch zwei Punkte hinter dem von Nordirland gehaltenen Platz drei.

Nun also gegen die Eidgenossen - ein gestandenes Team, das bei der EM den Weltmeister Frankreich eliminierte. Viel mehr braucht es nicht, um die Ausgangslage zu illustrieren. Vielleicht eines noch: Der frühere Stürmer Ivanauskas wird tunlichst danach trachten, hinten dicht zu machen. Denn die Schweiz ist auf einen möglichst hohen Sieg aus, um ihre Position im Fernduell mit Italien um Platz eins zu verbessern.

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apa

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