12.12.2013 13:40 Uhr

Das war Austrias Premiere in der Königsklasse

Der Meister will im Frühjahr auch wieder in der Meisterschaft überzeugen
Der Meister will im Frühjahr auch wieder in der Meisterschaft überzeugen

Zittersiege, Millionentore, Lehrgeld, erster Punkt, Premierentor und erstmals ein Sieg zum Abschied. Weltfussball blickt auf die Champions League-Saison des österreichischen Meisters Austria Wien zurück.

"Wir wollen die historische Chance nützen", sprachen die Austria-Vorstände Markus Kraetschmer und Thomas Parits nach der Saison 2011/2012 unisono in die Mikrofone. Damals hatten sie gerade den glücklosen Ivica Vastic als Trainer entlassen. Einen Nachfolger hatten sie noch nicht, aber eine Vision.

Denn 2012/2013 war mit zwei Quali-Startplätzen für Österreich die Tür zur Champions League um ein Alzerl weiter geöffnet. Nach dem Meistertitel 2013 unter Peter Stöger machten sich die "Veilchen" mit dessen Nachfolger Nenad Bjelica tatsächlich daran ein noch offenes Kapitel der über hundertjährigen Klubgeschichte zu schreiben.

Austria Wien – FH Hafnarfjörδur 1:0

Im ersten Spiel der Champions League Qualifikation gelang der Austria ein bizarrer Spagat zwischen Wunschresultat und Enttäuschung. Dank eines Treffers von Daniel Royer wurde der isländische Meister 1:0 besiegt. Die Chance, das Duell schon im Heimspiel zu entscheiden wurde allerdings vertan.

FH Hafnarfjörδur – Austria Wien 0:0

Hafnarfjörδur entpuppte sich als harte Nuss. Im Land der Feen, Kobolde und Geysire gab es keineswegs Zauberfußball, sondern ein erbittertes Ringen um den Aufstieg. Nach dem Ausschluss von Markus Suttner obendrein auch noch in Unterzahl. Die Nullnummer sollte für den Aufstieg reichen. Das Minimalziel, die Teilnahme an der Europa League-Gruppenphase, war damit gesichert.

Dinamo Zagreb – Austria Wien 0:2

Das mit dem Respekt war im Vorfeld des Duells mit dem kroatischen Serienmeister Dinamo Zagreb eine einseitige Angelegenheit. Die Kroaten erlebten gegen das "Wunschlos Austria" ein blaues Wunder. Ausgerechnet der für den gesperrten Suttner ins Team gerutschte Marin Leovac erzielte die Führung, Marko Stankovic legte zum 2:0-Sieg im Maksimir Stadion nach. Für Trainer Nenad Bjelica war es die triumphale Rückkehr in seine Heimat, für sein Gegenüber Krunoslav Jurcic der letzte Arbeisttag bei Dinamo.

Austria Wien – Dinamo Zagreb 2:3

Zumindest neunzig Minuten trennten die Austrianer noch vom Traumziel Königsklasse. Nach dem Freistoßtor von Florian Mader in der 3. Minute schien sie zum greifen nahe. Die übermotivierten Gäste drehten jedoch die Partie. Zwischenzeitlich war die Austria ausgeschieden. Doch dann kam Roman Kienast ins Spiel und erzielte mit seiner ersten Ballberührung das Goldtor zum 2:3, gelichbedeutend mit dem erstmaligen Einzug in die Champions League und 10 Millionen Euro Startgeld für die Klubkassa.

Austria Wien – FC Porto 0:1

Erstmals ertönte die Champions League-Hymne im Ernst Happel-Stadion für die Wiener Austria. Bei der Premiere gab es gleich eine wichtige Lektion für die "Veilchen" in Sachen Effizienz. Wenngleich die Austria mit Porto gut mithalten und durchaus fordern konnte, durfte sich der portugiesische Serienchampion über drei Punkte freuen. Für die Wiener blieb nur die zufriedene Selbsterkenntnis doch kein Kanonenfutter für Europas Elite zu sein.

Zenit St. Petersburg – Austria Wien 0:0

Gleich im ersten Auswärtsspiel gelang mit einer Nullnummer der erste Punktgewinn. Der violette Abwehrriegel hielt dem Ansturm der Zenit-Offensive um Superstar Hulk stand. Die Russen hatten sich durch den Ausschluss von Axel Witsel jedoch auch selbst geschwächt. Die Angst punktelos auszuscheiden war gebannt und Kapitän Manuel Ortlechner durfte sich über die Einberufung in das offizielle Champions League-Team der Runde freuen.

Austria Wien – Atlético Madrid 0:3

Mit Atlético Madrid gastierte die spanische Mannschaft der Stunde im Prateroval und stand ihrem Nimbus, dem FC Barcelona in diesem Jahr auf Augenhöhe zu begegnen, alle Ehre. Die "Colchoneros" gingen rasch in Führung und machten den Rest der Partie zu einem Lehrspiel für violett.

Atlético Madrid – Austria Wien 4:0

Auch beim Auftritt im altehrwürdigen Estadio Vincente Calderon war gegen Atlético nichts zu holen. Wie das erste Duell war auch das zweite Aufeinandertreffen mit dem spanischen Spitzenklub bereits zur Halbzeit entschieden. Einziges Highlight in violett: Heinz Lindner parierte einen Elfmeter von Tptorjäger Diego Costa. Dennoch war der spätere Gruppensieger um mindestens eine Kategorie zu groß. Oder in Zahlen ausgedrückt: 0:7 nach 180 Minuten.

FC Porto – Austria Wien 1:1

Das Spiel der letzten Aufstiegschance begann mit einem Knalleffekt. Roman Kienast sorgte mit seinem zweiten wichtigen Europacuptor für den historischen ersten Treffer in der Champions League. Der Drache war damit geweckt, denn was folgte war ein feuriges Privatduell von Austria-Schlussmann Heinz Lindner mit der geballten Porto-Offensive. Er hielt immerhin einen Punkt fest und wurde mit der Berufung ins Team der Runde belohnt.

Austria Wien – Zenit St. Petersburg 4:1

Bereits fix ausgeschieden, wollten sich die Austrianer zumindest standesgemäß aus der Champions League verabschieden. Etwa mit dem ersten Champions League-Sieg einer österreichischen Mannschaft seit 2001 und dem ersten im Happel-Stadion überhaupt. Trotz zeitweiligem Rückstand gelang diese Mission eindrucksvoll. Philipp Hosiner (2x), Tomáš Jun und Roman Kienast demonstrierten, dass die Austria puncto Kaltschnäuzigkeit in der Königsklasse einiges gelernt hatte. Hosiner und Suttner wurden nach dem 4:1-Sieg ins Team der Runde gewählt. Stolz darf auf fünf eroberte Punkte in einer Gruppe mit drei Europacupsiegern aus den letzten zehn Jahren verwiesen werden.

>> Austria beweist beim Abschied CL-Reife

Sebastian Kelterer

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