27.06.2018 10:56 Uhr

Lineker kritisiert DFB-Team: "Chaotische Leistung"

Gary Lineker hofft in vier Jahren auf eine Titelchance für England
Gary Lineker hofft in vier Jahren auf eine Titelchance für England

Der glückliche 2:1-Sieg der deutschen Mannschaft gegen Schweden bei der Fußball-WM hat im Ausland für Kopfschütteln gesorgt. Englands ehemaliger Nationalspieler Gary Lineker ist bislang schwer enttäuscht vom Auftreten der DFB-Elf und sieht das Ende der deutschen Dominanz kommen. 

"Die goldene deutsche Ära, gekrönt mit dem WM-Titel vor vier Jahren, geht vorbei", sagte Lineker im Interview mit der "Sport Bild" und ließ prompt eine Erklärung folgen: "Die deutsche Mannschaft ist fragiler geworden, nicht mehr so beweglich, langsamer in der Abwehr und sehr anfällig bei Konterattacken."

In der Vergangenheit hatte Lineker seinen Frust über die deutsche Überlegenheit artikuliert. Es entstand seine Kult-Aussage: "22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen die Deutschen." Nach dem Last-Minute-Sieg gegen die Skandinavier wiederholte der ehemalige Top-Stürmer diese Aussage in abgewandelter Form. 

Für den ernüchternden Turnierverlauf sei auch Bundestrainer Jogi Löw mitverantwortlich. Dem Bundestrainer attestiert Lineker persönliche Versäumnisse: "Ein Trend bei dieser WM ist das besonders schnelle Spiel. Auf einen Leroy Sané zu verzichten, das halte ich für einen Fehler."

Neben den personellen Entscheidungen habe auch die taktische Einstellung zum WM-Auftakt noch nicht gestimmt: "Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine so chaotische Leistung von einer deutschen Mannschaft wie beim 0:1 gegen Mexiko gesehen zu haben."

Lineker hofft trotzdem auf gutes Abschneiden Deutschlands

Trotzdem wünscht sich der einstige Angreifer, der 80 Mal das Trikot der englischen Nationalmannschaft trug, dass Deutschland die Gruppenphase übersteht: "Ich will, dass Deutschland weit kommt. Wir wollen bei der WM die großen Nationen in den entscheidenden Phasen sehen."

Mit den gezeigten Leistungen hätten sich die Deutschen aber als Turnier-Mitfavorit disqualifiziert. Lineker sieht nun andere Nationen im Kampf um den WM-Titel vorn: "Neben Spanien haben für mich Frankreich und Brasilien die besten Titelchancen."

Seinen Three Lions fehle es derzeit noch an der nötigen Erfahrung, um als ernsthafter Titelanwärter zu gelten. "Aber in vier Jahren könnte es so weit sein", träumt Lineker.

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