Champions League 2009/2010 » Gruppe C » Liveticker: FC Zürich - AC Milan 1:1

Fazit:
Schmeichelhafter Punkt für die Truppe aus Mailand, denn die Gastgeber brannten hier in den ersten 70 Minuten ein Feuerwerk ab das seinesgleichen suchte, hatten aber das Pech dass dabei nur ein Tor heraussprang. Milans Ausgleich erfolgte durch einen berechtigten Elfmeter. Für Zürich ist es ein Achtungserfolg - Man verabschiedet sich hocherhobenen Hauptes aus der Königsklasse und mit dem Bewusstsein in 2 Spielen 4 Punkte gegen den großen AC Mailand geholt zu haben.

Hier geht nichts mehr: Milan spielt den Ball hintenrum, sitzt die Nachspielzeit aus.

Die letzte Minute ist angebrochen und nach wie vor hat das Spiel hier keinen Sieger. Drei Minuten gibts obendrauf, vielleicht nimmt hier ja doch ein Team die Punkte mit.

Und wieder einmal zieht Ronaldinho gegen Koch den Kürzeren....

Und da ist Inzaghi das erste Mal am Ball, im Strafraum nach einem schlechten Rückpass von Aegerter lässt sich der Italiener fallen, doch stand im Abseits. Eine Diskussion ob Foul oder nicht erübrigt sich so.

Das ist das typische Spiel italienischer Mannschaften: Die Gegner spielen 60,70 Minuten aggressiv und dominant und den Tifosi reichen 20 Minuten in denen sie die Erschöpfung des Gegners ausnutzen. So siehts auch heute aus: Milan wirkt jetzt dem zweiten Tor näher als Zürich.

Gelbe Karte für Ignazio Abate (AC Milan)
Der Abwehrspieler holt nach eigenem Ballverlust den durchstartenden Gajic von den Beinen und sieht berechtigt Gelb.

Haarscharf segelt eine Ronaldinho-Flanke parallel zur Torlinie, doch kein Bein gelangt dazwischen.

Jetzt kann Milan mehr Druck aufbauen um auf Sieg zu spielen. Obwohl das momentan gar nicht nötig wäre, denn Real führt 2:1 gegen Marseille.

Oh was ist das hier bitter: Zürich war das klar überlegene Team, konnte aber den zweiten Treffer nicht erzielen und jetzt spielt man auch noch 25 Minuten in Unterzahl.

Rote Karte für Alain Rochat (FC Zürich)
Nach Notbremse an Boriello.

Guter Seitenwechsel von Rochat der Djuric findet. Doch dessen Schussversuch aus 30 Metern geht weit übers Tor.

Fahrlässiger Ballverlust des frustrierten Seedorf. Einen eigentlich sicheren Ball schnippt er in die Füße von Djuric - ohne Gegenwehr, ohne Not. Bezeichnend für das Mailänder Spiel am heutigen Abend.

Klasse Doppelpass von Djuric und Alphonse die Pato und Abate an der Außenlinie schwindlig spielen. Rochat verwertet den anschließenden Einwurf mit einem Gewaltschuss...Drüber.

Riesenchance zum Ausgleich. Ronaldinho kommt im Sechzehner nach Pass von Seedorf zum Abschluss - Leonie lässt abprallen, doch Boriellos Fallrückzieher landet über dem Tor.

Ronaldinhos Eckball kann Leonie nicht festhalten. Glück für Zürich dass Ambrosini mit der Schulter (!) den Ball übers Tor befördert.

Weiter gehts in Hälfte 2. 45 Minuten bleiben den personell unveränderten Tifosi um hier das Ergebnis zu egalisieren.

Halbzeitfazit:
Verkehrte Welt im Letzigrund: Das Heimteam aus Zürich spielt den Favoriten aus Mailand an die Wand, lässt ihm überhaupt kein Platz zu kombinieren. Die alten Herren sehen aber auch nicht so aus als würden sie ernsthaft was entgegensetzen wollen. Erschreckend schwach und planlos was Leonardos Spieler hier präsentieren. Das muss sich schleunigst ändern, will man nicht mit Schimpf und Schande als Tabellendritter die Gruppenphase beenden.

Gajic tunnelt Antonini und dringt in den Strafraum ein, doch da ist er zu eigensinnig und will selbst schießen. Ein Pass in den Rücken der Abwehr wäre aber erfolgsversprechender gewesen, dort warteten nämlich Alphonse und Nikci.

Milan hat sich anscheinend sogar in der Abwehr aufgegeben. Statisch wie Eisblöcke stehen Nesta und Co auf ihrer Position und lassen die Schweizer in Überzahl an ihnen vorbeidribbeln. aus kürzester Distanz vergeben jedoch Alphonse und Okonkwo.

