24.03.2024 08:15 Uhr

ÖFB-Spieler sehen "Luft nach oben"

Auswärtssieg gegen einen EM-Starter, vierter Erfolg in Serie ohne Gegentor und zum Drüberstreuen ein "Weltrekord-Tor": Österreichs Teamspieler hatten nach dem 2:0 am Samstag im Test in Bratislava gegen die Slowakei allen Grund zur Freude, dennoch waren auch mahnende Töne zu hören. Vor allem in der ersten Hälfte sei die Leistung nicht optimal gewesen, lautete der allgemeine Tenor. "Wir nehmen den Sieg gerne mit, aber es gibt Luft nach oben", sagte Marcel Sabitzer.

In der ersten Hälfte habe man trotz des Blitz-Treffers von Christoph Baumgartner "zu unsauber und zu unkontrolliert" gespielt, bemängelte der Dortmund-Profi. "Die zweite Hälfte war dann besser." Insgesamt dürfe man den Auftritt nicht zu kritisch sehen. "Die Slowaken sind nicht irgendwer. Sie haben sich souverän für die EM qualifiziert." Das zweite ÖFB-Tor leitete Sabitzer mit einem Wechselpass ein, Romano Schmid und Andreas Weimann vollendeten schließlich einen Treffer der Extraklasse. "Das 2:0 war nahe an der Perfektion", urteile Sabitzer.

Der Deutschland-Legionär agierte in Abwesenheit der verletzten David Alaba und Marko Arnautovic als Kapitän. "Das ist ein schöner Nebeneffekt, doch ich versuche, immer das Gleiche zu machen - der Mannschaft zu helfen, vorneweg zu gehen und Mentalität zu zeigen." Daher nimmt es der 30-jährige Steirer auch gerne in Kauf, im Nationalteam nicht im Zentrum, sondern am linken Flügel eingesetzt zu werden. "Das ist sicher nicht meine Paradeposition, aber ich nehme das an und stelle mich in den Dienst der Mannschaft", betonte Sabitzer.

Baumgartner schloss sich der Analyse seines Teamkollegen an. "In der ersten Hälfte waren wir im Pressing nicht giftig genug und haben zu viele Fehler im Ballbesitz gemacht, aber wir haben 2:0 gewonnen, das ist das Allerwichtigste. Der Sieg war für die Euphorie und Stimmung sehr wichtig, ein gelungener Abend."

Baumgartner vergibt Großchance

Für Baumgartner hätte der Abend noch schöner sein können, wäre seine Großchance in der zweiten Hälfte im Netz gelandet. "Den nicht zu machen, war schwieriger, als ihn zu machen. Da muss ich mich bei allen entschuldigen", erklärte der 24-Jährige.

Der Leipzig-Profi hielt einen negativen Effekt seines Treffers in der siebenten Sekunde für nicht ausgeschlossen. "Oft ist es so, dass man gefühlt einen Gang zurückschaltet, wenn man ein Tor schießt, wobei ich nicht das Gefühl hatte, dass wir nicht voll am Gas waren." Auf jeden Fall zeige das Ergebnis einen gewissen Reifeprozess der ÖFB-Auswahl. "Früher wäre so ein Spiel vielleicht unentschieden ausgegangen, von daher haben wir schon Schritte nach vorne gemacht", meinte Baumgartner.

Der Niederösterreicher blickte bereits erwartungsfroh auf das nächste Länderspiel am Dienstag in Wien gegen die Türkei. "Das ist eine sehr gute Mannschaft, gespickt mit absoluten Topspielern, teilweise Weltklassespielern. Da heißt es, am Punkt da zu sein und den Schwung im Hinblick auf die EURO mitzunehmen." Angesichts der zahlreichen türkischen Fans, die im Happel-Stadion dabei sein werden, könnte die Partie "ein bisschen EM-Flair" haben, vermutete Baumgartner. "Zwei Fan-Lager gegeneinander, geile Atmosphäre."

Gegen die Türken wird wohl wieder Alexander Schlager im Tor stehen. Der Salzburg-Schlussmann gilt als ÖFB-Einsergoalie, auch wenn der in Bratislava eingesetzte Patrick Pentz einen fehlerlosen Auftritt ablieferte. Der Ex-Austrianer ist seit Monaten bei Bröndby gesetzt und fühlt sich blendend in Schuss. Auf eine Kampfansage an Schlager verzichtete er trotzdem. "Alex macht es überragend, deswegen bin ich zu 100 Prozent da, um ihn zu supporten, damit wir als Team funktionieren. Mir ist es besonders wichtig, dass ich auf den EURO-Zug aufspringe", stellte Pentz klar.

apa

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