Europa League 2010/2011 » Achtelfinale » Liveticker: Spartak Moskva - AFC Ajax 3:0

Fazit:
Ajax, Ajax, Ajax... so gewinnt man auf europäischem Niveau keine Spiele. Gegen zwar offensichtlich technisch versierte Niederländer gewinnt Moskau mit einer soliden, aber nicht dramatisch guten Leistung hochverdient mit 3:0. Damit erreichen die Russen souverän das Viertelfinale, während die Amsterdamer sich auf der Rückreise überlegen dürften, warum sie überhaupt gen Osten gereist sind. Denn der Wille, weiter international spielen zu wollen, war ihnen niemals anzumerken.

Kuriose Szene: Spartak kontert über Ibson und Welliton steht plötzlich frei vor Verhoevens Kasten. Der Stürmer versucht den Lupfer und dreht schon zum Jubeln ab, muss aber mit ansehen, dass der Ball nur den Außenpfosten trifft. Der Brasilianer setzt nochmal nach, bekommt das Leder aber nicht mehr aufs Tor gezogen...

Schöner Freistoß aus zentraler Position von de Jong. Der Ball streicht aber denkbar knapp über das Lattenkreuz, Dikan wäre da chancenlos gewesen.

Technisch sind die Aktionen der Gäste immer wieder wunderbar anzusehen. Am Ergebnis ändert diese brotlose Kunst aber nichts.

Özbiliz versucht es mit einem Freistoß aus gut 25 Metern... Der Ball setzt kurz vor Dikan auf, was dem Spartak-Schlussmann einige Probleme bereitet. Er klärt den Ball aber erfolgreich zur Ecke.

Wenn man den schon nicht macht... Cvitanich bekommt den Ball von links von Ebecilio perfekt an den Fünfmeterraum gelegt, wo der Ajax-Offensive nur noch den Fuss hinhalten muss. Macht er auch, schießt aber trotzdem nur Dikan in den Unterleib, von wo der Ball ins Toraus trudelt... Unglaubliche Szene, die jetzt auch de Boer aufregt.

Schon 70 Minuten rennt sein Team mehr oder weniger dem Ball hinterher und trotzdem bleibt de Boer völlig ruhig. Bemerkenswert...

Insgesamt ein ausgesprochen faires Spiel bisher, was sicher auch daran liegt, dass Ajax noch immer versucht, das Match spielerisch zu bestreiten. Ob man das jetzt stur oder idealitisch nennen will, hängt wohl vom persönlichen Standpunkt ab.

Tooor für Spartak Moskva, 3:0 durch Alex
... und das wars. Vertonghen foult kurz vor dem eigenen Strafraum, was Spartak-Spielmacher die Chance zum Standard gibt. Eine Chance, die der Brasilianer auf wunderschöne Art und Weise nutzt, Verhoeven hat gegen den Schlenzer ins lange Eck nicht den Hauch einer Chance. Was ja wieder auch für das ganze Team der Niederländer gilt.

Der gefrorene Boden stellt beide Teams immer wieder vor Probleme. Allerdings kommt Spartak mit den Verhältnissen deutlich besser zurecht, was aber auch kaum jemanden überraschen dürfte.

Schwach von Verhoeven: Der Keeper lässt einen harten, aber wenig platzierten Schuss aus ca. 15 Metern nur nach vorne prallen, wo Welliton das Leder im Nachsetzen nur um Zentimeter verpasst. Eine Aktion, mit der Ersatz-Keeper sich aber nahtlos an die Leistung seiner Vorderleute anpasst.

Für Ajax-Stürmer de Jong läuft das Spiel bisher höchst unglücklich. Jeden seiner Bälle muss er sich rund um die Mittellinie hart erarbeiten, Zuspiele von seinen Mitspielern erhält er bisher kaum. Entsprechend häufig hängt er auch in der Luft...

Zögerlich sucht jetzt auch Amsterdam den Abschluss. So versucht es Demy de Zeeuw von halb rechts aus dem Strafraum, wird aber abgeblockt. So reicht das nicht...

Rutschig scheint es zu sein... Schon mehrmals sind jetzt Ajax-Spieler ausgeglitten, der Rasen scheint nicht leicht zu bespielen zu sein. Die fehlende Kreativität und Einsatzbereitschaft der Gäste erklärt das aber nicht.

Die erste Chance für die Gäste: Eriksen versucht es aus gut 20 Metern, der Ball senkt sich gefährlich, landet dann aber auf dem Tor. Naja, immerhin.

Überraschend viele Ungenauigkeiten seitens der Amsterdamer bekommen die Zuschauer bisher zu sehen... Spartak hingegen ist konstant hellwach und gefährlich. So werden es die Niederländer schwer haben...

Gefährliche Szenen hat Ajax aber bisher nicht zu bieten... Wie es scheint, muss die junge Mannschaft erst dem Druck zu Recht kommen, der auf ihm dank des Hinspiels und des Auswärts-Publikums lastet.

Nach guten ersten Minuten von Ajax macht jetzt aber eindeutig Spartak das Spiel. Schon einige Male brannte es bereits lichterloh im Strafraum der Niederländer. Bisher macht Verhoeven aber eine souveräne Figur.

Da auch Moskau rot-weiße Heimtrikots benutzt, spielt Ajax heute im ungewohnten Blau-Gelb...

Die Spieler sind auf dem Feld und versammeln sich zu einer Schweigeminute für die Opfer der Katastrophen in Japan.

Berücksichtigt man also die letzten Liga-Spiele beider Teams und auch das Hinspiel, das Ajax nur unglücklich verlor, stehen die Chancen nicht schlecht, heute ein spannendes Spiel zu sehen. Und nicht zuletzt auch ein schönes, sind die Amsterdamer doch für technisch anspruchsvollen Angriffsfussball bekannt.

Denn Ajax, das natürlich das Hinspielergebnis wettmachen will, steht zwar auf Platz drei in der heimischen Liga, hat dort aber nur drei Punkte Rückstand auf die Tabellenführung. Alles mehr oder weniger im Soll also bei den Niederländern.

Am Ticker sitzt heute Max Link.