Pirlo, der Regisseur, zirkelt einen Freistoß aus gut und gerne 35 Metern knapp über den Querbalken.

Antonini holt eine Ecker heraus. Wieder scheitert er an Phillippe Koch. Klasse Spiel vom jungen Außenverteidiger. Der Standard wird geklärt und schon läuft der Konter der Schweizer...

Tja, das hätte sich der AC Milan auch anders vorgestellt. So leicht spielt man das hier in Zürich nicht runter. Bei gegenwärtigem Stand wäre man nämlich ausgeschieden, da muss jetzt bedeutend mehr kommen.

Gajic zieht aus der zweiten Reihe ab, der Ball setzt kurz vor Dida auf. Doch kein Problem für den Keeper.

Unglaublich was Alphonse hier für Dinger vergibt! Der Stürmer läuft nach Klassepass von Gajic zentral allein auf Dida zu. Doch anstatt den Keeper auszugucken oder vorbeizugehen schießt er mit Vollspann drauf, trifft den regennassen Ball jedoch nicht richtig und versenkt das Spielgerät in den Zürcher Abendhimmel.

Man mag das Ganze ja als Igel-Taktik von Trainerfuchs Leonardo bezeichnen, aber zynische Stimmen mögen heute auch behaupten, dass die mangeldnde Spielgeschwindigkeit auch mit dem hohen Alter der gesamten Milan-Truppe zusammenhängt...

Klasse Aktion von Okonkwo, der einen Außenristpass über 50 Meter in den Lauf von Alphonse spielt. Doch der Stürmer ist da auf der linken Seite allein auf weiter Flur und hat keine Chance zum Abschluss zu kommen gegen die Mailänder Defensive.

Wieder Eckball für Zürich, langer Flachpass an die Strafraumkante von Tihinen, der Torschütze aus San Siro, wartet, doch diesmal kommt er nicht zum Schuss. Seedorf hintert ihn effektiv.

Milan macht den Eindruck eines lauernden Tigers, zieht sich oft sehr sehr weit zurück, überlässt den Schweizern das Feld, nur um dann bei den gelegentlichen Abspielfehlern zuzustoßen und seine Beute zu reißen. Höchste Vorsicht vor dem Angriffspotenzial der Mailänder ist geboten!

Erste Ecke des Spiels für Zürich - Dida klärt zur eigentlich zweiten Ecke. Zuvor aber ein Pfiff: Dida soll da von Nicki angegangen sein. Naja?

Milan nimmt jetzt so langsam das Heft in die Hand und rochiert gefällig durchs Mittelfeld; Doch auch die Defensive des Schweizer Meisters kann sich bisher sehen lassen.

Mutig dieser junge Nicki, der den Altstar Nesta auf rechts stark in die Bredouille bringt und den Ball abzunehmen versucht. Doch die eingesetzten Mittel sind ein wenig zu hart: Der Schiedsrichter pfeift Foul.

Guter Spielzug der Gastgeber. Okonkwo treibt den Ball durchs Mittelfeld, legt auf Links ab, wo Rochat auf Alphonse ablegt. Doch die Angst vor dem großem Gegner lähmt anscheinende den Stürmer und so vertändelt er den Ball.

Schwere Aufgabe für den jungen Philippe Koch am heutigen Abend: Er muss oder darf - wie man will - sich um den ehemaligen Weltfußballer Ronaldinho kümmern.

Gleich gehts los im Letzigrund, die 22 Protagonisten betreten unter ohrenbetäubendem Lärm die Arena. Ca. 24 500 Fans wollen ihr Heimteam siegen sehen. Trotz starkem Regen wird das hier ein Super-Spiel werden, da leg ich mich fest. Milan braucht die Punkte um auf Nummer sicher zu gehen, Zürich will sich würdig aus der Königsklasse verabschieden.

Beide Trainer schicken ihre Teams mit einem 4-3-3 auf den Platz, aber man muss kein Hellseher sein um zu erraten, dass Mailands Coach Leonardo das Ganze sicherlich als defensivere Variante in typisch italienischer Manier verstehen wird, nah am Catenaccio.

Aufstellungstechnisch gibts nicht wirklich Überraschendes: Nach der Sperre von Gianluca Zambrotta und der Verletzung von Massimo Oddo debürtiert das Mailänder-Eigengewächs Antonini auf Links-Außen.

Das Unparteiischengespann kommt heute aus Portugal und umfasst den Referee Pedro Proenca und seine beiden Assistenten an der Linie, Tiago Trigo und Jose Ramalho.