Europa League 2013/2014 » Viertelfinale » Liveticker: FC Porto - Sevilla FC 1:0

Fazit
Mit einem 1:0 verschafft sich der FC Porto eine passable Ausgangsposition für das Rückspiel des Europa-League-Viertelfinales. Dabei hätte der Sieg für die Hausherren auch durchaus höher ausfallen können, schließlich hatten die Drachen nicht nur mehr Ballbesitz, sondern auch klarere Torchancen inkl. zweier Pfostentreffer. Die Blau-Weißen müssen sich lediglich mangelnde Effizienz vor dem Tor vorwerfen lassen, während Sevilla von Anfang an zu passiv agierte und kaum eigene Spielzüge entwickelte - die Kreativabteilung mitsamt Marko Marin hing über die gesamte Spielzeit in der Luft. So muss ohne Auswärtstor ein Zwei-Tore-Sieg vor heimischer Kulisse erarbeitet werden; keine leichte, aber machbare Aufgabe gegen den in dieser Saison wenig gefestigten portugiesischen Meister.

... der Routinier schickt seinen ersten Ball mit Gefühl in die Mauer, probiert es dann aber nochmal mit einem Pfund! Abgefälscht hämmert die Kugel an den Außenpfosten, erneut Aluminiumglück für die Gäste!

Den Freistoß schickt Rakitic in die Wolken, da wäre weitaus mehr drin gewesen! Aber nun herrscht zumindest nochmal Aufruhr im beinahe eingeschlafenen Rund.

Quaresma nimmt über rechts Danilo mit und schafft somit Lücken in der Sevilla-Hintermannschaft, doch die Hereingabe des Rechtsverteidigers wird von der Verteidigung abgefangen.

Den hätte Sevilla machen müssen! Nach einem Schuss von Bacca von der Strafraumgrenze hat Fabiano Probleme und lässt die Kugel nach vorne abklatschen, wo Gameiro aufgepasst hat und eigentlich nur noch einschieben muss, doch der Franzose schiebt die Kugel tatsächlich an Torhüter und rechten Pfosten vorbei!

Gelbe Karte für Reyes (Sevilla FC)

Der unauffällige Marin verlässt den Platz für den Franzosen mit portugiesischen Wurzeln, Kevin Gameiro. Der soll nun für Entlastung bei Carlos Bacca sorgen, der im Sturmzentrum derzeit auf verlorenem Posten ist.

Mit dem kolumbianischen Spielmacher Quintero kommt ein Mann für neue offensive Impulse, die Porto derzeit im zweiten Durchgang vollkommen fehlen.

Das Tempo ist nun raus, weil beide Mannschaften wohl nicht ins offene Messer laufen wollen und mit dem Ergebnis leben könnten.

Wolfgang Stark pfeift zum Wiederanpfiff, beide Teams sind unverändert wieder zurück auf dem grünen Grund.

Halbzeitfazit
Der FC Porto geht nach einer sehr starken ersten Hälfte mit einem 1:0 gegen den FC Sevilla in die Kabine. Die Führung ist mehr als verdient, denn die Gastgeber scheinen den Spaß am Fußball wiedergefunden zu haben und begeisternd nach vorne zu spielen. Mit Ausnahme eines kleinen Hängers in der Mitte des Durchgangs erspielten sich die Hausherren ein klares Chancenübergewicht. Insbesondere nach dem Tor platzte der Knoten - Sevilla konnte nur mit Mühe Schlimmeres noch vor dem Pausenpfiff verhindern. Die Andalusier brauchen ein Auswärtstor und werden im zweiten Abschnitt höher stehen müssen, was den flinken Gastgebern nicht ungelegen kommen wird.

Welch ein Pfund! Steven Defour fasst sich ein Herz und schießt mit allem was er hat aus gut 20 Metern von rechts auf den Kasten. Der Ex-Porto-Akteur Beto kommt noch mit den Fingerspitzen an den Ball und lenkt ihn so gerade noch an den Pfosten. Der hätte genau gepasst!

Porto ist am Drücker und hat die kurze geordnete Phase der Andalusier ratzfatz wieder zunichte gemacht. Aktuell können die Gäste mit dem 0:1 noch gut leben.

