17.11.2023 08:25 Uhr

Rangnick zieht positive EM-Quali-Bilanz

Rangnick freut sich über Sieg gegen Esten und auf Duell mit Deutschen
Rangnick freut sich über Sieg gegen Esten und auf Duell mit Deutschen

Österreichs Teamchef Ralf Rangnick hat nach dem 2:0 im letzten EM-Quali-Spiel gegen Estland eine positive Bilanz gezogen. Die ÖFB-Auswahl buchte das Ticket für die EURO 2024 bereits im Oktober, holte 19 von 24 möglichen Punkten, hat noch die Chance auf Gruppenplatz eins und EM-Lostopf zwei und nun am Dienstag im vollen Wiener Happel-Stadion den Prestige-Test gegen Deutschland vor der Brust - kein Wunder also, dass Rangnicks Laune derzeit nicht viel besser sein könnte.

Er sei nicht nur mit der Punkteausbeute zufrieden, sagte der Deutsche nach der Partie am Donnerstag in Tallinn. "Ich finde auch, dass sich die Mannschaft im Laufe der letzten Monate enorm entwickelt hat. Aber wir sind noch nicht am Limit, wo ich das Team sehe. Deshalb ist es wichtig, gegen Deutschland zu zeigen, was in der Mannschaft steckt."

Die Pflichtaufgabe gegen Estland erledigten David Alaba und Co. auf souveräne Art und Weise. "Ich hatte nie Zweifel, dass die Spieler eine gute Mentalität und hohe Professionalität haben. Trotzdem musst du so ein Spiel erst einmal spielen. Es ist nicht so, dass du gegen so einen Gegner im Vorbeigehen gewinnst", sagte Rangnick mit Hinweis auf die 0:3-Niederlage der Schweden am Donnerstag in Aserbaidschan trotz Überzahl.

Der Sieg in Tallinn wurde gegen äußerst defensiv eingestellte Esten auf einem arg ramponierten Rasen bei Minusgraden eingefahren. "Es war unter den äußeren Bedingungen - Platzverhältnisse, Wetter, Spielweise des Gegners - nicht davon auszugehen, dass es ein Fußballfest gibt. Insofern war ich froh, dass wir das 2:0 schon vor der Pause hatten", gestand Rangnick.

Rangnick: "Rechenspiele machen keinen Sinn"

Erleichtert war der 65-Jährige auch darüber, dass es auf dem holprigen und glitschigen Geläuf keine Blessuren gab. "So wie es aussieht, sind alle gesund geblieben." Ein kleiner Wermutstropfen blieb dennoch: Die Schotten erzielten in Georgien in der 93. Minute den Ausgleich zum 2:2 und könnten damit Österreich bei einem Sieg mit zwei Treffern Unterschied am Sonntag gegen Norwegen aus EM-Lostopf zwei verdrängen.

Ein höherer ÖFB-Sieg gegen die Esten hätte die Chancen, vor Schottland zu bleiben, deutlich verbessert. "Rechenspiele machen keinen Sinn", erklärte Rangnick in diesem Zusammenhang und meinte außerdem: "Wir hatten Gelegenheiten für weitere Tore, aber ich denke nicht, dass die Spieler den Ball absichtlich nicht ins Tor geschossen haben."

Viel lieber beschäftigt sich Rangnick mit dem anstehenden Match gegen Deutschland, das er als "wunderbaren Test" bezeichnete. "Jeder meiner Spieler freut sich darauf, genauso wie alle aus dem Trainerstab."

Für ihn selbst sei das Kräftemessen mit der Auswahl seines Heimatlandes keine außergewöhnliche Partie, beteuerte Rangnick. "Außer, dass es ein interessantes Spiel ist - im Vereins-Fußball würde man sagen, ein Derby - ist es ein ganz normales Testmatch, wo es einen Fingerzeig gibt, wie es ausschaut, wenn wir gegen eine Top-Mannschaft Europas spielen."

Ihm sei es "zehn Mal lieber", gegen ein Kaliber wie Deutschland anzutreten als gegen Moldau und Andorra, betonte Rangnick und verströmte vor dem Trainerduell mit DFB-Teamchef Julian Nagelsmann Zuversicht. "Wir haben schon gezeigt, dass wir gegen solche Mannschaften mithalten und auch gewinnen können."

Der ÖFB-Coach landete mit seinen Schützlingen um etwa 1.15 Uhr in Wien-Schwechat, anschließend erfolgte die Rückkehr ins Quartier in der Wiener Innenstadt. Die weiteren Trainingseinheiten werden auf dem Hauptfeld des Happel-Stadions ausgetragen, außerdem steht am Sonntag im Prater ein Treffen mit Nationalteam-Fanclubs auf dem Programm, zu dem neben Rangnick und den Kickern auch ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer erwartet wird.

apa

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