27.05.2018 16:16 Uhr

ÖFB-Legionär Bauer warnt vor Russland

Moritz Bauer war bei Rubin Kasan tätig
Moritz Bauer war bei Rubin Kasan tätig

ÖFB-Teamspieler Moritz Bauer hat vor dem Test gegen den WM-Gastgeber am Mittwoch (20.45 Uhr) in Innsbruck auf die Qualität der russischen Fußball-Liga hingewiesen. 25 von 28 aktuellen Kaderspielern Russlands verdienen ihr Geld in der Heimat. "Das ist ein sehr ausgeglichenes Team. Es wird nicht einfach, die zu knacken", meinte Bauer am Sonntag im ÖFB-Teamcamp in Schwaz.

Der gebürtige Schweizer war bis Winter eineinhalb Jahre bei Rubin Kasan tätig. Von dort aus gelang ihm ohne größere Anpassungsschwierigkeiten der Sprung nach England zu Stoke City. "Die russische Liga darf man nicht unterschätzen", sagte Bauer. Das gelte aber grundsätzlich für das Land. "Bei uns im Westen wird zum Teil ein bisschen ein falsches Bild vermittelt. Die Leute sind sehr gastfreundlich."

Bauer selbst hat immer noch viele Freunde in Russland, er denkt auch über eine Reise zur WM (14. Juni bis 15. Juli) nach. "Das ganze Land freut sich überragend", sagte der 26-Jährige über das Turnier. Schon für den Confederations Cup im Vorjahr war noch einmal kräftig investiert worden. Die Sorgen über Fan-Ausschreitungen halten sich in Grenzen - auch wenn russische Hooligans bei der EM 2016 in Marseille negativ aufgefallen waren. "Frankreich war natürlich schockierend", sagte Bauer. In der russischen Liga habe er von Gewalt im Stadion aber nie etwas mitbekommen.

Das Team des Gastgebers steht vor der heiklen Aufgabe, die Euphorie im eigenen Land anzuheizen. "Sie wissen aber auch, dass sie nicht zu den Topfavoriten zählen", schilderte Bauer die Erwartungshaltung. Die Mannschaft kenne sich aus der russischen Liga, ist gut eingespielt. Bauer hob den eingebürgerten Rechtsverteidiger Mario Fernandes, Mittelfeldmann Alan Dzagoev sowie die Zwillinge Alexei und Anton Miranchuk hervor - dazu den lange erkrankten Sturmtank Artem Dzyuba. "Gegen den war es auch immer ganz eklig zu spielen."

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Im offensiven Mittelfeld seien die Russen gut aufgestellt. "Mängel haben sie eher in der Defensive", meinte Bauer. Den früheren Tirol-Coach Stanislav Cherchesov bezeichnete er als "guten Teamchef". Sobald sich eine ÖFB-Aufstellung herauskristallisiert, will Bauer seinen Kollegen auch mit Tipps über ihre Gegenspieler zur Verfügung stehen. Am Sonntagvormittag zeigte Teamchef Franco Foda seinen Akteuren bereits Videosequenzen.

Auf Bauer selbst wartet nach den drei Tests gegen Russland, Deutschland und Brasilien ein "unruhiger Sommer". Sein Vertrag läuft zwar noch bis 2022, mit Stoke ist er aber in die zweite Liga abgestiegen. "Das war schon unglücklich und ärgert einen unfassbar", sagte der Rechtsverteidiger, der immer wieder auch auf anderen Positionen aushelfen musste.

Mit dem neuen Trainer Gary Rowett kommen neue Ideen, wie der Kader zusammengestellt werden soll. Wie sein ÖFB-Kollege Kevin Wimmer, der vor einem leihweisen Wechsel zum deutschen Bundesligisten Hannover 96 steht, könnte auch Bauer den Club verlassen. Aber auch ein Verbleib ist denkbar. "Die englische zweite Liga ist schon auch sehr anspruchsvoll." Und als klares Ziel sei der sofortige Wiederaufstieg ausgegeben worden.

Mit seiner Zukunft will sich Bauer allerdings erst nach dem laufenden Teamlehrgang beschäftigen. "Jetzt bin ich mit dem Kopf hier", betonte der fünffache Internationale. "Es warten drei Kracher." Vor Deutschland (2. Juni in Klagenfurt) und Brasilien (10. Juni in Wien) noch jener gegen Russland. "Auch das wird für uns eine interessante Aufgabe."

apa

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