Und wieder war es Mangala, der schon Eintracht Frankfurt mit seinem Tor herauskegelte. Das von Manchester City umworbene Kraftpaket ist auch in der Offensive Gold wert für den portugiesischen Meister.

Nun auch die erste Chance für Sevilla! Rakitic schlägt einen Freistoß von links an den Fünfmeterraum, wo Fabiano Probleme hat und den Ball nur nach vorne abklatschen kann und damit seinen Mitspieler Mangala trifft, doch vom Kapitän der Portugiesen springt das Leder ins Toraus, fast ein Pingpongeigentor des Hausherren!

... doch nein, Quaresmas Flanke bleibt bereits an der Strafraumgrenze an einem Sevilla-Verteidiger hängen.

Rakitic ist überall und bietet sich in allen Bereichen des Platzes immer wieder als Anspielstation an. Man sieht sofort, weshalb der Kroate so unheimlich wichtig für das Spiel des zweimaligen EL-Siegers ist.

Gelbe Karte für Alberto Moreno (Sevilla FC)
Der heiß umworbene Linksverteidiger ist damit im Rückspiel gesperrt. Herber Verlust für die Andalusier.

Anders der rappelvolle Sevilla-Block, der hier auch kräftig anheizt und für Atmosphäre im weiten Rund sorgt.

Die Hausherren übernehmen in den ersten Minuten klar die Kontrolle der Partie und wollen hier und heute keine Zweifel aufkommen lassen. Logisch, denn nur ein Sieg wäre eine gute Ausgangsposition fürs Rückspiel in Andalusien.

Der Ball rollt! Porto in seinen Heimtrikots, während Sevilla sich heute ganz in Rot präsentiert.

Schiedsrichter Wolfgang Stark begleitet die Teams zur Europa-League-Hymne, gleich wird angepfiffen in Europas äußerstem Westen.

Auch bei Porto gibt es keine Überraschungen in der Startaufstellung. Lediglich Torhüter und Kapitän Helton muss nach seiner schweren Verletzung aus der Partie bei Sporting nach wie vor durch Erstazmann Fabiano vertreten werden. In der Sturmspitze kommt es heute zum direkten Duell der beiden Kolumbianer Jackson Martínez und Carlos Bacca, die sich beide berechtigte Hoffnungen machen, als Ersatz von Superstar Radamel Falcao die Nummer Eins im kolumbianischen Sturm bei der WM in Brasilien zu sein. Während Martínez in dieser Spielzeit ein wenig durchhängt, befindet sich Bacca aufseiten Sevillas in der Form seines Lebens und schoss kürzlich Real Madrid im Alleingang mit einen Doppelpack ab.

Beim FC Sevilla hingegen sieht die Welt freundlicher aus. Zwar verlor man wie auch Porto am Samstag, und zwar mit 0:1 bei Celta Vigo, hatte aber zuvor sechs Ligasiege in Folge einfahren können. Glanzstück war allen voran das 2:1 gegen Rekordmeister Real Madrid, das in Sevilla eine Euphoriewelle losgetreten hatte. Nach schwachem Saisonstart ist man inzwischen klar auf Europa-League-Kurs – mit nur sechs Punkten Rückstand scheint sogar die Teilnahme an der Champions-League-Quali in greifbarer Nähe zu sein. Gerüchten, wonach die Liga vorgehe und die EL nur als Nebenschauplatz gelte, schiebt Erfolgscoach Uni Emery einen Riegel vor: „Porto ist eine sehr starke Mannschaft. Deshalb ist es eine einmalige Gelegenheit, wir haben eine große Chance uns selbst zu übertreffen. Die wollen wir nutzen“, so der Baske.

Die Europa-League ist ein Wettbewerb, der bei einem Verein wie Porto oft nur belächelt wird. In diesem Jahr jedoch stellt just dieser ‚kleine Europapokal‘ die letzte Titelchance dar für den so titelverwöhnten portugiesischen Serienmeister. Nach der 0:1-Niederlage bei Sporting vor knapp zwei Wochen musste man alle Restchancen auf eine erfolgreiche Meistertitelverteidigung begraben und den beiden Erzrivalen aus Lissabon den Vortritt lassen. Das 1:2 am vergangenen Wochenende bei National de Madeira setzte der verkorksten Liga-Saison noch einen drauf, sodass die Drachen nun just in der Euro League auf Wiedergutmachungskurs sein werden.