16.07.2014 10:05 Uhr

SKN sieht Aufstiegschance gegen Plovdiv

Die im ÖFB-Cup so erfolgreichen St. Pöltner wollen auch im Europacup für Furore sorgen
Die im ÖFB-Cup so erfolgreichen St. Pöltner wollen auch im Europacup für Furore sorgen

Die Premiere auf europäischer Vereinsebene führt den SKN St. Pölten ans Schwarze Meer. In der zweiten Qualifikationsrunde der Europa League treffen die zum ersten Mal im Europacup spielenden Niederösterreicher auf Botev Plovdiv. Das Hinspiel gegen die finanziell schwer gebeutelten Bulgaren steigt am Donnerstag (ab 18:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) in der Küstenstadt Burgas. Das Rückspiel erfolgt am 24. Juli in der NV Arena.

St. Pölten rechnet sich durchaus Chancen auf eine Überraschung aus. Botev, 1912 gegründet und damit der älteste Verein Bulgariens, musste in den vergangenen Wochen einen Aderlass hinnehmen. Nachdem der Hauptsponsor, die Corporate Commercial Bank, von der Nationalbank in die Pleite geschickt wurde, befindet sich der zweifache Landesmeister in monetären Nöten.

Die besten Akteure wie Bulgariens Teamverteidiger Veselin Minev oder der tunesische Stürmer Hamza Younès wurden verkauft. Auch Luboslav Penev, der das Traineramt parallel zu seinem Posten als bulgarischer Teamchef übernommen hatte, erklärte nach nur einem Monat seinen Rücktritt. Erst am Montag präsentierte Botev mit Velislav Vutsov den Nachfolger. Der bald 47-Jährige spielte als Aktiver 1995/96 sogar ein halbes Jahr für den damaligen VSE St. Pölten. Manager Ivan Yotkov - der mit St. Pöltens Noch-Marketingmanager Michi Hatz (sein Vertrag wurde gekündigt) und Sportmanager Christoph Brunnauer im Vorfeld der Partie administrative Dinge klärte - ist den Bulgaren ebenso abhanden gekommen.

Gager freut sich über seine motivierten Spieler

Für St. Pölten ergibt sich ein gewisses Rätselraten. Auf die Bulgaren traf der Vertreter aus der Ersten Liga zwar in der Sommervorbereitung, bei der 2:4-Niederlage Mitte Juni spielte Botev aber noch in Bestbesetzung. SKN-Trainer Herbert Gager wollte sich mit den aktuellen Problemen des Gegners aber trotzdem nicht groß beschäftigen. "Wir können nur auf uns schauen. Chancenlos sind wir sicher nicht", betonte der seit Sommer in St. Pölten arbeitende Ex-Austria-Coach.

Gager ließ Botev zuletzt in den Erstrundenduellen der Qualifikation gegen AC Libertas aus San Marino (4:0/h, 2:0/a) beobachten. Zumindest das Rückspiel in der vergangenen Woche sollte Aufschlüsse ergeben haben. SKN-Scout Ernst Scherr sah eine schwere, aber machbare Aufgabe. "Wir wollen bestehen und weiterkommen, die Spieler sind hoch motiviert", versprühte Gager vor dem Abflug Richtung Osten Mittwochvormittag Optimismus.

Cup, Europacup und Meisterschaft binnen acht Tagen

Sein Team schoss sich zuletzt in der ersten Runde des ÖFB-Cups mit einem 8:0 gegen den Wiener Stadtligisten Admira Landhaus warm. Der Ausflug nach Burgas - das Stadion in Plovdiv wird derzeit renoviert - erfolgt nun vor dem Start in die neue Saison der Ersten Liga. Am Montag trifft St. Pölten zu Hause auf den SV Horn. Die "Wölfe" wollen in allen Bewerben mit gleichem Elan zu Werke gehen.

"Für uns ist der Europacup genauso wichtig wie der Cup oder die Meisterschaft", hielt Gager mit Nachdruck fest. Von Doppelbelastung könne jedenfalls keine Rede sein. "Es wäre auch ein wenig lächerlich, das zu behaupten." Verzichten muss Gager vorerst auf die Mittelfeldspieler Peter Brandl (rekonvaleszent) und David Oberortner (Schambeinentzündung). Die Youngsters Michael Drga, Lukas Schwaiger und Christian Hayden haben die Niederösterreicher auch gleich daheim gelassen.

Beide Vereine schafften den Sprung in die Europa League mit dem Einzug ins nationale Cupfinale. St. Pölten unterlag im Endspiel RB Salzburg, Botev dem bulgarischen Champion PFC Ludogorets Razgrad.

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>>Plovdiv präsentiert Ex-St.Pöltener als Coach

apa/red

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